Sicherheitswirtschaft begrüßt geplantes Sicherheitsgesetz der Bundesregierung

GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG - BUNDESVERBAND DER SICHERHEITSWIRTSCHAFT / Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V.

Berlin/Wiesbaden – „Der BDSW begrüßt das Vorhaben der Bundesregierung, das Sicherheitsgewerbe in einem eigenen Gesetz neu zu regeln“, so der Präsident des Verbandes, Gregor Lehnert, in einer Pressekonferenz anlässlich der Jahrestagung in Wiesbaden. Die Sicherheitsbranche sei eine der wenigen Branchen, die mehr staatliche Regulierung fordert. „Das ist außergewöhnlich, aber notwendig, um die Qualität der Branche zu verbessern“, so Lehnert.

„Wir brauchen vor allem deutlich höhere Hürden für den Gewerbezugang. Aber auch für die Qualifizierung der Beschäftigten bedarf es in bestimmten Aufgabengebieten – z. B. Schutz von Flüchtlingsunterkünften oder im Öffentlichen Personen­verkehr – staatliche Vorgaben, die für alle gelten“, so Lehnert. Langfristig sei ein Wechsel der Zuständigkeit vom Wirtschaft- ins Innenministerium zielführend.

Mit den rund 260.000 Beschäftigten in der Branche stelle diese nicht nur fast so viel Personal wie die Polizei, sie leiste auch einen wichtigen Beitrag für die Gefahrenabwehr in Deutschland. „Die derzeitigen Regeln, denen die Branche unterliegt, entsprechen dieser Bedeutung aber schon lange nicht mehr“, so Lehnert.

Mit der deutlichen Verschärfung der Anforderungen an die Zuverlässigkeit der Beschäftigten und Unternehmer im vergangenen Jahr sei ein erster Schritt erfolgt. Mit den Anforderungen an die Qualifizierung der Sicherheitsunternehmen und deren Beschäftigten müsse sich die Politik viel intensiver als bisher beschäftigen. „Wir brauchen ein Sektorengesetz, in dem die Voraussetzungen für Unter­nehmen und Beschäftigte klar geregelt werden“, so der BDSW-Präsident. Dies gelte besonders für Tätigkeiten in sensiblen Bereichen, wie Flüchtlingseinrichtungen, im ÖPV oder bei Großveranstaltungen.

Ein besonderes Ärgernis seien häufig die öffentlichen Ausschreibungen auch für kritische Aufgabengebiete. „Eine qualitativ hochwertige Sicherheitsdienstleistung kann und darf nicht nach dem niedrigsten Preis ausgeschrieben werden. Diese Praxis muss mit dem geplanten Sicherheitsgesetz der Bundesregierung nachhaltig verändert werden“, so Lehnert abschließend.

„Das Land Hessen ist aufgrund seiner besonderen Wirtschaftsstruktur in weit stärkerem Maß als andere Bundesländer auf eine funktionierenden Sicherheitsarchitektur und -Prozesse angewiesen. Sowohl Deutschlands großer Weltflughafen Frankfurt als auch der zentrale Finanzplatz Deutschlands sind herausragende Konzentrationspunkte von Sicherheitsleistungen in Deutschland. Deshalb ist Hessen auch das einzige Bundesland, in dem es mit 28.000 mehr private Sicherheitskräfte als Landespolizisten - derzeit 18.000 - gibt“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

„Mit ihren hochspezialisierten Dienstleistungen und -produkten ist die private Sicherheitswirtschaft bei all diesen Herausforderungen ein unverzichtbarer Problemlöser, Partner und Teil der hessischen Wirtschaft. Dabei hat sie sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem Allrounder mit maßgeschneiderten Sicherheitslösungen entwickelt. Sie ist aber auch ein selbst ein wichtiger Wirtschaftszweig. In der Landesgruppe Hessen des Bundesverbands der deutschen Sicherheitswirtswirtschaft sind 90 von 356 Unter­nehmen mit einem Umsatz von insgesamt ca. 600 Mio. Euro organisiert. Deshalb unterstützt die VhU den BDSW und die in ihm organisierten Unter­nehmen bei ihrer Initiative, Qualität und Leistungsspektrum der privaten Sicherheitsdienstleistung ständig und nachhaltig zu verbessern“, so Pollert.

Brancheninformationen (www.bdsw.de)

Private Sicherheitsdienstleister in Deutschland beschäftigen bundesweit rund 260.000 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Im Jahr 2017 wurde nach vorläufigen Angaben ein Umsatz von ca. 8,50 Mrd. Euro erzielt. Davon entfallen auf die Segmente Geld und Wert bzw. Luftsicherheit jeweils ca. 700 Mio. Euro, insgesamt also 1,5 Mrd. Euro. Die im BDSW organisierten Unter­nehmen bieten vor allem hochwertige Dienstleistungen an. Dazu gehören u. a. Schutz von Kraftwerken und anderen Einrichtungen der Kritischen Infrastruktur sowie von militärischen Liegenschaften, Pforten- und Empfangsdienste, qualifizierte Objekt- und Werkschutzdienste. Eine stark zunehmende Bedeutung hat die Kombination von moderner Sicherheits- und Überwachungstechnik mit personellen Dienstleistungen („Integrierte Sicherheitslösung“). Der Umsatz beträgt ca. 700 Mio. Euro


Bitte richten Sie Ihre Fragen an:

Silke Wollmann, Pressesprecherin,
BUNDESVERBAND DER SICHERHEITSWIRTSCHAFT, T. + 49 30 288807 26, E. wollmann@bdsw.de

Dr. Ulrich Kirsch, Geschäftsführer Kommunikation und Presse,
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V. (VhU), Telefon: 069 95808-150, Mobil: 0172 7120373, E-Mail: ukirsch@vhu.de



Zurück zur Übersicht