VhU Präsidentenbriefe – Überlegungen zur Bundestagswahl

Nr. 15 – Steuern: Leistungsträger entlasten

Sehr geehrte Damen und Herren,

Corona wird die Schulden des Bundes um rund die Hälfte auf 1.500 Milliarden Euro erhöhen. Nur mit Wirtschaftswachstum kommen wir da wieder runter. Wie geht Wirtschaftswachstum? Vor allem durch technischen Fortschritt. Durch clevere Forscher und Erfinder, durch neue Produkte, durch bessere Prozesse in Betrieben. Durch Menschen, die neue Geschäftsideen aufspüren. Unternehmergeist und hochmotivierte Mitarbeiter sind gefragt. Sei es in der F&E-Abteilung, im Vertrieb oder in der Buchhaltung, sei es der Produktionsmitarbeiter oder der Handwerksmeister. Wachstum braucht Leistungsträger. Mehr Leistung muss sich lohnen. Sonst dreht niemand eine Extra-Runde.

Aber wie behandelt der Staat Leistungsträger in Deutschland? Gibt es genug finanzielle Anreize für mehr Leistungen? Im Steuersystem leider nicht: Bereits ab einem guten mittleren zu versteuernden Einkommen von 57.918 Euro wird in Deutschland der Spitzensteuersatz in der Einkommensteuer in Höhe von 42 Prozent fällig.

Dennoch wollen SPD, Grüne und Linke die Steuern weiter erhöhen. Im Wahlprogramm der Grünen steht: „Ab einem Einkommen von 100.000 Euro für Alleinstehende und 200.000 Euro für Paare wird eine neue Stufe mit einem Steuersatz von 45 Prozent eingeführt.“ Das wären 3 Prozentpunkte mehr als heute. Und die Abgeltungssteuer soll verschwinden: „Kapitalerträge werden (…) mit dem individuellen Steuersatz veranlagt.“ Immobilieneigentümer sollen belastet werden: „Wir werden die bislang nach einer Zehn-Jahres-Frist geltende Steuerfreiheit für Veräußerungsgewinne von Grundstücken und Immobilien abschaffen.“

Weil auch noch Soli und Kirchensteuer fällig sind, würde mehr als die Hälfte des Einkommens wegbesteuert. Das hat mit Marktwirtschaft und Leistungsgerechtigkeit nichts mehr zu tun. Eine Abschaffung des Soli für alle, wie von CDU und FDP gefordert, lehnen SPD, Grüne und Linke ab. Eine höhere Einkommensteuer trifft auch Unter­nehmen. Die 2,1 Mio. Einzelunternehmen und die 400.000 Personengesellschaften (z.B. OHG und KG) in Deutschland müssen auf ihre Gewinne Einkommensteuer zahlen. Die meisten haben unter 10 Beschäftigten. Eine Erhöhung der Einkommensteuer würde den Mittelstand treffen und Investitionen weniger attraktiv machen.

Es reicht! Der Bund muss die Leistungsträger entlasten: Indem der Mittelstandsbauch der Einkommensteuer verschwindet, indem die Schwelle des Spitzensteuersatzes auf 100.000 Euro erhöht wird und indem der Soli beseitigt wird – für alle Bürger und Unter­nehmen.

Wenn Sie diesen Brief an Interessierte weitergeben, würde ich mich freuen. Gerne stehe ich Ihnen für einen politischen Dialog zur Verfügung. Ich freue mich auf Ihr Feedback: wmang@vhu.de

Ich wünsche Ihnen später einen guten Start in das Wochenende.

Es grüßt Sie

Wolf Matthias Mang

VhU-Präsident