So heizt Hessen

Laut BDEW-Studie liegt das Durchschnittsalter der Heizungen in Hessen deutlich über dem Bundesschnitt.

Nach Bayern und dem Saarland weist Hessen deutschlandweit die höchste Quote an Wohnungen* auf, in denen mit Öl geheizt wird. Das Durchschnittsalter der Heizungen in Wohnungen in Hessen liegt bei 18,9 Jahren.

Bei Energiespar- und Modernisierungsmaßnahmen liegt die Erneuerung der Heizungsanlage an erster Stelle. Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zum Heizungsmarkt, die nun auf die einzelnen Bundesländer heruntergebrochen wurde. Für die vom Marktforschungsinstitut prolytics, Dortmund, durchgeführte Studie unter dem Titel "Wie heizt Deutschland?" (2019) wurden über 5.600 Haushalte im gesamten Bundesgebiet befragt.

Die Hessen erreichen beim Modernisieren und Energiesparen im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt ähnliche Werte: In 58,8 % der hessischen Wohngebäude wurden bereits die Heizungsanlage erneuert (Bund: 61,2 %). In 50,8 % wurden die Fenster erneuert (Bund: 47,6 %).

Diese recht erfreulichen Zahlen lassen sich leider nur sehr bedingt auf die hessischen Heizungskeller übertragen: Das Durchschnittsalter der hessischen Heizungsanlagen in Wohnungen beträgt 18,9 Jahre (Bund 17 Jahre). 33,9 % der Heizungsanlagen in hessischen Wohnungen sind 25 Jahre alt oder älter (Bund 24,2 %). Bei Mehrfamilienhäusern liegt der Anteil der mindestens 25 Jahre alten Heizungen sogar bei 44,1% (Bund 27,0 %).

Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorsitzender des LDEW Hessen/Rheinland-Pfalz e.V., dazu: „Auch wenn sie zuverlässig und sicher ihren Dienst tun, verursachen Anlagen, die älter als 15 bis 20 Jahre sind, höhere Energieverbäuche und damit höhere Betriebskosten, sowie höhere CO2-Emissionen als neue Anlagen. Der Austausch durch moderne Gasbrennwertgeräte, wenn möglich auch in Kombination mit Solarthermie, gehört gerade im Bestand zu den effizientesten Mitteln zur CO2-Reduktion. Die vom Bundeskabinett beschlossene steuerliche Förderung energetischer Sanierungsmaßnahmen und die angekündigte Austauschprämie für Ölheizungen können einen wichtigen Beitrag zum Umstieg auf moderne Gasheizungen leisten.“

Mit Blick auf begrenzte Kapazitäten im Handwerk sollten die Kunden die Erneuerung ihrer Heizungsanlage allerdings mit ausreichendem Vorlauf planen.

Der beliebteste Energieträger zur Wohungsbeheizung in Hessen bleibt weiterhin Erdgas. 42,4 % aller Wohnungen in Hessen werden mit Erdgas beheizt. In 34,8 % der hessischen Wohnungen übernehmen Öl-Heizungen die Wärmeversorgung, in 6,1 % Fernwärme.

In Hessen gibt es ca. 1,4 Millionen Wohngebäude mit 2,9 Millionen Wohnungen.


* „Wohnungen“ umfasst die Gesamtzahl der Wohneinheiten in Deutschland – unabhängig von der Gebäudeart. Somit geht auch ein Einfamilienhaus als eine Wohneinheit in die Auswertung ein. Bei Mehrfamilienhäusern zählt die entsprechende Anzahl der Wohneinheiten.


Der Verband
Der LDEW vertritt die Interessen von rund 280 Unter­nehmen der Energie- und Wasserwirtschaft in Hessen und Rheinland-Pfalz gegenüber Politik, Behörden und der Öffentlichkeit. Er vereinigt die Sparten Strom und Fernwärme, Erdgas, Wasser und Abwasser. Er arbeitet mit dem Bundesverband BDEW in Berlin eng zusammen und engagiert sich insbesondere auch für die Belange der kleinen und mittleren Unter­nehmen. Damit ist der LDEW Bindeglied zwischen Energie- und Wasserwirtschaft sowie Politik und Gesellschaft.

Horst Meierhofer, Geschäftsführer, meierhofer@ldew.de, Telefon 06131- 627 69-25

Zurück zur Übersicht