Arbeitsmarkt Pressemeldung Dezember 2018

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Dezember 2018

Pollert: "Landesregierung muss im Bund für flexiblen Arbeitsmarkt kämpfen, damit alle Hessen auch bei unsicherer Wirtschaftslage Chance auf Arbeit haben."

Frankfurt am Main. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Monat Dezember 2018 winterüblich, aber nur leicht um 685 auf 144.774 gestiegen.

"Das Jahr 2018 war wieder ein Jahr der Rekorde am hessischen Arbeitsmarkt. Im Jahresdurchschnitt waren nur noch rund 154.000 Menschen arbeitslos. Das sind 12.000 weniger als noch 2017 und so wenige wie seit 26 Jahren nicht mehr. Gleichzeitig haben wir in Hessen erstmals überhaupt mehr als 2,6 Millionen sozialversichert Beschäftigte. Die Arbeitsmarktrekorde stehen aber leider auf keinem Fundament für die Ewigkeit. Denn schon wenn der niedrige Ölpreis ansteigt, die niedrigen Zinsen wegfallen oder sich die Bedingungen auf dem Weltmarkt durch neue Zölle oder den BREXIT verschlechtern, geraten die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt unter Druck. Die Politik darf sich deshalb nicht zurücklehnen, sondern muss Bürger und Arbeitsmarkt für schlechtere Zeiten wappnen. Das heißt: Bildung verbessern, Wege in Arbeit für alle offen halten und ein investitionsfreundliches Klima schaffen", sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände.

"Die Erleichterungen bei Zeitarbeit, Minijobs und Befristungen im Rahmen der Agenda 2010 haben unseren Arbeitsmarkt deutlich flexibler gemacht und zu den Rekorden beigetragen. Auch viele Berufsanfänger, Geringqualifizierte, Langzeitarbeitslose oder Personen mit Teilzeitwunsch haben so in den letzten Jahren in Hessen Arbeit gefunden. Dennoch gibt es immer neue Anläufe, diese Beschäftigungsformen einzuschränken wie jüngst mit dem Teilzeit- und Befristungsgesetz oder den aktuellen Forderungen nach vollständiger Abschaffung der sachgrundlosen Befristung. Die hessische Landesregierung muss im Bund entschlossen für einen flexiblen Arbeitsmarkt kämpfen, damit alle Menschen in Hessen, auch wenn die Wirtschaftslage unsicherer wird, die Chance auf Arbeit haben", sagte Pollert.

Pollert fügte hinzu, dass am Arbeitsmarkt gefragte Qualifikationen auch in schlechteren Zeiten der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit seien. "Die hessische Landesregierung muss vor allem Kinder aus sozial benachteiligten Familien frühzeitig individuell fördern, um die Zahl der Schulabbrecher zu reduzieren. Möglichst alle Schüler sollten dann bei Verlassen der Schule über die notwendigen Fähigkeiten in Rechnen, Schreiben und Lesen verfügen, um direkt eine Ausbildung aufzunehmen. Wer diese Fähigkeiten hat, sollte dann aber auch tatsächlich in eine Ausbildung wechseln und nicht unnötig in schulischen Bildungsgängen hängen bleiben. Das hessische Kultusministerium sollte daher die Zahl der Plätze im schulischen Übergangssystem reduzieren, damit es nicht zum Aufbewahrungssystem wird", sagte Pollert.

Arbeitsmarkt Pressemeldung November 2018

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im November 2018

Pollert: „Gut, wenn das Fachkräfteeinwanderungsgesetz jetzt kommt!“ // Verwaltungsverfahren beschleunigen und vereinfachen!


Frankfurt am Main. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im November 2018 um 3.032 auf 144.089 gefallen. Mit 2,6 Millionen sind so viele Personen in Hessen sozialversichert beschäftigt wie noch nie.

„Die hessische Wirtschaft sucht aktuell 120.000 Arbeitskräfte. Weil viele Jobs nicht besetzt werden können, verlieren wir in Hessen eine Wertschöpfung von rund 2,5 Milliarden Euro im Jahr. Um das zu ändern, müssen politisch alle Hebel in Bewegung gesetzt werden. Gut, wenn das jetzt geplante Fachkräfteeinwanderungsgesetz kommt. Wenn die zukünftige Hessische Landesregierung jetzt noch für schnelle und einfache Verwaltungsverfahren in den Ausländerbehörden sorgt, ist eine weitere Hürde aus dem Weg geräumt. Und schließlich müssen auch alle inländischen Potenziale gehoben werden: Frauen, Ältere und Menschen mit Migrationshintergrund durch ausreichende Kinderbetreuungsplätze, Beseitigung von Frühverrentungsanreizen oder möglichst frühzeitige Sprachförderung“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

„Dass nach dem Entwurf des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes in jedem Bundesland mindestens eine zentrale Ausländerbehörde für den Bereich der Ausbildungs- und Erwerbsmigration eingerichtet werden soll, ist ein wertvoller Ansatz. Er ist ein wichtiger Baustein, dass die hessischen Ausländerbehörden, die Bundesagentur für Arbeit und die Auslandsvertretungen schneller und effektiver zusammenarbeiten, damit qualifizierte Ausländer nicht unnötig lange in der Warteschleife hängen. Daneben muss vor allem das Antrags- und Bearbeitungsverfahren vereinfacht und so weit wie möglich digitalisiert werden“, sagte Pollert.

„Auch mit besseren Möglichkeiten zur Fachkräfteeinwanderung können die Lücken am Arbeitsmarkt nur dann spürbar verkleinert werden, wenn die Verantwortlichen auch alle Arbeitskräftepotentiale im Inland ausschöpfen. Die Bundes- und Landespolitik muss die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich mehr Frauen, Ältere und Menschen mit Migrationshintergrund am Erwerbsleben beteiligen, etwa durch ausreichende Kinderbetreuungsplätze, Beseitigung von Frühverrentungsanreizen oder möglichst frühzeitige Sprachförderung. Die Jobcenter müssen ihre Anstrengungen für die immer noch 50.000 Langzeitarbeitslosen in Hessen verstärken und so viele wie möglich in Arbeit vermitteln“, sagte Pollert.

Arbeitsmarkt Pressemeldung Oktober 2018

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Oktober 2018

Pollert: „Jetzt ist die richtige Zeit für eine Jobcenter-Offensive“ // Immer noch 50.000 Langzeitarbeitslose in Hessen // Immer mehr große Familien ohne einen einzigen Erwerbstätigen


Frankfurt am Main. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Oktober 2018 um 1.130 auf 147.121 gefallen. Die Zahl der sozialversicherten Jobs mit rund 2,6 Millionen auf einem Rekordhoch. „Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat sich seit 2008 halbiert, trotzdem gibt es in Hessen noch 50.000 Langzeitarbeitslose und auch immer mehr große Familien, in denen niemand arbeitet.

Jetzt ist die richtige Zeit für eine Jobcenter-Offensive, um so viele wie möglich dauerhaft in Arbeit zu bringen. Mit über 11.000 gemeldeten offenen Helferstellen bietet der Arbeitsmarkt aktuell jede Menge Chancen“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).

„Die Jobcenter sollten vor allem die 5-köpfigen und größeren Familien in den Blick nehmen, in denen kein Elternteil arbeitet. Das sind in Hessen rund 6.800 und damit über 40 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Mindestens einen Elternteil sollten sie in Arbeit oder wenn nötig eine Maßnahme vermitteln. Denn der dauerhafte Leistungsbezug ohne Arbeit darf für Kinder kein normales Lebensmodell werden“, sagte Pollert.

Pollert ergänzte, dass viele Langzeitarbeitslose in Hessen gesundheitlich unterstützt werden müssten. „Eine nach wie vor unbekannte, mutmaßlich aber nennenswerte Zahl der Langzeitarbeitslosen kann aus gesundheitlichen Gründen nur drei, vier oder fünf Stunden täglich arbeiten. Für diese Personen ist die Rückkehr in Arbeit besonders schwer. Deshalb sollten die Jobcenter für Arbeitslose mit gesundheitlichen Einschränkungen wenn nötig schnell Rehabilitations-Maßnahmen einleiten - auch in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern. Wenn möglich muss die volle Arbeitsfähigkeit wieder hergestellt werden. Nur für einen sehr kleinen Personenkreis – mindestens sieben Jahre langzeitarbeitslos mit gesundheitlichen Einschränkungen – kommt hingegen ein sog. Sozialer Arbeitsmarkt in Frage“, erklärte Pollert.

Weiterführende Informationen:  15 Punkte für weniger Langzeitarbeitslosigkeit in Hessen

Arbeitsmarkt Pressemeldung September 2018

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im September 2018

Pollert: Über 120.000 offene Stellen vom Ungelernten bis zum Strahlenphysiker in Hessen // Interessante Jobs auch für Langzeitarbeitslose


Frankfurt am Main.
Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im September 2018 um 5.187 auf 148.251 gefallen. Die Zahl der sozialversicherten Jobs mit rund 2,6 Millionen auf einem Rekordhoch.

„Die hessischen Unter­nehmen suchen auch weiterhin nach vielen neuen Mitarbeitern, vom Ungelernten bis zum Strahlenphysiker. Die Zahl der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Stellen ist zuletzt auf rund 60.000 gestiegen. Da mehr als die Hälfte der offenen Stellen aber nicht über die Arbeitsagenturen und Jobcenter, sondern beispielsweise über Internet- und Zei-tungsannoncen oder persönliche Kontakte besetzt werden, liegt die Gesamtzahl der offenen Stellen in Hessen bei ca. 120.000“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).

Aktuell böten sich in fast allen Berufen und für alle Qualifikationsstufen zahlreiche Beschäfti-gungschancen. „Besonders deutlich wird die Nachfrage der Unter­nehmen natürlich bei den Fachkräften. Hier sind alleine bei der Arbeitsagentur über 36.000 offene Stellen gemeldet. Be-sonders viele in den Gesundheitsberufen (3.920), den Verkaufsberufen (3.693), dem Bereich Verkehr und Logistik (2.418), im Maschinenbau und der Betriebstechnik (2.057) sowie der Energietechnik (1.961) aber auch in Schutz- Sicherheits- und Überwachungsberufen (1.455)“, sagte Pollert.

Pollert fügte hinzu, dass selbst für Arbeitslose ohne oder nur mit geringen Fachkenntnissen weiter große Chancen bestünden, eine Beschäftigung zu finden. „Aktuell sind in Hessen über 11.000 offene Stellen gemeldet, für die man keine formale Qualifikation braucht. Die meisten Beschäftigungschancen bieten die Lagerwirtschaft gemeinsam mit Post, Zustellung und Tätig-keiten im Güterumschlag (3.118) und Aufgaben im Führen von Fahrzeugen und Transportge-räten (1.113). Gerade Langzeitarbeitslose müssen jetzt die Gelegenheit beim Schopfe packen und auch ihre eigenen Anstrengungen zum Einstieg in Beschäftigung intensivieren. Neben dem Stellenangebot und der Unterstützung durch Arbeitsagenturen und Jobcenter müssen sie hierfür auch alle anderen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zur Jobsuche nutzen und sich bewerben. Auch Zeitarbeitsunternehmen bieten viele Chancen für den Einstieg in Arbeit“, erklärte Pollert.

Arbeitsmarkt Pressemeldung August 2018

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im August 2018

Pollert: „Hessischer Arbeitsmarkt weiter in Topform“ // Mehr Ansprüche auf Arbeitslosengeld schaffen Fehlanreize


Frankfurt am Main. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im August um 3.112 auf 153.438 gefallen. „Alleine in den letzten 10 Jahren ist die Zahl der sozialversichert Beschäftigten in Hessen von 2,1 Millionen auf 2,5 Millionen gestiegen.

Der Hessische Arbeitsmarkt ist in Topform und immer noch gibt es in Hessen allein bei den Arbeitsagenturen rund 60.000 offene Stellen. Viele Unter­nehmen suchen aber auch über andere Wege wie Zeitungsanzeigen oder Stellenportale im Internet nach neuen Mitarbeitern, sodass die tatsächliche Zahl der offenen Stellen in Hessen um die 120.000 liegt. Wer jetzt nach Arbeit sucht, kann viele Job-Möglichkeiten nutzen und sollte das auch“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Vor diesem Hintergrund kritisierte Pollert die geplanten Leistungsausweitungen in der Arbeitslosenversicherung als kontraproduktiv. Denn sie führten zu Fehlanreizen, nicht alle Chancen auf dem guten Arbeitsmarkt zu nutzen. „Der von der Koalition vereinbarte erleichterte Zugang zum Arbeitslosengeld für Kurzzeitarbeitslose und der verlängerte Anspruch auf Arbeitslosengeld nach einer Weiterbildung schaden mehr, als dass sie den Arbeitslosen nützen. Denn sie schwächen die Motivation, sich möglichst schnell wieder eine dauerhafte Beschäftigung zu suchen", sagte Pollert.

Arbeitsmarkt Pressemeldung Juli 2018

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Juli 2018

Pollert: „Einige Jobcenter müssen Frühverrentungsstrategie beenden“ // Sackgasse Sozialer Arbeitsmarkt bei Kommunen und Wohlfahrtsverbänden vermeiden

Frankfurt am Main. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Juli vor allem wegen der Sommerferien und damit saisonbedingt um 4.595 auf 156.550 gestiegen.

„Für den trotzdem anhaltenden Beschäftigungsrekord spielen die älteren Arbeitnehmer eine Schlüsselrolle. Noch nie waren so viele Ältere in Arbeit. Auch für ältere Langzeitarbeitslose war die Chance auf Beschäftigung noch nie so groß. Verschiedene Jobcenter in Hessen müssen aber ihre Vermittlungsstrategie überprüfen, weil sie Älteren kaum noch Jobangebote machen. So stempeln diese Jobcenter ältere Arbeitslose zu Frührentnern und schönen nebenbei ihre Arbeitslosenstatistik. Eine solche heimliche Fortsetzung der Frühverrentungspolitik darf es nicht geben“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

"Schaut man sich die Vermittlungsaktivitäten aller 26 hessischen Jobcenter für ältere Arbeitslose genauer an, wird deutlich, dass es riesige Unterschiede gibt. In den Jobcentern der Landkreise Odenwald, Lahn-Dill und Hersfeld-Rotenburg haben fast alle Arbeitslosen ab 58 Jahren innerhalb eines Jahres ein Arbeitsangebot erhalten. In der Stadt Kassel, dem Kreis Fulda, dem Main-Kinzig-Kreis, dem Main-Taunus-Kreis und dem Kreis Groß-Gerau ist hingegen die Hälfte der älteren Arbeitslosen oder sogar mehr mindestens ein Jahr ohne Angebot geblieben. Damit Langzeitarbeitslose in Beschäftigung kommen, dürfen die Jobcenter nicht lockerlassen: das heißt Jobangebote machen und Eigenanstrengungen einfordern", sagte Pollert.

Unter den rund 120.000 offenen Stellen in Hessen, davon rund 55.000 bei der Arbeitsverwaltung gemeldete, seien auch zahlreiche Angebote für Ungelernte. „Der vom Bundesarbeitsministerium geplante sog. soziale Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose mit einer bis zu fünf Jahre subventionierten Beschäftigung könnte viele Langzeitarbeitslose in die Sackgasse einer Scheinbeschäftigung bei Kommunen und Wohlfahrtsverbänden führen. Deshalb sollte die Förderung deutlich verkürzt und die Zugangskriterien verschärft werden. Voraussetzung für die Teilnahme am Sozialen Arbeitsmarkt sollten nicht nur sieben Jahren Langzeitarbeitslosigkeit, sondern zusätzlich gesundheitliche Einschränkungen sein. Denn eine nach wie vor unbekannte, mutmaßlich aber nennenswerte Zahl der Langzeitarbeitslosen kann aus gesundheitlichen Gründen nur drei, vier oder fünf Stunden täglich arbeiten. Für diese Personengruppe ist die Rückkehr in Arbeit besonders schwer“, sagte Pollert.

Hintergrund: Erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die nach Vollendung des 58. Lebensjahres mindestens für die Dauer von zwölf Monaten Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende bezogen haben, ohne dass ihnen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung angeboten worden ist, gelten nach Ablauf dieses Zeitraums für die Dauer des jeweiligen Leistungsbezugs nicht als arbeitslos (§ 53a Abs. 2 SGB II).

 Weiterführende Informationen: Arbeitslose 55 Jahre und älter und nichtarbeitslose erwerbsfähige Personen mit Sonderregelung für ältere Arbeitslose nach § 53a Abs. 2 SGB II in hessischen Jobcentern nach Landkreisen und kreisfreien Städten.

Arbeitsmarkt Pressemeldung Juni 2018

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Juni 2018

Pollert: „Hessische Jobcenter müssen ihr Personal vor allem für Aktivierung Langzeitarbeitsloser einsetzen und sich am Vermittlungserfolg messen.“


Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Juni 2018 um 1.420 auf 151.955 gefallen. In den letzten fünf Jahren sind in Hessen rund 80.000 neue Helferjobs entstanden. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen jedoch nur um 7.000 zurückgegangen.

„Angesichts eines anhaltend hohen Personalbedarfs sind alle Jobcenter in Hessen deshalb gefordert, noch viel mehr Langzeitarbeitslose in Hessen in Beschäftigung zu führen. Unverzichtbarer Erfolgsfaktor ist eine intensive Betreuung. Die Jobcenter sollten deshalb ihr Personal soweit wie irgend möglich für die Aktivierung Langzeitarbeitsloser statt für deren Verwaltung einsetzen. Ob dies bei den 16 rein kommunalen Jobcentern in Hessen der Fall ist, ist leider völlig unklar, weil sie sich nicht messen lassen“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).

„Erfreulich ist jedoch, dass die zehn Jobcenter mit Beteiligung der Arbeitsagenturen das gesetzlich vorgeschriebene Verhältnis von Betreuern zu Leistungsempfängern erfüllen. Auch die kommunalen Jobcenter in Hessen sollten deshalb in einem jährlichen Bericht ihren sogenannten Betreuungsschlüssel offenlegen. Denn nur so lässt sich überprüfen, ob in allen Jobcentern ausreichend Personal vorhanden ist, damit Langzeitarbeitslose die notwendige Betreuung und Unterstützung bei der Jobsuche erhalten“, sagte Pollert.

Pollert unterstrich abschließend, dass die Jobcenter sich insgesamt stärker am Vermittlungserfolg messen lassen müssten. „Um die Leistung der hessischen Jobcenter vergleichbar zu machen, sollte der Jahresbericht auch für alle Bürger verständliche Informationen enthalten, welches Geld die Jobcenter für welche Maßnahmen und mit welchem Erfolg einsetzen. Durch den transparenten Wettbewerb werden die Jobcenter motiviert, ihre Leistungen weiter zu steigern und die Arbeitsvermittlung zu verbessern. Der bisher vierteljährlich im Internet veröffentlichte Leistungsvergleich ist leider nur für Experten verständlich“, erklärte Pollert.


Arbeitsmarkt Pressemeldung Mai 2018

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Mai 2018

Pollert: „Doppelt so viele Arbeitnehmer über 55 Jahren in Arbeit, Vermittlungschancen stark gestiegen“


Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Mai 2018 um 4.485 auf 153.375 gefallen. Mit rund 2,6 Millionen waren noch nie so viele Menschen in Arbeit. Der Arbeitsmarkt befindet sich damit unverändert in glänzender Verfassung.

„Zu den Gewinnern am Arbeitsmarkt gehören erfreulicherweise auch immer mehr Ältere. Die Zahl der sozialversichert Beschäftigten über 55 hat sich seit 2005 von 230.000 auf über 460.000 mehr als verdoppelt. Inzwischen ist fast jeder Zweite im Alter zwischen 55 und 65 Jahren in Hessen sozialversichert beschäftigt. Und auch die Chancen älterer Arbeitsloser auf Beschäftigung sind doppelt so gut wie noch vor 15 Jahren. Die hessischen Unter­nehmen schätzen die Fachkenntnisse und Erfahrungen älterer Arbeitnehmer und nutzen diese gerne“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).

„Es wären sogar noch höhere Beschäftigungszahlen möglich. Jedoch haben die abschlagsfreien Renten mit 63 bzw. 65 deutschlandweit bereits rund eine Million Arbeitnehmer – in Hessen rund 60.000 - vorzeitig aus dem Erwerbsleben geführt. Diese abschlagsfreien Frührenten sind ein unverantwortliches Rentengeschenk und verschärfen den Fachkräftemangel. Die Politik darf die für eine stabile Rentenversicherung und unsere Fachkräftebasis unverzichtbare Anhebung des Rentenalters auf 67 nicht länger torpedieren und sollte die abschlagsfreie Rente mit 63 bzw. 65 besser heute als morgen beenden“, erklärte Pollert.

Pollert ergänzte, dass die aktive Generation nicht länger die Kosten einer verfehlten Frühverrentungspolitik schultern könne. „Auch ältere Arbeitslose dürfen nicht ohne Not in die Rente geschickt werden. Arbeitsagenturen und Jobcenter sollten stattdessen ihre Bemühungen zur zeitnahen Vermittlung in Arbeit noch einmal verstärken. Weiter vorankommen müssen wir auch bei den Rehabilitationsmaßnahmen. Krankenkassen, Rentenversicherung und Arbeitsagentur müssen die Gesundheit von Arbeitnehmern und Arbeitslosen noch besser unterstützen“, sagte Pollert.

Weiterführende Informationen:

Arbeitsmarkt Pressemeldung April 2018

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im April 2018

Pollert: „Es gibt zahlreiche Jobchancen für Langzeitarbeitslose. Deshalb brauchen wir keinen sozialen Arbeitsmarkt!“

Frankfurt am Main. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im April 2018 um 3.137 auf rund 157.860 gefallen. „Auch dank der Hartz-Reformen ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Hessen seit 2005 um 25.000 auf rund 60.000 zurückgegangen.

 Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der sozialversichert Beschäftigten um 500.000 auf 2,5 Millionen. Der hessische Arbeitsmarkt bietet Chancen für alle, auch für Langzeitarbeitslose. Denn allein in den letzten fünf Jahren sind in Hessen rund 80.000 neue Jobs ohne Anforderungen an die formale Qualifikation – sogenannte Helfertätigkeiten - entstanden. Deshalb brauchen wir keinen großflächigen sozialen Arbeitsmarkt mit öffentlich geförderter Beschäftigung. Hiervon würde am meisten die Helferindustrie profitieren“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Diese Form von öffentlicher Beschäftigung sei ohnehin nur eine teure Scheinlösung. „Ein sozialer Arbeitsmarkt oder auch solidarisches Grundeinkommen wie es neuerdings heißt, vermittelt Arbeitslosen den Eindruck, dass sie einer regulären Beschäftigung nachgehen. Das hindert sie, nach einer sozialversicherten Tätigkeit zu suchen und führt sie in eine Sackgasse. Deshalb darf öffentliche Beschäftigung immer nur kurzfristig und in sehr engen Grenzen eingesetzt werden. Auf keinen Fall jedoch als zusätzlicher Schein-Arbeitsmarkt“, sagte Pollert.

„Damit Langzeitarbeitslose in Beschäftigung kommen, dürfen die Jobcenter nicht lockerlassen und müssen konsequent eigene Anstrengungen bei der Jobsuche einfordern. Sie sollten die individuellen Fähigkeiten, Stärken und Qualifikationen der Arbeitslosen detailliert erfassen und für eine passgenaue Beratung, Förderung und Vermittlung nutzen. Aktuell sind immerhin zwei Drittel aller Hartz-IV-Empfänger, die eine sozialversicherte Beschäftigung aufnehmen, nach einem Jahr noch sozialversichert beschäftigt. Das ist deutlich mehr, als noch vor einigen Jahren, aber immer noch zu wenig. Deshalb sollten die Jobcenter gerade Langzeitarbeitslose nach der Beschäftigungsaufnahme weiter begleiten und ihnen helfen, wieder dauerhaft im Erwerbsleben Fuß zu fassen“, sagte Pollert.

Arbeitsmarkt Pressemeldung März 2018

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im März 2018

Pollert: „Bürokratieabbau tut Not“ // Unter­nehmen brauchen beschäftigungsfreundliche Rahmenbedingungen


Frankfurt am Main. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im März 2018 um rund 5.000 auf rund 161.000 gefallen. „Wir sind stolz darauf, dass Hessen ein Gründerland ist. Im bundesweiten Vergleich gab es zuletzt nur in Hamburg und Berlin mehr Unter­nehmensneugründungen pro 1.000 Einwohner.

Rund 250.000 und damit über 90 Prozent der hessischen Unter­nehmen haben weniger als 10 Mitarbeiter, von denen jeder einzelne entscheidend für den Erfolg des Unter­nehmens ist. Die Unter­nehmen in Hessen sind auf beschäftigungsfreundliche Rahmenbedingungen wie maßvolle Bürokratie und beherrschbare Lohnzusatzkosten angewiesen. Und gerade kleinen und jungen Unter­nehmen machen Berechnungs-, Auszahlungs-, Aufzeichnungs-, Dokumentations- und Anzeigepflichten und hunderte anderer Vorschriften das Leben schwer. Bürokratieabbau tut Not“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).

„Die hessische Landesregierung sollte neuen Pflichten für Arbeitgeber eine klare Absage erteilen und sich im Bundesrat für den Bürokratieabbau einsetzen. So kann das Meldeverfahren zur Sozialversicherung deutlich vereinfacht werden, indem die Arbeitgeber den Gesamtsozialversicherungsbeitrag an eine zentrale Einzugsstelle anstatt an viele verschiedene Kassen abführen. Auch das Verfahren zur Künstlersozialabgabe gehört endlich auf den Prüfstand. Anstatt die Arbeitgeber mit der Feststellung und Berechnung der Abgabe allein zu lassen, sollten die versicherten Künstler die Abgabe über ihre Rechnungen selbst einziehen und abführen“, so der VhU-Hauptgeschäftsführer.

Arbeitsmarkt Pressemeldung Februar 2018

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Februar 2018

Pollert: „Demnächst eine Million Frührentner, gleichzeitig sind offene Stellen immer schwerer zu besetzen – das passt nicht zusammen!“


Frankfurt am Main. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Februar um 1.582 auf 166.028 gefallen.

Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen liegt bei 50.000, zusammen mit nicht gemeldeten Stellen bei 100.000.

„Seit der abschlagfreien Rente ab 63 rollt eine Frühverrentungswelle – in den nächsten Monaten werden wir in Deutschland die Millionenmarke überschreiten. Die Jungen zahlen hierfür die Rechnung und den Unter­nehmen fehlen die Arbeitskräfte. Frühverrentung und Arbeitskräftemangel passen nicht zusammen und müssen gestoppt werden. Wer erfreulicherweise immer länger Rente bezieht, muss hierfür entweder länger arbeiten oder Abschläge für eine Frührente akzeptieren“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).

„Angesichts des hohen Personalbedarfs in allen Bereichen können wir es uns nicht länger erlauben, dringend benötigte Mitarbeiter mit Frühverrentungsanreizen aus dem Arbeitsmarkt zu führen. Seit 2014 sind deutschlandweit bereits über 900.000 Menschen – in Hessen rund 55.000 – vorzeitig in die abschlagsfreie Rente mit 63 bzw. 65 gegangen, in wenigen Monaten werden es über eine Million sein. Diese Arbeitnehmer fehlen jetzt in den Unter­nehmen und bei der Finanzierung der Sozialversicherungssysteme. Dies war und ist der größte arbeitsmarktpolitische Fehler der Großen Koalition und die größte Ungerechtigkeit gegenüber der jungen Generation, die für die Privilegierung einiger weniger älterer Jahrgänge zahlen sollen. Die Hessische Landesregierung sollte sich im Bundesrat dafür einsetzen, dass die abschlagfreien Frührentenzugänge geschlossen werden, damit der Schaden für die Wirtschaft und die jüngere Generation nicht noch größer wird“, so der VhU-Hauptgeschäftsführer.

„Wie gravierend der Fachkräftemangel inzwischen ist, zeigt sich auch daran, dass die hessischen Unter­nehmen inzwischen im Durchschnitt 100 Tage länger als gewünscht nach geeigneten Bewerbern suchen müssen, 20 Tage oder ein Viertel länger als noch vor fünf Jahren. Vor allem technische Berufe wie die Mechatronik sowie das Handwerk und Baugewerbe sind von Fachkräfteengpässen betroffen. In Hessen wird es außerdem immer schwerer, Berufskraftfahrer sowie Softwareentwickler und Programmierer zu finden. Zu lange unbesetzte Stellen gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Unter­nehmen und damit letztlich auch die Arbeitsplätze der anderen Mitarbeiter“, sagte Pollert abschließend.

 Weiterführende Informationen:
-    Durchschnittliche Vakanzzeiten von gemeldeten Arbeitsstellen in Hessen
-    Zugang zur Rente für besonders langjährig Versicherte 2014 - 2017

Arbeitsmarkt Pressemeldung Januar 2018

VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Januar 2018

Pollert: "Vermittlung über den Wohnort hinaus ist große Chance für Arbeitslose" / Offene Stellen in Hessen auf Rekordhoch // Freie Stellen vor allem in technischen Berufen, der Logistik und im Gesundheitsbereich

Frankfurt am Main.
Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Januar 2018 saisonüblich um 11.257 auf 167.610 gestiegen. Gegenüber dem Vorjahreswert ergibt sich ein deutlicher Rückgang um 11.514.

Die erfreuliche Entwicklung am Arbeitsmarkt setzt sich damit auch im neuen Jahr fort. „Schon viele Jahre waren die Chancen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden, nicht so gut wie heute. Die Zahl der offenen Stellen in Hessen ist auf einem Rekordhoch. Allein bei den Arbeitsagenturen sind rund 51.000 Stellen ausgeschrieben. Rund die Hälfte der offenen Stellen wird aber nicht über die Arbeitsagenturen und Jobcenter, sondern beispielsweise über Internet- und Zeitungsanzeigen oder persönliche Kontakte besetzt. Die Gesamtzahl der offenen Stellen in Hessen liegt deshalb sogar bei ca. 100.000“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).

Arbeitslose, die über ihren Wohnort hinaus nach Beschäftigung suchen, finden häufiger und schneller wieder eine Beschäftigung. „Von den rund 120.000 hessischen Arbeitslosen, die zwischen Oktober 2016 und September 2017 in sozialversicherte Arbeit gekommen sind, haben rund die Hälfte einen Job außerhalb ihres Wohnortes gefunden. Für die Arbeitslosen bietet die überregionale Vermittlung deshalb große Chancen. Auch für die Arbeitsagenturen und Jobcenter lohnt es sich, über die Grenzen ihrer Stadt oder Landkreises hinaus zu schauen. Die Unter­nehmen wünschen sich vor allem wirklich passende Stellenbewerber“, so der VhU-Hauptgeschäftsführer.

„In fast allen Berufen und für alle Qualifikationsstufen gibt es aktuell beste Chancen auf Beschäftigung – sogar noch mehr als vor einem Jahr. Bei den Arbeitsagenturen in Hessen gibt es besonders viele offene Stellen: vor allem in technischen Berufen wie der Maschinen- und Fahrzeugtechnik (3.306) in Mechatronik, Energie und Elektro (3.493), im Bereich Verkehr und Logistik (6.290), in den Gesundheitsberufen (5.730), den Verkaufsberufen (4.181), im Bereich Tourismus-, Hotel- und Gaststätten (2.161), Arbeitslose sollten die Gelegenheit beim Schopf packen“, sagte Pollert abschließend.

Weiterführende Informationen im Anhang: Abgang aus Arbeitslosigkeit in Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt nach Arbeits- und Wohnort (unmittelbar nach Abgang)