Arbeitsmarkt Pressemeldung Dezember 2016

Pollert: „Unter­nehmen beschäftigen immer mehr ältere Arbeitnehmer. Politik darf Rente mit 67 nicht mit abschlagsfreien Frührenten torpedieren.“

Frankfurt am Main.
Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Dezember 2016 saisonüblich um 2.328 auf 166.119 gestiegen. Der Arbeitsmarkt befindet sich damit unverändert in bester Verfassung. „Zu den Gewinnern am Arbeitsmarkt gehören erfreulicherweise auch immer mehr Ältere. Inzwischen ist fast jeder Zweite im Alter von 55 Jahren bis zum regulären Rentenalter sozialversichert beschäftigt. Die hessischen Unter­nehmen zeigen damit, dass sie die Fachkenntnisse und Erfahrungen älterer Arbeitnehmer schätzen und gerne nutzen. Allerdings muss die Rentenpolitik zum Stufenplan der Rente mit 67 auch konsequent stehen, statt dem Arbeitsmarkt durch abschlagsfreie Rentenzugänge mit 63 oder 65 dringend benötigte Fachkräfte zu entziehen“, kommentierte Dirk Pollert, der neue Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU), die aktuellen Arbeitsmarktzahlen.

Rente mit 67 nicht länger mit abschlagsfreien Frührenten torpedieren

Wir genießen hierzulande einen der höchsten sozialen Standards weltweit: Krankheit, Arbeitslosigkeit, Pflegebedürftigkeit, Unfall und Alter sind abgesichert und werden ganz überwiegend aus Sozialversicherungsbeiträgen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern finanziert und durch steuerfinanzierte Grundsicherungssysteme ergänzt. Diese Standards werden wir nur dann halten können, wenn die Politik die Rahmenbedingungen für möglichst viele Arbeitsplätze schafft. Denn diese sind Basis für Steuer- und Beitragseinnahmen.

Zwar befindet sich der Arbeitsmarkt aktuell auf einem erfreulichen Höhenflug. Die Arbeitslosigkeit in Hessen war über das gesamte Jahr 2016 so niedrig wie seit 24 Jahren nicht mehr und auch die Zahl der Erwerbstätigen mit 3,36 Millionen und der sozialversicherten Arbeitnehmer mit 2,5 Millionen sind von Rekord zu Rekord gestiegen. Jedoch haben hierzu auch Sonderfaktoren wie der schwache Euro, der niedrige Ölpreis und die Niedrigst-Zinsen beigetragen, die sich jederzeit wieder verschlechtern können.

Steigende Beitragssätze in der Sozialversicherung sind Gift für die Beschäftigung, weil sie Arbeit verteuern. Ein zusätzlicher Beitragssatzpunkt vernichtet deutschlandweit 100.000 Arbeitsplätze. Deshalb muss dem von derzeit 18,7 auf knapp 23 % in 2030 steigenden Beitragssatz in der Rentenversicherung durch ein tatsächliches höheres Rentenalter – erst ab 2029 werden 67 Jahre erreicht – entgegengewirkt werden. Die Rentenpolitik muss zu diesem Stufenplan der Rente mit 67 endlich konsequent stehen.

Die allermeisten sind sowohl körperlich als auch mental fit für die Arbeit bis 67. Umfragen haben ergeben, dass niemand so zufrieden und motiviert bei der Arbeit ist wie die älteren Arbeitnehmer. Die Menschen in Deutschland bleiben auch immer länger gesund. Nach einer Umfrage des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2014 beurteilt nur rund jeder achte über 65 seinen Gesundheitszustand als schlecht oder sehr schlecht. 2005 war dies noch fast jeder fünfte. Selbst wer aus gesundheitlichen Gründen in seinem Beruf nicht mehr arbeiten kann, muss nicht pauschal abschlagsfrei in Rente geschickt werden. Schon aus Gründen der Generationengerechtigkeit sollte er flexible Übergänge in einen anderen Beruf, eine Rententeilzeit oder notfalls die Erwerbsminderungsrente prüfen. Weiter vorankommen müssen wir bei den Rehabilitationsmaßnahmen. Die Unterstützung durch Krankenkassen, Rentenversicherung und Arbeitsagentur muss noch besser werden, damit die Gesundheit der Arbeitnehmer im Krankheitsfall so schnell wie möglich wieder hergestellt und dauerhaft erhalten werden kann.

Die hessischen Unter­nehmen schätzen die Fachkenntnisse und Erfahrungen älterer Arbeitnehmer und nutzen diese gerne. Viele Betriebe haben deshalb bereits auf die Bedürfnisse älterer Mitarbeiter reagiert, indem sie beispielsweise mit ergonomischen Schichtplänen Arbeitsplätze und Arbeitszeiten altersgerecht angepasst und ein betriebliches Gesundheitsmanagement in den Betrieben eingeführt haben. Ältere zählen daher auch zu den Gewinnern am hessischen Arbeitsmarkt: Allein in den letzten fünf Jahren ist die Zahl der sozialversichert Beschäftigten von 55 Jahren bis zum regulären Rentenalter in Hessen um mehr als ein Drittel von rund 300.000 auf knapp 410.000 gestiegen. Inzwischen ist fast jeder Zweite im Alter von 55 Jahren bis zum regulären Rentenalter sozialversichert beschäftigt. Es wären sogar noch höhere Beschäftigungszahlen möglich. Jedoch hat die abschlagsfreie Rente mit 63 zahlreiche Ältere vorzeitig aus dem Erwerbsleben geführt - deutschlandweit allein in den Jahren 2014 und 2015 schon über 420.000 Arbeitnehmer. Sie ist ein unverantwortliches Rentengeschenk zulasten der Fachkräftebasis und auf Kosten der Aktiven bzw zukünftiger Generationen. Sie muss – ebenso wie die zukünftige abschlagsfreie Rente mit 65 für besonders langjährig Versicherte – umgehend beendet werden. Die für eine stabile Rentenversicherung unverzichtbare stufenweise Anhebung des Rentenalters auf 67 darf nicht länger durch abschlagsfreie Frührenten torpediert werden. (z.T. Gastkommentar von VhU-Hauptgeschäftsführer Dirk Pollert für die Fuldarer Zeitung).

Weiterführende Informationen:

•    14 Punkte für eine auskömmliche Altersversorgung ohne Überforderung der aktiven Generation

•    15 Punkte für weniger Langzeitarbeitslosigkeit in Hessen

Arbeitsmarkt Pressemeldung November 2016

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im November 2016

Fasbender: „Höhenflug am Arbeitsmarkt bietet Beschäftigungschancen für alle“ // 110.000 offene Stellen in Hessen

Frankfurt am Main.
Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im November 2016 um 1.865 auf 163.791 gefallen. „Wir freuen uns, dass sich der Höhenflug am hessischen Arbeitsmarkt weiter fortsetzt. Und obwohl die Arbeitslosigkeit bereits auf dem niedrigsten Stand seit 25 Jahren ist, suchen die hessischen Unter­nehmen auch weiterhin nach vielen neuen Mitarbeitern. Allein bei den Arbeitsagenturen sind rund 50.000 offene Stellen gemeldet.

Foto: Dieter Schütz/pixelio.de

Die Unter­nehmen suchen aber noch häufiger über Internet- und Zeitungsannoncen, persönliche Kontakte und andere Wege. Deshalb liegt die Gesamtzahl der offenen Stellen in Hessen bei ca. 110.000“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).

Aktuell böten sich in fast allen Berufen und für alle Qualifikationsstufen zahlreiche Beschäftigungschancen. „Besonders deutlich wird die Nachfrage der Unter­nehmen natürlich bei den Fachkräften. Hier sind alleine bei der Arbeitsagentur über 30.000 offene Stellen gemeldet. Besonders viele in den Gesundheitsberufen (ca. 3.600), den Verkaufsberufen (3.300), dem Bereich Verkehr und Logistik (2.000), dem Führen von Fahrzeugen und Transportgeräten (2.100) aber auch in technischen Berufen wie in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik (2.500) oder den Bereichen Mechatronik, Energie und Elektro (2.300)“, sagte Fasbender.

Fasbender fügte hinzu, dass auch für Arbeitslose ohne oder nur mit geringen Fachkenntnissen große Chancen bestünden, eine Beschäftigung zu finden. „Aktuell sind in Hessen rund 10.000 offene Stellen für sogenannte Helfertätigkeiten gemeldet. Die meisten Beschäftigungschancen bieten hier die Verkehrs- und Logistikberufe (3.300) und der Bereich des Führens von Fahrzeugen und Transportgeräten (1.000). Gerade niedrig qualifizierte Arbeitslose müssen jetzt die Gelegenheit beim Schopfe packen und auch ihre eigenen Anstrengungen zum Einstieg in Beschäftigung intensivieren. Neben dem Stellenangebot und der Unterstützung durch Arbeitsagenturen und Jobcenter müssen sie hierfür auch alle anderen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zur Jobsuche nutzen und sich bewerben. Auch Zeitarbeitsunternehmen bieten viele Chancen für den Einstieg in Arbeit“, erklärte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung Oktober 2016

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Oktober 2016

Fasbender: „Spielhallenverbot für arbeitslose Hartz-IV-Empfänger“ // 15 Punkte für weniger Langzeitarbeitslosigkeit

Frankfurt am Main.
Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Oktober 2016 um 3.772 auf 165.656 gefallen. „Die verfestigte Zahl der Langzeitarbeitslosen ist jedoch weiterhin Grund zur Sorge. In Hessen gibt es immer noch rund 64.000 Langzeitarbeitslose, davon die meisten im Arbeitslosengeld-II-Bezug.

Foto: Dieter Schütz/pixelio.de

Trotz der guten Lage am Arbeitsmarkt sind dies immer noch genauso viele wie im Jahr 2012. Die Jobcenter, das Land Hessen und die Kommunen müssen diesen harten Kern der Langzeitarbeitslosen noch entschlossener aktivieren. Hierzu haben wir einen 15-Punkte-Plan entwickelt, in dem wir begründete Vorschläge machen, vom konsequenten Einfordern von Eigenanstrengungen bis zum Aufstiegscoach für in Arbeit vermittelte Arbeitslosengeld-II-Bezieher“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Fasbender fügte hinzu, dass Menschen, die ihre Existenz nicht aus eigenen Mitteln sichern könnten, zu Recht von der Allgemeinheit mit Arbeitslosengeld II unterstützt würden. „Im Gegenzug müssen Leistungsbezieher aber auch alles in ihrer Kraft stehende tun, um ihre Hilfsbedürftigkeit und die ihrer Familie so schnell wie möglich durch Arbeit oder Weiterbildung zu beenden. Der Besuch von Spielhallen und das Verschwenden von Zeit und Hilfsleistungen beim Glücksspiel sind hiermit absolut unvereinbar. Betreiber von Spielhallen in Hessen sind bereits jetzt gesetzlich verpflichtet, spielsuchtgefährdete oder überschuldete Personen auszusperren und dies in eine Datei einzutragen. In diese Sperrdatei sollten auch arbeitslose Arbeitslosengeld-II-Empfänger eingetragen werden. Wir fordern die hessische Landesregierung und den Landtag auf, die Jobcenter hierzu zu verpflichten und das hessische Spielhallengesetz entsprechend zu ändern. Dies wäre ein wichtiges Signal dafür, dass Arbeitslosengeld II den Empfänger verpflichtet, mit ganzer Kraft selbst nach einer Beschäftigung zu suchen, mit der er sobald wie möglich wieder auf eigenen Füßen steht“, sagte Fasbender.

Hintergrund: Für die hessischen Spielhallen betreibt das Land Hessen gemäß § 11 i.V.m. § 6 Abs. 1 des Hessischen Spielhallengesetzes ein Spielersperrsystem (Onlineabfrage Spielerstatus nach Hessischem Spielhallengesetz - „OASIS HSpielhG“), in dem nur Daten von Spielern, die durch eine hessische Spielhalle gesperrt wurden, enthalten sind. Betreiber von Spielhallen in Hessen sind verpflichtet, Personen, die dies selbst beantragen (Selbstsperre) oder die augenscheinlich spielsuchtgefährdet oder überschuldet sind, ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen oder Spieleinsätze riskieren, die in keinem Verhältnis zu ihrem Einkommen oder Vermögen stehen (Fremdsperre) zu sperren (§ 6 Abs. 2 HSpielhG). Gesperrten Personen ist die Teilnahme am Spiel verboten und sie dürfen nicht in die Spielhalle eingelassen werden (§ 5 HSpielhG).

Weiterführende Informationen:  15 Punkte für weniger Langzeitarbeitslosigkeit in Hessen, 01.11.2016

Arbeitsmarkt Pressemeldung September 2016

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen in Hessen im September 2016

Fasbender: „Kinder nicht an Arbeitslosengeld-II-Bezug gewöhnen“ // Einen Elternteil aus Großfamilie in Arbeit oder Maßnahme bringen

Frankfurt am Main. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im September 2016 um 6.170 auf 169.428 gefallen. Die Arbeitslosenquote sank auf 5,1 Prozent. „Die gute Lage am Arbeitsmarkt muss jetzt auch dafür genutzt werden, die Weichen für die nächste Generation richtig zu stellen. In Darmstadt, Frankfurt, Kassel, Wiesbaden und Offenbach bekommt mindestens eines von fünf Kindern Geld vom Jobcenter. Vor allem bei den hessenweit rund 15.000 Familien mit Kindern, in denen beide Eltern gar nicht arbeiten, besteht dringender Handlungsbedarf.

Wir fordern die hessischen Jobcenter auf, sich noch intensiver um diese Familien zu kümmern und mindestens einen Elternteil in Arbeit oder notfalls in eine Maßnahme zu vermitteln. Kinder brauchen Vorbilder und dürfen nicht in dem falschen Glauben aufwachsen, dass Wohnung, Essen und Kleidung auf Dauer und ohne Gegenleistung vom Amt bezahlt werden“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Fasbender ergänzte, dass die Jobcenter schnell viel erreichen könnten, wenn sie sich auf größere Familien konzentrierten. „In rund 4.400 Familien mit drei oder mehr Kindern in Hessen arbeiten beide Elternteile überhaupt nicht. In diesen Familien gehen allein die Kinder hoffentlich regelmäßig in Kindergarten oder Schule, aber die Erwachsenen bleiben zu Hause. Kinder brauchen jedoch dringend Eltern, die einen geregelten Tagesablauf und die Anstrengung für die Finanzierung der Familie vorleben. Wenn das Jobcenter nur jeweils einen Elternteil einer Großfamilie in Arbeit vermittelt, kann es für viele Kinder gleichzeitig Vorbilder schaffen“, sagte Fasbender.
Weiterführende Informationen:

•    SGB-II-Quote der Kinder unter 18 Jahren: Jedes dritte Kind in Offenbach bezieht Geld vom Jobcenter
•    Familien mit drei und mehr Kindern und zwei Elternteilen ohne Erwerbstätigkeit: Nicht nur in Großstädten besonders häufig

Arbeitsmarkt Pressemeldung August 2016

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im August 2016

Fasbender: „Wer Arbeit hat, ist gesünder“ // Hausärzte müssen Arbeitsunfähigkeit sorgfältig prüfen und Reha einleiten

Frankfurt am Main.
Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im August 2016 saisonüblich um 2.644 auf 175.598 gestiegen. „Die inzwischen rund 2,8 Millionen Beschäftigten in Hessen sind die Basis für den Erfolg der hessischen Unter­nehmen. Wer Arbeit hat, ist außerdem deutlich seltener krank als Arbeitslose. Insofern ist das hohe Beschäftigungsniveau auch ein Beitrag zu mehr Gesundheit. Umgekehrt sehen wir mit Sorge, dass der Krankenstand seit dem Jahr 2006 wieder ansteigt. Zuletzt auf durchschnittlich knapp 4 Prozent aller Arbeitnehmer der gesetzlichen Krankenkassen.

Foto: Dieter Schütz/pixelio.de

Die Unter­nehmen sind jeden Tag auf die Fähigkeiten und den Einsatz ihrer Mitarbeiter angewiesen, daher ist es ihnen besonders wichtig, dass Arbeitnehmer sich guter Gesundheit erfreuen. Dafür tun die Unter­nehmen auch viel“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Krankschreibungen stiegen bei guter Arbeitsmarktlage und sänken bei einer schlechten. Den behandelnden Hausärzten komme deshalb eine zentrale Rolle zu. „Hausärzte müssen genau prüfen, ob eine Erkrankung oder Verletzung wirklich dazu führt, dass ein Arbeitnehmer an seinem konkreten Arbeitsplatz nicht mehr arbeiten kann. Denn nur dann ist er wirklich arbeitsunfähig. Ebenso müssen sie alle notwendigen Schritte einleiten, damit der Arbeitnehmer schnell wieder gesund wird und an seinen Arbeitsplatz zurückkehren kann. Hierzu gehört auch, dass notwendige Rehabilitationsmaßnahmen bei der Kranken- oder Rentenversicherung möglichst schnell eingeleitet werden, um dauerhafte Erkrankungen zu verhindern. Ein pauschales Krankschreiben ohne Rücksicht auf die Tätigkeit und notwendige Maßnahmen zur schnellen Genesung darf es nicht geben“, sagte Fasbender.

Fasbender fügte hinzu, dass die Ursachen für den gestiegenen Krankenstand nicht am Arbeitsplatz zu suchen seien. “Die Zahl der Arbeitsunfälle in Deutschland hat sich dank des großen Engagements der Unter­nehmen seit Anfang der Neunziger Jahre halbiert. In ihrer Freizeit sind die Arbeitnehmer jedoch selbst für die Erhaltung ihrer Gesundheit verantwortlich. Ungesunde Ernährung, fehlende Bewegung und gesundheitsschädliches Verhalten führen oftmals zu Erkrankungen und damit zu Arbeitsunfähigkeit oder schlimmstenfalls sogar in die Erwerbsunfähigkeit“, sagte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung Juli 2016

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Juli 2016

Fasbender: „Hessen braucht auch Fachkräfte aus dem Ausland“ // Politik muss Wettbewerb um die besten Köpfe annehmen

Frankfurt am Main.
Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Juli 2016 um 4.383 Personen auf 172.954 gestiegen. „Von der weiterhin sehr guten Entwicklung am Arbeitsmarkt profitieren nicht nur Deutsche und EU-Ausländer, sondern auch zahlreiche Personen aus dem Nicht-EU-Ausland. Im Jahr 2015 haben rund 9.000 Personen aus Drittstaaten eine Aufenthaltserlaubnis für eine Erwerbstätigkeit in Hessen erhalten. 2014 waren es insgesamt rund 8.000“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der VhU.

Foto: Dieter Schütz/pixelio.de

Fasbender fügte hinzu, dass Fachkräfteengpässe auf dem hessischen Arbeitsmarkt vor allem durch gezielte Ausbildung behoben werden müssten. Auch eine stärkere Erwerbsbeteiligung, bspw. von Frauen und Älteren sei notwendig. Fachkräfte aus dem Ausland seien aber eine dringend benötigte Ergänzung. „Besonders viele Personen, die aus dem Ausland nach Hessen kommen um hier zu arbeiten, streben eine Beschäftigung in Produktionsberufen, Gesundheitsberufen und IT- oder naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufen an. Gerade in diesen Berufsfeldern ist die hessische Wirtschaft dringend auf mehr Fachkräfte angewiesen und begrüßt es daher, wenn qualifizierte Personen aus dem Ausland zu uns kommen, um einen Beitrag zum Erfolg der hessischen Unter­nehmen zu leisten“, sagte Fasbender.

Fasbender ergänzte, dass der starke Zuzug von Flüchtlingen nach Hessen eine humanitäre Ausnahmesituation darstelle und nicht mit Arbeitsmigration verwechselt werden dürfe. „Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Vertreibung zu uns kommen, müssen so gut es geht in Arbeitsmarkt und Gesellschaft integriert werden. Sie sind aber wegen fehlender Qualifikationen und Sprachkenntnisse nicht die Lösung für unser Fachkräfteproblem. Neben dieser ungesteuerten Zuwanderung brauchen wir daher dringend eine gesteuerte Zuwanderung. Ausländer, die in Deutschland arbeiten möchten, sollten bereits in ihren Heimatländern möglichst einfach feststellen können, ob sie über benötigte Qualifikationen verfügen und die Grundvoraussetzungen für eine Beschäftigung in Deutschland erfüllen. Die bestehenden, über verschiedene Gesetze verstreuten Regeln sollten deshalb in einem Zuwanderungsgesetz zusammengefasst werden. Landes- und Bundesregierung müssen den internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe endlich annehmen“, sagte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung Juni 2016

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Juni 2016

Fasbender: „Weniger Erwerbstätige im produzierenden Gewerbe sind Warnsignal“ // "Gegensteuern, solange es uns noch gut geht!"

Frankfurt am Main.
Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Juni 2016 um 2.554 auf 168.571 gefallen. „Erfreulich ist auch die anhaltende Rekordbeschäftigung in Hessen. Im ersten Quartal 2016 waren rund 3,35 Millionen Personen erwerbstätig. 36.400 mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal und so viele wie noch nie im ersten Quartal des Jahres“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der VhU.

Wer sich aufgrund der jetzt noch täuschend guten Lage am Arbeitsmarkt in Sicherheit wiege, verkenne aber die Zeichen der Zeit. Die gute Konjunktur werde getragen von Sonderfaktoren, die sich schnell ändern könnten. Schon jetzt gebe es erste Anzeichen für einen beginnenden Abschwung am Arbeitsmarkt. „Die Zahl der Erwerbstätigen im produzierenden Gewerbe - ohne Baugewerbe - geht im Vergleich zum Vorjahr bereits seit dem 2. Quartal 2015 zurück. Hessen steht hier sogar noch schlechter da als Deutschland insgesamt. Dies ist ein deutliches Warnsignal. Denn das produzierende Gewerbe bildet die Basis unseres wirtschaftlichen Erfolgs. Wo weniger Menschen etwas produzieren, braucht man auch weniger Logistik, weniger Handel und weniger Dienstleistung. Es ist daher zu befürchten, dass die gute Zeit am Arbeitsmarkt bald zu Ende geht. Die schwarz-rote Regierungskoalition in Berlin, die eine Umverteilungsmaßnahme auf die andere gestapelt hat, muss jetzt entschieden gegensteuern, statt neue zusätzliche Belastungen nachzuschieben. Wir fordern die Landesregierung auf, sich über den Bundesrat und ihre Parteien für einen unverzüglichen finanziellen und regulatorischen Belastungsstopp von Unter­nehmen und für Stabilität bei den Lohnzusatzkosten einzusetzen. Gegenzusteuern ist einfacher, solange es uns noch gut geht“, sagte Fasbender.

Forderungen nach mehr steuer- und beitragsfinanzierten Leistungen und regulatorischen Eingriffen in die Arbeitswelt seien verfehlt. Immer neue soziale Wohltaten wie die Rente mit 63 und die Mütterrente trieben zwangsläufig die Lohnzusatzkosten in die Höhe. Außerdem führten unnötige Eingriffe wie der Mindestlohn und neue Auflagen bei Werkverträgen und Zeitarbeit dazu, dass zusätzliche Bürokratie den Unter­nehmen die Luft zum Atmen nehme. „Wenn Arbeit immer teurer und komplizierter wird, ist dies Treibstoff für den Abschwung am Arbeitsmarkt. Wollen wir wirklich erst auf den Abschwung warten und dann schmerzhafte Einschnitte vornehmen, wie Anfang des Jahrtausends“, fragte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung Mai 2016

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Mai 2016

Fasbender: „Wir brauchen einen Neustart im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit“

Frankfurt am Main.
Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Mai 2016 um 4.881 auf 171.125 gefallen. Der hessische Arbeitsmarkt ist in der besten Verfassung seit über 20 Jahren. „Jobcenter und Politik müssen jetzt die gute Lage am Arbeitsmarkt für einen Neustart im Kampf gegen die immer noch viel zu hohe Langzeitarbeitslosigkeit nutzen. Mit aktuell rund 65.000 ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Hessen seit 2012 wieder gestiegen“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).

Fasbender fügte hinzu, dass fehlende Qualifikation und gesundheitliche Einschränkungen es den Betroffenen oft schwer machten, eine Beschäftigung aufzunehmen und dauerhaft zu behalten. „Die Jobcenter müssen gesundheitliche Einschränkungen der Arbeitslosen erfassen und falls nötig schnell Reha-Maßnahmen einleiten, um die Beschäftigungsfähigkeit wieder herzustellen und Dauerkrankheit zu vermeiden. Manche Langzeitarbeitslose brauchen außerdem auch noch Unterstützung nach der Arbeitsaufnahme, um sich im Job wieder zurechtzufinden. Hessen hat sich erfreulicherweise im Bundesrat erfolgreich dafür eingesetzt, dass die wichtige Möglichkeit der Nachbetreuung von ehemaligen Arbeitslosengeld-II-Beziehern demnächst eingeführt wird. Damit der Mindestlohn Arbeit nicht zusätzlich erschwert oder gänzlich un-möglich macht, muss die Ausnahme für Langzeitarbeitslose von sechs auf zwölf Monate ausgeweitet werden“, sagte Fasbender.

Fasbender ergänzte, dass auch ein Teil der rund 83.000 Personen mit Arbeitseinkommen und aufstockendem Arbeitslosengeld II Anlass zur Besorgnis sei. „Über die Hälfte der rund 57.000 Langzeit-Aufstocker in Hessen übt lediglich einen Minijob oder eine selbständige Tätigkeit aus, mit der sie ihre Existenz nicht allein sichern können. Ich appelliere an die hessische Landesregierung, sich im Bundesrat dafür einzusetzen, dass endlich der gesetzliche Fehlanreiz wegfällt, sich in Kleinstbeschäftigungen einzurichten und diese mit Arbeitslosengeld II zu ergänzen. Auch die Jobcenter müssen ihre Anstrengungen, so viele Aufstocker wie möglich in eine exis-tenzsichernde Beschäftigung zu führen, deutlich verstärken, indem sie konsequent Eigenbemühungen zur Beschäftigungsausweitung einfordern und Arbeitsangebote machen“, sagte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung April 2016

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im April 2016

Fasbender: „Ältere müssen länger arbeiten, können und wollen dies aber auch.“ // Bürger brauchen neben der Rente freiwillige private Altersvorsorge

Frankfurt am Main
. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im April 2016 um 3.387 auf 176.006 gefallen. Auch die Beschäftigung bewegt sich auf einem Rekordniveau: Zuletzt waren in Hessen 3,4 Millionen Menschen erwerbstätig, davon rund 2,4 Millionen in sozialversicherten Tätigkeiten. „Um diese gute Entwicklung weiter fortzusetzen, muss die Politik an der Deckelung des Rentenbeitragssatzes bei 20 Prozent bis 2020 und 22 Prozent bis 2030 festhalten.

Foto: Dieter Schütz/pixelio.de

Rentengeschenke wie die Rente mit 63 oder die Mütterrente und die jetzt diskutierte Anhebung des Rentenniveaus kündigen den Generationenvertrag auf und haben fatale Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Sie machen Arbeit in Deutschland teurer als andernorts und vernichten auf Dauer Arbeitsplätze“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Die Finanzierung der gesetzlichen Rente setzt auch den Arbeitsmarkt unter besonderen Druck. Denn in Zukunft stehen immer weniger Erwerbstätige immer mehr Rentnern gegenüber. „Um eine völlige Überlastung von Beitrags- und Steuerzahlern zu vermeiden, darf die Rente wie gesetzlich festgelegt weniger steigen als in der Vergangenheit. Wenn sich für die Bürger dann eine Lücke zum Einkommen als aktiv Erwerbstätige auftut, ist es unvermeidlich, dass sie ihre Absicherung freiwillig erweitern um eine kapitalgedeckte Altersvorsorge. „Das tun auch schon drei Viertel aller sozialversichert Beschäftigten: Sie haben neben der gesetzlichen Rente eine betriebliche Altersvorsorge oder einen Riester-Vertrag. Dabei sind noch nicht einmal rund 70 Mio. Lebensversicherungen und viele andere Formen der privaten Altersvorsorge berücksichtigt. Kein Grund zur Panikmache wegen Altersarmut also. Die Bürger haben längst erkannt, dass sie freiwillig vorsorgen müssen. Jetzt sollte die Politik private Altersvorsorge noch attraktiver machen“, sagte Fasbender.

Auch die schrittweise Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre sei eine notwendige und richtige Entlastung von Rentensystem und Arbeitsmarkt. Und sie funktioniere auch: Deutlich mehr Menschen im Alter von 55 bis 65 Jahren arbeiten heute. Waren im Jahr 2004 noch deutlich weniger als die Hälfte der Älteren erwerbstätig, so waren es im Jahr 2014 schon über zwei Drittel. „Ältere müssen also nicht nur länger arbeiten, sie wollen und können es auch. Ein langes Erwerbsleben stärkt nicht nur die gesetzliche Rente, sondern ermöglicht den Erwerbstätigen auch eine verbesserte private Vorsorge. Der Rückfall in die Frühverrentungsmentalität mit der Rente mit 63 ist hingegen Sand im Getriebe des Jobmotors. Denn er hat schon hunderttausende arbeitsfähige Arbeitnehmer ohne Not aus dem Erwerbsleben in die Rente geführt. Diese schädliche Regelung sollte daher so schnell wie möglich zurückgenommen werden, um weiteren Schaden von Wirtschaft und Rentensystem abzuwenden“, sagte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung März 2016

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im März 2016

Fasbender: „100.000 offene Stellen in Hessen“ / Duale Ausbildung kombiniert Theorie und Praxis für guten Einstieg in den Arbeitsmarkt

Frankfurt am Main
. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im März um 3.418 auf 179.393 gefallen. Der Arbeitsmarkt ist damit in der besten Verfassung seit 23 Jahren. „Die insgesamt gute Lage am Arbeitsmarkt führt auch dazu, dass die hessischen Unter­nehmen zunehmend Probleme haben, offene Stellen adäquat zu besetzen. Bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern in Hessen sind aktuell rund 47.000 offene Stellen gemeldet, rund 6.000 mehr als vor einem Jahr.

Da die Unter­nehmen jedoch auch über Internet, Zeitungen oder persönliche Netzwerke Arbeitskräfte suchen, sind nur knapp die Hälfte aller offenen Stellen bei der Arbeitsverwaltung gemeldet. Das Gesamtangebot offener Stellen in Hessen beläuft sich auf rund 100.000“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).

Fasbender fügte hinzu, dass die duale Ausbildung große Chancen auf dem Arbeitsmarkt eröffne. „Rund 30.000 und damit zwei Drittel der aktuell gemeldeten offenen Stellen in Hessen richten sich an Fachkräfte und damit an Bewerber, die üblicherweise eine zwei- bis dreijährige Berufsausbildung absolviert haben. Der große Vorteil der betrieblichen Ausbildung ist, dass sie Theorie und betriebliche Praxis vereint. Dennoch streben immer mehr Jugendliche unmittelbar an die Hochschulen, weil sie sich hiervon ein höheres Lebenseinkommen versprechen. Eine Erwartung, die sich für viele nicht erfüllt. Jugendliche sollten daher bei ihrer Entscheidung realistisch ihre Stärken und Schwächen sowie die Chancen und Risiken abwägen – und nicht von vornherein die Vorteile einer dualen Ausbildung außer Acht lassen“, sagte Fasbender.

Fasbender ergänzte, dass es in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt eine wachsende Nachfrage nach Arbeitnehmern geben werde, die sowohl über beruflich-praktische als auch über theoretische Kenntnisse verfügten. „Wir möchten mehr Jugendliche dafür gewinnen, die duale Berufsausbildung als Start in das Berufsleben zu nutzen. Wir begrüßen es daher, dass das Land Hessen durch eine zeitlich befristete Verordnung allen Absolventen einer mindestens dreijährigen Berufsausbildung mit einem qualifizierten Abschluss (Mindestnote 2,5 im Durchschnitt) einen unmittelbaren Fachhochschulzugang ermöglicht. Hierdurch wird die duale Berufsausbildung gestärkt und die Option für eine weiterführende akademische Ausbildung geschaffen“, sagte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung Februar 2016

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Februar 2016

Fasbender: „Arbeit ist das wirksamste Mittel gegen Armut“ / Immer höhere Sozialleistungen sind keine Lösung

Frankfurt am Main.
Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist vom Januar in den Februar 2016 um 351 auf 182.811 gestiegen. Das ist der niedrigste Stand in einem Februar seit 24 Jahren. „Trotz der weiterhin sehr guten Zahlen am Arbeitsmarkt ist Arbeitslosigkeit immer noch die Hauptursache für Armut. Erwerbslose haben mit knapp 60 Prozent die mit Abstand höchste sogenannte Armutsgefährdungsquote. Gerade für Niedrigqualifizierte und Langzeitarbeitslose ist es daher wichtig, dass diese überhaupt den Einstieg in Beschäftigung schaffen, um sich im Job beweisen und aufsteigen zu können.

Flexible Beschäftigungsformen wie Zeitarbeit, Teilzeit und Befristung ebnen diesen Personengruppen den Weg in den Arbeitsmarkt“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Fasbender fügte hinzu, dass sich Armut nicht durch immer höhere Sozialleistungen beseitigen lasse. Der Paritätische Wohlfahrtsverband hatte in seinem aktuellen Armutsbericht unter anderem eine Steigerung des Arbeitslosengeld-II-Regelsatzes um über 20 Prozent vorgeschlagen. Arbeitslosengeld-II darf aber aufgrund seiner Funktion nicht mehr als existenzsichernd sein. Auch gehört Deutschland im internationalen Vergleich bereits jetzt zu den Ländern, die am meisten Einkommen über das Steuer- und Transfersystem umverteilen. „Die Politik darf auf keinen Fall noch höhere Anreize liefern, die Langzeitarbeitslosen die Entscheidung für eine Arbeitsaufnahme erschweren. Stattdessen müssen sie von den Jobcentern besser motiviert und noch aktiver begleitet werden, um ihnen einen Einstieg in Beschäftigung und den Aufstieg in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aus eigener Kraft zu ermöglichen. Eine Weiterqualifizierung muss dabei idealerweise auf einen konkreten Arbeitsplatz gerichtet sein“, sagte Fasbender.

Arbeitsmarkt Pressemeldung Januar 2016

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Januar 2016

Fasbender: „Einwanderung in die Sozialsysteme verhindern“ / EU-Ausländer ohne Aussicht auf Arbeit konsequent abschieben

Frankfurt am Main
. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist saisonüblich im Januar 2016 um 14.295 auf den niedrigsten Januarwert seit 2 Jahrzehnten von 182.460 gestiegen. Zu Beginn des neuen Jahres präsentiert sich der Arbeitsmarkt damit weiterhin in ausgezeichneter Verfassung. „Auch die Zahl der in Hessen sozialversichert beschäftigten Rumänen und Bulgaren hat sich durch die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit seit 2014 erfreulicherweise von rund 13.000 auf über 25.000 erhöht.
Dies zeigt, dass die hessischen Unter­nehmen für qualifizierte Zuwanderer Arbeit haben. Gleichzeitig müssen wir aber auch feststellen, dass die Zahl der Arbeitslosen in diesen beiden Bevölkerungsgruppen von 2.000 auf über 4.000 gestiegen ist, die überwiegend Arbeitslosengeld II beziehen. Wir müssen sicherstellen, dass die europäische Arbeitnehmerfreizügigkeit nicht direkt in die Sozialleistungen führt“, sagte Volker Fasbender, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).

Ende vergangenen Jahres habe das Bundessozialgericht jedoch in drei Überraschungsurteilen entschieden, dass EU-Ausländer bereits nach 6 Monaten Aufenthalt in Deutschland Anspruch auf Sozialhilfe hätten - und zwar sogar unabhängig davon, ob sie in Deutschland gearbeitet hätten oder überhaupt ein Aufenthaltsrecht genießen würden. „Die Anreize, die von diesen Urteilen ausgehen sind fatal, denn die Sozialhilfeleistung in Deutschland ist oftmals höher als Löhne in den ärmeren EU-Mitgliedstaaten. Den Kommunen in Hessen drohen so Mehrkosten von rund 70 Millionen Euro. Wir begrüßen es daher ausdrücklich, dass Arbeitsministerin Nahles bereits angekündigt hat, diesen viel zu weitreichenden Anspruch gesetzlich zu beschränken. Hessen sollte dies unterstützen“, sagte Fasbender.

EU-Zuwanderer könnten für 6 Monate zur Arbeitssuche nach Deutschland kommen und hätten zu Recht zunächst keinerlei Anspruch auf Sozialleistungen. Wer weniger als ein Jahr gearbeitet habe, habe dann regelmäßig nur für sechs Monate Anspruch auf Arbeitslosengeld II. „Besteht nach sechs Monaten keine Aussicht auf Arbeit, kann die Ausländerbehörde dem EU-Ausländer auch die Freizügigkeitsberechtigung und damit das Aufenthaltsrecht entziehen. Die kommunalen Ausländerbehörden müssen deshalb auch ihre Hausaufgaben machen und arbeitslose EU-Ausländer ohne Aussicht auf Arbeit abschieben, damit erst gar kein Anspruch auf Sozialhilfe entstehen kann“, sagte Fasbender.