Energetische Gebäudesanierung

Reimann: „Gut, dass EU Gebäudesanierung voranbringen will. Neuer EU-weiter Deckel für CO2-Ausstoß in Gebäuden und Verkehr wäre sinnvoll. Kreditfinanzierte Subventionen hingegen sind unnötig.“

Frankfurt am Main. Die VhU begrüßt die Zielsetzung der Europäischen Kommission, die Gebäudesanierung in ganz Europa deutlich voranzubringen.

Die Renovierungsstrategie der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, sieht vor, bis 2030 mindestens 35 Millionen Gebäude grundlegend zu sanieren und die europaweite Renovierungsrate auf mindestens 2 Prozent im Jahr zu steigern. Kritisch sieht die VhU jedoch, dass die Mittel dazu aus dem überwiegend kreditfinanzierten sogenannten „Corona-Aufbauprogramm“ und anderen Förderprogrammen kommen sollen.

„Es ist erfreulich, dass die EU-Kommission auch das marktwirtschaftliche Instrument des Emissionshandels in Erwägung zieht. Ein sinkender CO2 Deckel mit handelbaren Zertifikaten funktioniert seit Jahren bestens im Bereich Industrie, Elektrizität und innereuropäischer Luftverkehr. Er sorgt für weniger CO2-Emissionen von Jahr zu Jahr. Ein solches zweites System sollte auch für den Bereich Gebäude und Verkehr etabliert werden“, sagte Thomas Reimann, Vorsitzender des Bau- und Immobilienausschusses der VhU, zur Ankündigung der Kommission, im kommenden Jahr über eine Einbeziehung des Gebäudesektors in einen Emissionshandel zu entscheiden.

Wenn eine schrittweise Reduktion der jährlich maximal zulässigen CO2-Emissionen vorgeschrieben sei, dann werde das Ziel Klimaneutralität sicher erreicht und es bedürfe keiner zusätzlichen Vorschriften oder Verbote, so Reimann.

Reimann: „Eine zusätzliche finanzielle Förderung aus der EU-Kasse ist ökologisch nicht erforderlich, weil allein die verlässliche Verknappung der Zertifikate den CO2-Ausstoß Jahr für Jahr reduziert. So geht Klimaschutz günstiger: denn der Wettbewerb auf den Märkten sorgt dafür, dass CO2 dort vermindert wird, wo es für Bürger und Unter­nehmen am günstigsten ist.“

EU-Subventionen sollten auch deshalb vermieden werden, da ein Großteil des 750 Milliarden Euro umfassenden sogenannten „Corona-Aufbauprogramms“ durch Kredite finanziert sei. „Klimaschutz auf Pump, also eine Lastverschiebung in die Zukunft durch Milliarden-Kredite, ist weder gerechtfertigt noch erforderlich. Die heutige Generation kann und muss die Klimaschutzmaßnahmen selber tragen“, forderte Reimann.

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