Anderenfalls wächst der Nachfrageüberhang und Preise und Mieten klettern ungebremst weiter. Mehr Regulierung hingegen, wie sie der hessische Wohnungsminister Al-Wazir heute verkündet hat, schadet allen, insbesondere denen, die eine neue günstige Wohnung suchen“, sagte Thomas Reimann, Vizepräsident der VhU und Vorsitzender des VhU-Bau und Immobilienausschusses anlässlich der heute veröffentlichen Zahlen zu den Immobilienpreisen im 3 Quartal 2020 und als Reaktion auf die neuen Regulierungen des Mietwohnungsmarktes in Hessen.
Laut der heute veröffentlichten Schnellschätzung des Statistischen Bundesamts sind die Preise für Wohnimmobilien im Sommer in Deutschland so stark gestiegen wie seit knapp vier Jahren nicht mehr: Von Juli bis September 2020 lagen sie um 7,8 Prozent höher als im Vorjahr. Im Vergleich zum Vorquartal (April bis Juni 2020) verteuerten sich Wohnungen und Häuser um 2,6 Prozent.
Reimann kritisierte die von der Landesregierung beschlossene und ab morgen in 49 statt bisher in 31 Kommunen geltende Ausweitung der Mietpreisbremse, der auf acht Jahre verlängerten Kündigungssperrfrist sowie der auf 15 Prozent abgesenkten Kappungsgrenze. „Dieser sogenannte Mieterschutz erreicht das Gegenteil von dem behaupteten Ziel: Diese neue Regulierung macht Investitionen in neue Wohnungen unattraktiver und verlangsamt den Angebotszuwachs und erschwert die Suche nach günstigen Wohnungen.“
Reimann warnte, aus Sicht der Arbeitgeber werde der Mangel an günstigen Wohnungen immer öfter ein „limitierender Faktor“ bei der Personalsuche der Unternehmen in den Städten und ihrem Umland: „Damit Ballungsräume auch künftig attraktive Wirtschaftsstandorte bleiben können, müssen unsere Beschäftigten dort leichter bezahlbare Wohnungen finden können. Da ist die Politik gefordert: Nicht durch staatlichen oder kommunalen Wohnungsbau, nicht durch noch mehr Regulierung, sondern durch das Ausweisen neuer Flächen für neue Wohngebiete, wo private Bauherren dann investieren, bauen und vermieten können. Es gibt keinen relevanten Mangel an Baukapazität, sondern leider einen politisch verursachten Mangel an Flächen und viel zu viel Regulierung.“