Arbeitsmarkt Pressemeldung Dezember 2015

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Dezember 2015

Fasbender: „Frühere Integrations-Fehler bei Flüchtlingen nicht wiederholen / Sprache und Berufsausbildung entscheidende Erfolgsfaktoren“

Frankfurt/Main.
Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Dezember leicht angestiegen: um 956 auf 168.165. Zwar bedeutet dies einen Anstieg um 0,6 Prozent zum Vormonat, im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl der Arbeitslosen in Hessen aber um 6.020 (-3,5 Prozent). Zum Jahresende ist der Arbeitsmarkt damit auf hohem Niveau stabil. „Die große Anzahl der Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Gewalt in Deutschland Schutz suchen, stellt die Wirtschaft vor eine große Integrationsaufgabe, die wir annehmen.

Foto: Dieter Schütz/pixelio.de

Unser Ziel ist es, so viele wie möglich von ihnen als Arbeits- und Fachkräfte am Arbeitsmarkt unterzubringen. Entscheidend für ein selbstbestimmtes Leben in unserer Leistungsgesellschaft sind aber die Beherrschung der deutschen Sprache, der gelebte Respekt vor unserer Kultur der religiösen Toleranz und Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie eine profunde berufliche Ausbildung, ohne die der Zugang zum Arbeitsmarkt fast unmöglich ist. Diese Anstrengungen, ohne die eine Integration nicht möglich ist, muss die deutsche Gesellschaft von den Neuankömmlingen einfordern, und bei der Umsetzung helfen“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der VhU.

Mit der dualen Berufsausbildung habe Deutschland ein von Fachleuten weltweit respektiertes berufsorientiertes Erfolgsmodell, das aber den Menschen in anderen Ländern nicht bekannt sei. Umso wichtiger sei es, möglichst vielen Einwanderern dieses deutsche Modell nahezubringen und sie dorthin zu führen. „Denn genau hier haben wir jahrzehntelang bei der Integration Fehler gemacht, die wir bei den Flüchtlingen auf keinen Fall wiederholen dürfen“, so der VhU-Hauptgeschäftsführer.

Die Arbeitslosenquote von Ausländern in Hessen liege mit 12,5 Prozent dreimal höher als die der Personen mit deutschem Pass (4 Prozent). „Hauptursache hierfür ist die fehlende berufliche Qualifikation. Während lediglich rund 10 Prozent der Deutschen ohne Migrationshintergrund zuletzt keinen beruflichen Bildungsabschluss hatten, waren es bei den Personen mit Migrationshintergrund rund 38 Prozent. Damit sich diese negative Entwicklung nicht auch mit den hunderttausenden von Flüchtlingen fortsetzt, müssen diese mit Sprachförderung und Vorbereitungsqualifizierungen fit für Ausbildung und Arbeit gemacht werden“, sagte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung November 2015

VhU zum Arbeitsmarkt im November 2015

Fasbender: „Mit Zuwanderungsgesetz Transparenz schaffen“ // Asylsystem entlasten

Frankfurt am Main.
Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im November um 3.455 auf 167.209 gefallen. Der Arbeitsmarkt zeigt sich damit weiterhin in ausgezeichneter Verfassung. „Von den rund 800.000 Flüchtlingen, die in diesem Jahr bereits nach Deutschland gekommen sind, hat Hessen bis Ende Oktober rund 60.000 aufgenommen. Viele der Flüchtlinge kommen jedoch nicht auf der Flucht vor Krieg und Vertreibung zu uns, sondern wollen durch Arbeit ihre wirtschaftliche Situation verbessern. Dies gilt vor allem für Asylantragsteller aus den Ländern des Westbalkans. Diese Zuwanderer sind im Asylverfahren falsch...

...Der Gesetzgeber muss deshalb dringend mit einem Zuwanderungsgesetz Transparenz über die Möglichkeiten für ausländische Arbeits- und Fachkräfte schaffen, damit Wirtschaftszuwanderer nicht den falschen Weg über das Asylverfahren wählen. Auf diese Weise entlasten wir unser Asylsystem und sprechen gezielt die benötigten Arbeits- und Fachkräfte im Ausland an“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Angesichts des bereits jetzt existierenden Fachkräftemangels und des stetigen Rückgangs der Erwerbsbevölkerung im Zuge des demographischen Wandels sei es notwendig, alle verfügbaren Arbeits- und Fachkräftepotenziale zu erschließen. „Neben einer höheren Erwerbsbeteiligung insbesondere von Frauen und Älteren müssen wir auch für qualifizierte Zuwanderer attraktiv werden. In jüngerer Zeit hat der Gesetzgeber völlig richtig eine Reihe von Verbesserungen umgesetzt, allerdings in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen. Dieser unübersichtliche rechtliche Rahmen passt nicht zu der Willkommenskultur, die wir gegenüber qualifizierten und dringend benötigten Zuwanderern entwickeln wollen. Ausländer, die in Deutschland arbeiten wollen, sollten schon in ihrem Heimatland feststellen können, ob sie über in Deutschland benötigte Qualifikationen verfügen. Wir brauchen daher eine Zusammenfassung aller dieser Vorschriften in einem Zuwanderungsgesetz“, sagte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung Oktober 2015

VhU zum Arbeitsmarkt im Oktober 2015

Fasbender: „Zeitarbeit für Flüchtlinge nach drei Monaten ermöglichen!“ // „Berufliche Fähigkeiten rasch erfassen!“

Frankfurt am Main
. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Oktober um 3.895 auf 170.664 gefallen. Der Arbeitsmarkt zeigt sich damit unverändert stabil. „Deutschlandweit sind inzwischen fast 440.000 Menschen aus Asylzugangsländern auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Dies sind über 80.000 mehr als im Vorjahr und damit Vorboten für den bevorstehenden Belastungstest des Arbeitsmarkts. Dies muss Ansporn für alle sein, Flüchtlinge schneller in Beschäftigung zu bringen, damit sie ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft bestreiten können“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der VhU.

Gute Chancen für einen Einstieg für Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt könne die Zeitarbeit bieten. „Fast zwei Drittel der Zeitarbeitnehmer in Deutschland waren vorher ohne Beschäftigung. Jeder Fünfte hat keinen deutschen Pass. Dies beweist, dass Zeitarbeit ein Integrationsinstrument erster Güte ist, das jetzt endlich auch Flüchtlingen zur Verfügung stehen muss. Wie vom Bundeskabinett schon einmal im August beschlossen, später aber nicht umgesetzt, muss Zeitarbeit für Flüchtlinge wie jede andere Beschäftigung auch nach dem dritten Monat möglich sein“, sagte Fasbender.

Leider verfügten derzeit weder das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, noch die Bundesagentur für Arbeit über verlässliche Zahlen zu den Qualifikationen der Flüchtlinge. „Die Unter­nehmen können niemanden einstellen, wenn sie nicht wissen, welche Fähigkeiten und Sprachkenntnisse da sind. Daher müssen die Arbeitsagenturen und Jobcenter die vorhandenen Qualifikationen rasch erfassen und diese für potenzielle Arbeitgeber transparent machen. Gerade Deutschkenntnisse sind nicht nur die Grundbedingung für den gesellschaftlichen und beruflichen Zugang von Flüchtlingen, sondern auch für einen funktionierenden Arbeitsschutz. Denn nur wer alle Anweisungen und Sicherheitsbestimmungen versteht, kann diese auch zu seiner eigenen Sicherheit beachten. Der Bund und vor allem das BAMF sind daher dringend dazu aufgerufen, ausreichende Kapazitäten für die Sprachförderung von Flüchtlingen zu schaffen“, sagte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung September 2015

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im September 2015

Fasbender: „Arbeit und Ausbildung sind der beste Weg zur Integration / Erfolgsmodell betriebliche Ausbildung"

Frankfurt am Main
. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im September um 6.547 auf 174.559 gefallen. Der Arbeitsmarkt ist damit weiterhin in ausgezeichneter Verfassung. „Der Zustrom zigtausender Menschen aus fremden Kulturen, von denen viele demnächst Arbeit suchen werden, sollte Anlass für eine ehrliche Bilanz unserer bisherigen Anstrengungen für die Integration von Migranten sein“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der VhU. Fasbender fügte hinzu, dass Arbeit oder Ausbildung und die tägliche Zusammenarbeit mit den Kollegen der effektivste Weg zur Integration in unsere Gesellschaft sei. „Erfreulicherweise waren zuletzt mehr als 65 Prozent der Menschen mit ausländischen Wurzeln in Hessen erwerbstätig. Auf der anderen Seite hat rund die Hälfte der Arbeitslosen in Hessen einen Migrationshintergrund – überproportional viele. Grund hierfür ist das verglichen mit der Gesamtbevölkerung niedrigere Qualifikationsniveau: Jeder dritte Migrant hat keinen Berufsabschluss. Der Schlüssel für eine bessere Qualifikation ist in jeder Hinsicht die Sprache. Die Bildungspolitik des Landes muss dafür sorgen, dass gerade junge Ausländer und Menschen mit Migrationshintergrund so früh wie möglich die deutsche Sprache erlernen, um gute Voraussetzungen für Schule und Ausbildung zu haben.“

Nur knapp 17 Prozent der Ausländer zwischen 18 und 21 Jahren in Hessen hätten zuletzt eine betriebliche Ausbildung aufgenommen, im Gegensatz zu rund 26 Prozent der Deutschen. Daher werben die Wirtschaft und die Arbeitsverwaltung für die Möglichkeit und die Perspektiven einer betrieblichen Ausbildung. „Der ganz große Vorteil der betrieblichen Ausbildung ist, dass sie Theorie und betriebliche Praxis vereint. In Hessen gibt es aktuell über 8.000 offene Lehrstellen, die allein bei den Arbeitsagenturen gemeldet sind - vor allem im Handwerk und den technischen Berufen. Die tatsächliche Anzahl der Ausbildungsstellen liegt deutlich höher, weil zahlreiche Unter­nehmen nicht über die Arbeitsagentur suchen. Auch für die Menschen die jetzt auf der Flucht vor Krieg und Vertreibung zu uns kommen, bietet sich hier die größte Chance für einen Einstieg in den Arbeitsmarkt. In vielen Fällen sind die Unter­nehmen bereit, gerade diesen Menschen im Vorfeld der Ausbildung eine Einstiegsqualifizierung anzubieten“, sagte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung August 2015

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im August 2015

Fasbender: „Jobmotor der hessischen Wirtschaft läuft weiter / Unbefristetes Normalarbeitsverhältnis bleibt Regel // Flexible Beschäftigung ist Einstiegstor“

Frankfurt am Main.
Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im August um 3.177 auf 181.106 gestiegen. Dieser Anstieg ist für die Urlaubssaison normal und ändert nichts an der ausgezeichneten Gesamtverfassung des Arbeitsmarkts in Hessen. Mit 3,3 Millionen waren noch nie so viele Menschen in Hessen erwerbstätig wie heute, davon sind 2,4 Millionen in sozialversicherten Jobs.

Foto: Dieter Schütz/pixelio.de

„Besonders erfreulich ist die hohe Qualität der Beschäftigung in Hessen. Denn der Aufschwung am Arbeitsmarkt wird vor allem von den 300.000 sozialversicherten Jobs getragen, die hessische Unter­nehmen in den letzten zehn Jahren neu geschaffen haben. Das unbefristete, sogenannte Normalarbeitsverhältnis bleibt die Regel. Von einer ausufernden prekären Beschäftigung, die die Gewerkschaften immer wieder kritisieren, kann also keine Rede sein“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der VhU.

In Hessen gebe es nur ca. 65.000 Zeitarbeitnehmer. Das seien gerade mal 2,2 Prozent aller Beschäftigten. 216.000 und damit nur 7,3 Prozent aller Stellen seien zuletzt befristet gewesen. Die Zahl der Menschen, die ausschließlich einen sogenannten „Minijob“ hätten, sei in Hessen seit Jahren nahezu konstant. Über drei Viertel der Menschen, die ausschließlich einen Minijob hätten, seien Schüler, Studenten, Rentner oder Hausfrauen bzw. -männer, die an einem Zusatzverdienst interessiert seien.

Flexible Beschäftigungsmöglichkeiten würden den Unter­nehmen helfen, kurzfristig auf Nachfrageschwankungen zu reagieren und schnell neue Jobs zu schaffen. „Flexibilität hat in den letzten Jahren viele zusätzliche Arbeitsplätze ermöglicht und ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Ich warne die Bundesarbeitsministerin und die sie treibenden Gewerkschaften vor weiteren Regulierungen am Arbeitsmarkt. Wer Instrumente wie Zeitarbeit oder Werkverträge einschränken will, wird den Jobmotor in Hessen verlangsamen, wenn nicht abwürgen “, sagte Fasbender.

Fast zwei Drittel der Personen, die in Zeitarbeit starten würden, hätten vorher keine Arbeit gehabt. Über zunächst befristete Beschäftigung fänden vor allem junge Menschen ohne Berufserfahrung einen Einstieg in den Arbeitsmarkt und würden meist im Anschluss weiterbeschäftigt. Flexibilität bei der Beschäftigung komme aber auch denjenigen zugute, die neben der Kinderbetreuung oder Pflege eines Angehörigen in Teilzeit arbeiten wollten.

Arbeitsmarkt Pressemeldung Juli 2015

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Juli 2015

Fasbender: „Kommunen und Jobcenter stehen gegenüber den Kindern von Familien im Hartz-IV-Bezug in der Pflicht“

Frankfurt am Main.
Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Juli um 3.666 auf 177.929 gestiegen. Dieser Anstieg ist sommerlich bedingt und für den Monat Juli üblich. Der hessische Arbeitsmarkt ist damit weiterhin in ausgezeichneter Verfassung. Allerdings gibt es in Hessen immer noch rund 41.000 Familien mit Kindern im Hartz-IV-Bezug, in denen kein Erwachsener arbeitet.

„Wir dürfen uns nicht mit einem über Jahre und Generationen fortgesetzten Bezug von Sozialhilfe und Arbeitslosengeld II abfinden. Kommunen und Jobcenter stehen vor allem auch gegenüber den Kindern dieser Familien in der Pflicht, mindestens einen Erwachsenen in eine Arbeit oder notfalls eine Maßnahme zu vermitteln. Denn Kinder und Jugendliche dürfen nicht die Erfahrung machen, dass Wohnung, Essen und Kleidung auf Dauer ohne Gegenleistung vom Amt bezahlt werden. In Hessen gibt es rund 5.600 Familien mit 5 und mehr Mitgliedern, die über kein Einkommen aus Arbeit verfügen. Wenn die Jobcenter solche größeren Familien verstärkt in den Blick nehmen, profitieren auch besonders viele Kinder“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der VhU.

Der Anteil der Familien mit Kindern im Arbeitslosengeld-II-Bezug, in denen kein Erwachsener arbeitet, an allen Bedarfsgemeinschaften sei in Hessen sogar noch höher als im Bund. „Über die Hälfte der Familien mit Kindern, die in Hessen auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind, hat kein Einkommen aus Arbeit. Bei den größeren Familien mit 5 und mehr Mitgliedern sind das immer noch über 40 Prozent. Allein beim Jobcenter Frankfurt am Main gibt es fast 1000 größere Familien ohne Einkommen aus Arbeit. In Offenbach, Wiesbaden, Groß-Gerau und dem Main-Kinzig-Kreis sind es jeweils über 300“, sagte Fasbender.





Fasbender fügte hinzu, dass auch das außerfamiliäre Umfeld großen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen habe. „Soziale Brennpunkte, in denen ein Großteil der Einwohner Fürsorgeleistungen bezieht, vermitteln den Bewohnern die grundfalsche Botschaft, dass der dauerhafte Fürsorgebezug ohne Gegenleistung ein normales Lebensmodell ist. Die Kommunen und Jobcenter mit ihren Experten aus Jugendamt, Schulamt und Quartiersmanagement müssen hier endlich Hand in Hand mit den Jobcentern arbeiten und sich gegenseitig informieren und unterstützen. Dies sollte man insbesondere von den sogenannten Optionskommunen erwarten, wo das Jobcenter vom Landkreis oder der Stadt selbst betrieben wird. Bessere Perspektiven und ein positives Klima können insbesondere durch funktionierende Bildungseinrichtungen mit Nachmittagsbetreuung geschaffen werden“, sagte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung Juni 2015

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Juni 2015

Hessenweit stieg Zahl der offenen Stellen um 21 Prozent auf über 95.000 // Spitzenreiter sind Gesundheitsberufe und Verkauf / Viele Angebote für Ungelernte

Frankfurt/Main.
In Hessen ist die Arbeitslosigkeit im Juni um 3.010 auf nun 174.263 gefallen. Der hessische Arbeitsmarkt präsentiert sich damit unverändert in exzellenter Verfassung. „Wegen der guten wirtschaftlichen Lage suchen viele Unter­nehmen in Hessen weiter intensiv nach neuen Mitarbeitern. Allein die Zahl der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten offenen Stellen ist im Juni auf mehr als 42.000 gestiegen. Das sind fast 21 Prozent mehr als im Vorjahr.

Da die Unter­nehmen für mehr als die Hälfte ihrer Stellen andere Suchwege nutzen, liegt die Gesamtzahl der offenen Stellen in Hessen bei über 95.000. Mit 3,3 Millionen waren nie mehr Menschen in Hessen erwerbstätig als heute. Mit der Rente mit 63 hat die Politik die Fundamente dieses Rekords bereits unterspült und Hundertausende frühzeitig aus dem Arbeitsmarkt geführt. Von weiteren Beschäftigungs-Bremsen wie etwa strengeren Regeln für die Zeitarbeit raten wir der Politik dringend ab“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der VhU.

Aktuell böten sich in fast allen Berufen und für alle Qualifikationsstufen viele Beschäftigungschancen. Größter Bedarf bestehe bei Fachkräften mit 26.794, gesucht würden aber auch 7.158 Ungelernte. Allein bei den Arbeitsagenturen seien u. a. folgende offene Stellen gemeldet:

  •   4.600 in Gesundheitsberufen,
  •   3.023 für Mitarbeiter im Verkauf,
  •   1.977 in Tourismus, Hotels und Gaststätten,
  •   1.582 für Schutz, Sicherheit und Überwachung,
  •   1.460 in Lebensmittelherstellung und -verarbeitung,
  •   1.087 in Reinigungsberufen,
  •   1.017 in der Metallbearbeitung,
  •   776 in der Elektrotechnik,
  •   765 in Sanitär, Heizung, Klima,
  •   557 in Chemie und Physik,
  •   553 in Hoch- und Tiefbau,
  •   496 in der Informatik,
  •   441 Maler, Stuckateure, Bauwerksabdichter und Bautenschützer
  •   sowie 332 im Gartenbau.

„Jobcenter und Arbeitsagenturen bringen Stellen und Bewerber zusammen. Aber auch die Arbeitslosen selbst können und müssen bei diesem großen Angebot nach offenen Stellen über Internet und Tageszeitungen suchen und sich bewerben. Auch Zeitarbeitsunternehmen bieten viele Chancen für den Einstieg in Arbeit“, erklärte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung Mai 2015

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Mai 2015

Fasbender: „Mit besserer Unterstützung durch die Ämter könnten Unter­nehmen noch mehr Schwerbehinderte beschäftigen“ // Ausgleichsabgabe zurückfahren

Frankfurt/Main
. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Mai um 4.282 auf 177.273 gefallen. Der hessische Arbeitsmarkt bleibt damit robust, wovon viele Gruppen profitieren. Zuletzt waren rund 110.000 Schwerbehinderte in Hessen in Beschäftigung, hiervon über 70.000 bei privaten Arbeitgebern. „Mit 4,6 Prozent hat kein anderes Bundesland eine höhere Schwerbehindertenquote bei den privaten Arbeitgebern als Hessen. Die hessische Wirtschaft beweist hiermit, dass sie behinderte Menschen als leistungsorientierte Arbeits- und Fachkräfte ernst nimmt. Mit besseren Unterstützungsmaßnahmen durch die Ämter könnten die Unter­nehmen noch mehr Schwerbehinderte beschäftigen“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der VhU.

Arbeitsverwaltung, Krankenkassen, Rentenversicherung und Integrationsamt hätten eine breite Palette von Unterstützungsmaßnahmen und Hilfen für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen - von vorbeugender Gesunderhaltung bis zur behindertengerechten Gestaltung des Arbeitsplatzes. „Die vielen Ämter im Bereich der Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit von Beschäftigten und Arbeitslosen müssen sich aber auch endlich besser abstimmen. So gibt es etwa so gut wie keine Rehabilitationsanträge aus den Jobcentern an die Rentenversicherung oder die Krankenkasse, obwohl viele Arbeitslose gravierende gesundheitliche Probleme haben oder schwerbehindert sind. Wenn die Ämter Hand in Hand arbeiten würden, könnten auch mehr arbeitslose Schwerbehinderte vermittelt werden“, sagte Fasbender.

Fasbender mahnte an, dass die Finanzierung des Integrationsamtes ebenfalls fairer und transparenter werden müsse. „Über die Ausgleichsabgabe für rund 19.000 nicht besetzte Pflichtarbeitsplätze für Schwerbehinderte hat das Integrationsamt in Hessen zuletzt einen Betrag von über 47 Millionen Euro von den hessischen Unter­nehmen erhalten. Die Zahl der arbeitslosen Schwerbehinderten in Hessen liegt aber nur bei rund 14.000. Selbst wenn alle schwerbehinderten Arbeitslosen in Arbeit vermittelt würden, müssten die Arbeitgeber also noch „Ausgleichs“-Abgabe zahlen. Dieser Zustand ist unhaltbar. Deshalb sollte die Ausgleichsabgabe langsam zurückgefahren und mittelfristig durch ein anderes Finanzierungsmodell ersetzt werden, das den Arbeitgebern nicht etwas Unmögliches abverlangt.“

Hintergrund: Der leichte Anstieg der Zahl schwerbehinderter Arbeitsloser seit 2008 ist ein rein optischer Effekt und beruht auf dem Auslaufen der sogenannten 58er-Regelung, nach der Arbeitslose ab 58 Jahren bis 2007 statistisch nicht mehr ausgewiesen wurden.

Arbeitsmarkt Pressemeldung April 2015

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im April 2015

Fasbender: „Es ist höchste Zeit für eine neue Aktivierungsoffensive der Jobcenter in Hessen“

Frankfurt am Main
. In Hessen ist die Arbeitslosigkeit im April um 2715 auf nun 181.555 gefallen. Der hessische Arbeitsmarkt ist damit unverändert stabil. „Obwohl die hessische Wirtschaft weiter zusätzliche Arbeits- und Fachkräfte sucht, gibt es in Hessen in Zeiten der Rekordbeschäftigung und relativ niedriger Arbeits¬losigkeit immer noch rund 67.000 Langzeitarbeitslose. Es ist deshalb höchste Zeit für eine neue Aktivierungsoffensive der Jobcenter in Hessen, um so viele Langzeitarbeitslose wie möglich für den Arbeitsmarkt zu mobilisieren. Beschäftigungschancen gibt es zuhauf“, erklärte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Fasbender fügte hinzu, dass insbesondere flexible Beschäftigungsverhältnisse wie zum Beispiel Zeitarbeit, aber auch der Niedriglohnsektor Beschäftigungschancen für viele böten. „Ende 2014 gab es in Hessen knapp 182.000 Bezieher von Langzeitlei-stungen. Von den knapp 80.000 Arbeitnehmern mit ergänzendem Arbeitslosengeld II hat rund die Hälfte lediglich einen Minijob. Hier gibt es für die Jobcenter viel zu tun. Die Aktivierungs- und Vermittlungsarbeit ist kein leichtes Geschäft, aber die Jobcenter müssen mit neuem Schwung an diese Kernaufgabe gehen“, sagte Fasbender.

Ein weithin viel zu wenig beachteter Bereich seien Arbeitslose mit gesundheitlichen Einschränkungen. Diese bräuchten von den Jobcentern gezielte Unterstützung bei der Rückkehr ins Arbeitsleben. „Viele Jobcenter kennen den Gesundheitszustand ihrer Kunden nicht einmal. Dies zeigt sich daran, dass die Jobcenter gesundheitliche Unterstützungsmaßnahmen bei Krankenkassen, Rentenversicherung oder Integrationsamt so gut wie nicht nachfragen. Das muss sich ändern, denn eine zielgerichtete Unterstützung durch Gesundheitsmaßnahmen ist Voraussetzung für eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt“, sagte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung März 2015

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im März 2015

Fasbender: „Flüchtlinge sollten arbeiten dürfen, anstatt sie in die Sozialhilfe zu zwingen / Vorrangprüfung eingrenzen, keine Abschiebung bei Ausbildung“

Frankfurt am Main
. In Hessen ist die Arbeitslosigkeit im März um 4.343 auf nun 184.270 gefallen. Der hessische Arbeitsmarkt ist damit unverändert stabil. „Wegen der erfreulichen wirtschaftlichen Lage in Hessen haben viele Unter­nehmen bereits erhebliche Probleme, offene Stellen für Fachkräfte und Auszubildende zu besetzen.

Wir müssen daher noch mehr dafür tun, um Frauen besser in Vollzeitarbeit zu bringen, ältere Fachkräfte länger zu halten und Langzeitarbeitslosen den Einstieg zu erleichtern. Nach Hessen kommen aber auch viele Menschen auf der Flucht vor Krieg und Vertreibung, die oft gute Qualifikationen und wertvolle Berufserfahrung mitbringen. Wir sollten Flüchtlingen und auch Asylbewerbern rasch die Chance auf Arbeit einräumen, anstatt sie zu zwingen, lange von Sozialleistungen zu leben“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Im November letzten Jahres habe die Bundesregierung zwar richtigerweise die Wartezeit für die Aufnahme einer Beschäftigung für Asylbewerber und geduldete Ausländer jeweils auf drei Monate gesenkt. „Jetzt sollte die sogenannte Vorrangprüfung durch die Arbeitsagentur, die aktuell für 15 Monate die Arbeitsaufnahme behindert, für Asylsuchende auf sechs Monate begrenzt werden. Geduldete sollten hingegen ganz ohne Vorrangprüfung arbeiten dürfen, da sie nach der Entscheidung der Ausländerbehörde vorerst bleiben dürfen. Zusätzlich ist es dringend notwendig, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Asylverfahren deutlich schneller abschließt. Nicht anerkannte Asylbewerber müssen dann aber auch konsequent in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden“, erklärte Fasbender.

Minderjährige Flüchtlinge, die oftmals ohne Begleitung Erwachsener nach Hessen kämen, müssten in besonderem Maße geschützt und gefördert werden. „Gerade diese jungen Menschen sind oftmals besonders für eine Ausbildung motiviert. Eine Schul- oder Berufsausbildung sollte als dringender persönlicher Grund gesetzlich verankert werden, um die Abschiebung auszusetzen. Dies ist nicht nur im Interesse der Jugendlichen, sondern auch der Ausbildungsbetriebe“, sagte Fasbender.

Die Beherrschung der deutschen Sprache sei Grundlage erfolgreicher Integration. „Nur deutsch sprechende Asylbewerber können zügig in Beschäftigung kommen, ihren Beruf langfristig in Deutschland ausüben oder aber nach Rückkehr in ihre Heimatländer Mittler der Kulturen sein. Wir begrüßen daher ausdrücklich die Forderung der Integrationsminister der Länder nach einer gesetzlichen Verankerung des Zugangs zu Integrationskursen für Asylsuchende sowie mehr Sprachkurse“, sagte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung Februar 2015

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Februar 2015

Fasbender: „Ungelernte Langzeitarbeitslose müssen Chancen einer Ausbildung sehen und ihre Mühen auf sich nehmen wollen"


Frankfurt am Main. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Februar um 1.106 auf 188.613 gefallen. Der Arbeitsmarkt ist damit weiterhin in guter Verfassung. „Aus den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit wird überdeutlich, dass das Arbeitslosigkeitsrisiko Nr. 1 eine fehlende Ausbildung ist. Dies trifft auf über die Hälfte der Arbeitslosen in Hessen zu. Unter den sozialversicherten Beschäftigten hat dagegen nur rund jeder siebte keinen Berufsabschluss.

Foto: Gerd Altmann / pixelio.de

Von erfolgreichen Berufsabschlüssen oder zumindest Teilqualifikationen profitieren bei einem wachsenden Fachkräftemangel sowohl die Wirtschaft als auch die Langzeitarbeitslosen. Politik, Arbeitsagenturen und Jobcenter sowie die Arbeitgeber können hier unterstützen. Vor allem müssen aber die Langzeitarbeitslosen selbst die Chancen einer Ausbildung erkennen und die Mühen und die währenddessen vielleicht geringere Bezahlung auf sich nehmen wollen. Es gibt keine erfolgsversprechende Abkürzung in eine dauerhafte Beschäftigung“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Das eigene Engagement der Betroffenen sei für die Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten entscheidend. „Weiterqualifizierende Maßnahmen werden bereits in ausreichendem Maße angeboten. Leider werden diese gerade von Langzeitarbeitslosen nur sehr wenig genutzt. Das muss besser werden. Nach einer möglichst schnellen Vermittlung – in vielen Fällen auch in gering entlohnte Tätigkeiten – sollte eine Weiterqualifizierung anschließend möglichst berufsbegleitend und eng an den Bedürfnissen des jeweiligen Unter­nehmens erfolgen. So ist der Aufstieg durch eigene Anstrengungen möglich“, so Fasbender. Dass dies in der Praxis funktioniere, zeige sich aktuell an den ersten Erfolgen des Projekts „Aufstiegscoach“, das Ende 2013 von der VhU gemeinsam mit dem Hessischen Sozialministerium und den Jobcentern in Offenbach, Waldeck-Frankenberg sowie Schwalm-Eder ins Leben gerufen wurde.

Die größte Chance auf den Einstieg in Arbeit für Ungelernte biete der Helfermarkt mit naturgemäß niedriger Entlohnung. „Ohne Ausbildung können Langzeitarbeitslose oft zunächst nur sogenannte Helfertätigkeiten übernehmen. Der seit Januar bundesweit geltende Mindestlohn ist hier eine ernsthafte Zugangshürde. Gerade für Langzeitarbeitslose wäre es wichtig, dass diese statt für 6 Monate für mindestens 12 Monate vom Mindestlohn ausgenommen werden. Wir fordern Ministerpräsident Bouffier und Wirtschaftsminister Al-Wazir dazu auf, sich für diese Chancenerhöhung bei der anstehenden Überarbeitung des Mindestlohngesetzes im Bund einzusetzen“, sagte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung Januar 2015

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Januar 2015

Fasbender: "Mindestlohndokumentations- und Telearbeitsplatzüberwachungspflichten schnüren Unter­nehmen die Luft ab"

Frankfurt am Main.
Die Arbeitslosigkeit in Hessen ist im Januar um 15.534 auf nun 189.719 gestiegen. Dieser Anstieg ist in erster Linie jahreszeitlich bedingt. Der hessische Arbeitsmarkt ist weiter in guter Verfassung. „Jahrelange Beschäftigungsrekorde am Arbeitsmarkt dürfen kein Anlass dafür sein, jetzt dem bürokratischen Regulierungswahn vollends Tür und Tor zu öffnen, wie dies mit neuen Aufzeichnungspflichten für Millionen Arbeitsverhältnisse und abschließbaren Kleiderschränken an jedem Arbeitsplatz geplant ist. Gerade den kleinen und mittleren Unter­nehmen wächst die Bürokratie schon jetzt über den Kopf und das ist die übergroße Mehrheit: Über 90 Prozent der Unter­nehmen in Hessen haben weniger als zehn Mitarbeiter. Das ungebremste Bürokratiewachstum schnürt den Unter­nehmen die Luft ab. Ministerpräsident Bouffier und Wirtschaftsminister Al-Wazir können viel für Wirtschaft und Arbeitsplätze in Hessen tun und sich dem entschlossen entgegenstellen“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der VhU. Wenn sogar die Bundeskanzlerin inzwischen öffentlich das Gefühl äußere, hier gehe die eigene Regierung über ein vertretbares Maß an Bürokratie weit hinaus, müsse doch wenigstens eine leichte Rückkehr zur Wirtschaftsfreundlichkeit in die Nähe des Möglichen rücken.

Beim Thema Mindestlohn werde jetzt schon deutlich, dass viele der Dokumentationspflichten schlichtweg schikanös seien. „Es ist niemandem ernsthaft zu vermitteln, warum ein Betrieb sämtliche Arbeits- und Pausenzeiten auch solcher Arbeitnehmer dokumentieren soll, deren Stundenlohn mehr als das doppelte des gesetzlichen Mindestlohns beträgt, nämlich bis zu fast 3.000 Euro monatlich. Ein Arbeitnehmer mit Mindestlohn müsste hierfür 29 Tage im Monat zwölf Stunden täglich arbeiten. Diese Annahme ist meilenweit von jeder Realität entfernt“, sagte Fasbender.

Auch die geplante neue Arbeitsstättenverordnung stelle eine existentielle Gefahr für Kleinunternehmen dar. So sei es nicht hinnehmbar, dass Unternehmer nun auch Telearbeitsplätze in den Privatwohnungen ihrer Arbeitnehmer überprüfen sollten. Auch die Forderung des Bundesrates nach abschließbaren Kleiderablagen an allen Arbeitsplätzen sei realitätsfern. „Anstatt auf die Bedenken der Unter­nehmen einzugehen, hat der Bundesrat damit sogar noch zusätzliche überflüssige Belastungen für die Unter­nehmen gefordert. Es bleibt nur zu hoffen, dass das Bundeskabinett zur Vernunft kommt und diese völlig verfehlte Verordnung in letzter Sekunde doch noch zurücknimmt. Auch Hessen sollte hier seine Stimme erheben.“