Kritik an neuen Corona Beschlüssen

Mang: „Unverhältnismäßig bleibt unverhältnismäßig“ // Fachgeschäfte, Restaurants, Hotels, Flugreisen sind sicher // Öffnungen und Lockerungen sind verantwortbar

Frankfurt am Main. Auf Kritik der hessischen Wirtschaft ist der Beschluss der Ministerpräsidenten und der Kanzlerin zur Fortsetzung und Verschärfung von Zwangsschließungen und Einschränkungen von Unter­nehmen gestoßen: „Wir fordern eine differenzierte Politik. Unverhältnismäßig bleibt unverhältnismäßig. Die Lage hat sich nicht wesentlich geändert. Es gibt keinen Grund, die Öffnung von Fachgeschäften, Restaurants und Hotels weiter hinauszuzögern, Urlaub im eigenen Bundesland zu verbieten und Fluglinien zu mahnen, das Angebot an völlig sicheren Flugreisen nicht auszuweiten“, erklärte der Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände, Wolf Matthias Mang, zu den nächtlichen Beschlüssen der Kanzlerin und Regierungschefs der Länder.

Die 7-Tage-Inzidenz als alleiniger Corona-Indikator werde der Komplexität der Lage nicht mehr gerecht. Angesichts der steigenden Anzahl an geimpften älteren Menschen und der stabilen Lage in den Krankenhäusern könne die VhU die restriktive Position der hessischen Landesregierung nicht nachvollziehen und halte sie für „übervorsichtig“: „In der Abwägung der Politik muss den Belangen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens ein viel größeres Gewicht gegeben werden. Öffnungen und Lockerungen sind verantwortbar und damit rechtlich und wirtschaftlich geboten“, sagte der VhU-Präsident.

Mang: „Die Politik muss außerdem aufpassen, nicht das Vertrauen der Menschen in ihre Krisenmanagement-Fähigkeiten zu verlieren. Ein einfaches Entweder-Oder – Öffnungen oder erneuter Lockdown – sind nach einem Jahr Pandemiebewältigung keine angemessene Lösung mehr. Auf dem Stand des bisher Erreichten wäre eine Kombination aus beschleunigt Impfen, Testen, abgesichert Öffnen und digitalem Impfnachweis der richtige Weg.“

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