VhU-Bauausschuss gegründet

Wirtschaft fordert mehr Baulandausweisung, weniger Regulierung, und Erleichterungen für serielles Bauen / Jörg Brömer ist Ausschussvorsitzender

„Mehr günstigen Wohnraum durch mehr Bauland und Deregulierung, keine weiteren Verschärfungen der Energieeinsparverordnung EnEV, und Erleichterungen für serielles Bauen – das sind drei Hauptforderungen des neuen Bauausschusses der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände,“ sagte heute VhU-Hauptgeschäftsführer Volker Fasbender nach der Auftaktsitzung des VhU-Bauausschusses, der künftig branchenübergreifende, baupolitische Anliegen gegenüber Politik und Behörden vertreten wird.

Zum Ausschussvorsitzenden gewählt wurde Jörg Brömer, der 2009 die Geschäftsleitung der Brömer & Sohn GmbH in Wiesbaden von seinem Vater übernommen hat. Das größte mittelständische Bauunternehmen in der Region Wiesbaden ist seit vier Generationen in Familienhand und im Hoch-, Tief- und Stahlbetonbau tätig.

Die Flüchtlingskrise war Thema der konstituierenden Sitzung des neuen Gremiums: „Nur mit einer starken Bauwirtschaft wird es gelingen, für hunderttausende Flüchtlinge Wohnungen bereit zu stellen. Dazu müssen Städte und Gemeinden mehr Bauland ausweisen, und es muss für Investoren und Vermieter attraktiver werden, ihr Geld in den Wohnungsbau zu investieren. Hemmnisse müssen abgebaut werden, wie das überregulierte Mietwohnrecht und weitere Vorschriften“, so Brömer.

Zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurde der Bauunternehmer Thomas Reimann, Vorstandsvorsitzender der Alea AG, der große Potenziale der Branche beim seriellen Bauen sieht: „Im Rhein-Main-Gebiet besteht ein Mangel an günstigem Wohnraum. Wir könnten Häuser und Wohnungen günstiger bauen, wenn die vorgeschriebenen Standards nicht ständig erhöht würden. Konkret fordere ich einen Stopp der Verschärfung der Energieeinsparverordnung EnEV. Außerdem brauchen wir zügigere Genehmigungsverfahren für typisiertes Bauen. Hier erwarten wir Lösungen der Bauminister der Länder“.

Ebenfalls als stellvertretender Vorsitzender gewählt wurde Klaus Dreyer, Leiter Infrastrukturbereitstellung der Lufthansa AG in Frankfurt: „Als großer Arbeitgeber in Hessen haben wir ein hohes Interesse daran, dass unsere Mitarbeiter genügend günstigen Wohnraum finden. Unsere Mitarbeiter an Bord der Flugzeuge und auf dem Boden brauchen günstige Wohnungen rund um den Flughafen. Das Angebot an günstigem Wohnraum ist ein Standortfaktor geworden.“

Zu Gast in der Ausschusssitzung war der baupolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Ulrich Caspar, der sagte: „Wir setzen uns dafür ein, dass alle Menschen in Hessen angemessen wohnen können. Neben deutlich gesteigerten finanziellen Fördermitteln in Höhe von rund einer Milliarde Euro noch in dieser Legislaturperiode arbeiten wir besonders intensiv daran, Investitionshindernisse zu beseitigen. Während wir keinen Mangel an Büro- oder Einzelhandelsflächen oder Eigentumswohnungen haben, findet in den großen Städten zu wenig Mietwohnungsbau statt. Eines der Hemmnisse ist das überregulierte Wohnungsmietrecht. Die Allianz für Wohnen ist uns dabei ein wichtiger Partner. Ebenso setzen wir auf einen engen Dialog mit der hessischen Wirtschaft, um den Wohnungsbau günstiger und schneller zu machen.“

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