Hessische Wirtschaftsorganisationen wollen Zusammenarbeit von Berufsschulen und Betrieben stärken

Machbarkeitsstudie für eine flächendeckende Digitalisierung der Lernort-Kooperation in Hessen

Die duale Berufsausbildung bleibt attraktiv, wenn sie sich regelmäßig den wandelnden Anforderungen der modernen Arbeitswelt anpasst und das Lernen von Theorie und Praxis optimal aufeinander abgestimmt sind. Die Digitalisierung in der Wirtschaft sowie die Pandemie haben eine stärkere digitale Zusammenarbeit zwischen den Lernorten Ausbildungsbetrieb und Berufsschule erforderlich gemacht. Dies betrifft im Besonderen den Kern der dualen Ausbildung, also die Verzahnung von Theorie und Praxis.

Derzeit werden in etlichen Projekten digitale Kooperationsformen erprobt, die hohen Handlungsdruck verdeutlichen, hauptsächlich aber in Insellösungen münden. Ein Ansatz zur flächendeckenden Digitalisierung der Lernort-Kooperation in Hessen ist nicht erkennbar. Um dieser Situation zu begegnen, haben sich die Spitzen der Wirtschaft in Hessen zu einem Konsortium zusammengeschlossen. Diesem gehören die Vereinigung der Hessischen Unternehmerverbände (VhU), die Arbeitgeberverbände HESSEN­METALL und HessenChemie, die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern (ARGE) sowie der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) an.

Ziel des Konsortiums ist es, im Rahmen einer ergebnisoffenen Machbarkeitsstudie den tatsächlichen Bedarf der an der Lernort-Kooperation beteiligten Akteure zu erfassen sowie bereits praktizierte Lösungen und deren gezielte Verknüpfung zu spezifizieren. Daraus sollen möglichst effiziente Umsetzungsszenarien für eine flächendeckende Digitalisierung der Lernort-Kooperation in Hessen abgeleitet werden.

Als weiteres Mitglied des Konsortiums fungiert die Goethe-Universität Frankfurt a. M., vertreten durch das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), die die Studie wissenschaftlich fundiert ausführt.

Inhaltlich baut die Machbarkeitsstudie auf den einschlägigen Projekten digitaler Lernort-Kooperationen auf und nimmt eine wissenschaftlich fundierte Meta-Analyse vor, um daraus praxistaugliche Eckpunkte eines Konzepts, mögliche Umsetzungsszenarien sowie deren jeweilige Voraussetzungen und Vor- und Nachteile zu spezifizieren.

Die Machbarkeitsstudie wird vom Januar bis Dezember 2022 durchgeführt. Die Befunde sollen nach deren Abschluss als Grundlage für die Digitalisierung der Lernort-Kooperation in Hessen verwendet werden können. Das Vorhaben wird durch die Projektbeteiligten finanziert und aus Mitteln des Förderprogramms Distr@l der Hessischen Staatskanzlei im Bereich der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung gefördert.   

Hintergrund

Mit digitaler Lernortkooperation sind Kommunikations- und Lernplattformen gemeint, die von Lehrenden, Ausbildern und Auszubildenden gemeinsam genutzt werden. Die Betriebe unterstützen die Schulen dabei, mehr Praxisbezug herzustellen. Die Schulen wiederum helfen den Betrieben mit leicht verfügbarem Theoriebezug. Die Auszubildenden profitieren von der digitalen Verzahnung der Lerninhalte in einem modernen, motivierenden Lernumfeld. Zusammen werden Lerneinheiten und Kurse mit digitalen Werkzeugen erarbeitet. So können etwa individuelle Lernvideos und -podcasts entstehen, aber auch interaktive Mindmaps, multimediale Portfolios, Wikis und Glossare. Je nach Funktionalität können hier auch Evaluation und Feedback stattfinden. Die Lernplattformen können theoretisch auch mehrere Schulen, Unter­nehmen, Standorte umfassen.

Diese finden Sie im unteren Bereich folgender Seite: https://www.bildung.digital/Hessen


Pressekontakte:

Arbeitgeberverband HessenChemie
Jürgen Funk, Tel.: 0611-710649, funk@hessenchemie.de

Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern
Dirk Kornau, Tel.: 0611-136154, dirk.kornauARGE/HHT@hwk-wiesbaden.de

Hessischer Industrie- und Handelskammertag
Alexander Rackwitz, Tel.: 0611 360 115 11, rackwitz@hihk.de

Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände und HESSEN­METALL
Dr. Ulrich Kirsch, Tel.: 069-95808-150, ukirsch@vhu.de

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