Strompreisanstieg

Dr. Ortlieb: „Kohle- und Kernkraftwerke weiter betreiben, bis Versorgung wieder gesichert ist, und so Beitrag gegen hohe Strompreise leisten.“

Frankfurt am Main. Als Reaktion auf den sehr starken Anstieg der Strompreise hat die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) ihre Forderung bekräftigt, die Kohle- und Kernkraftwerke in Deutschland weiter zu betreiben, bis die Versorgung wieder zu marktgerechten Preisen gesichert ist. Der Großhandelspreis für Strom mit Lieferung jeweils in einem Jahr hat sich seit 2021 rund verzehnfacht. Ein Ende dieses Anstieges ist nicht absehbar.

„Wir haben nicht nur ein enormes Gaspreisproblem, sondern auch ein riesiges Strompreisproblem. Beides ist unmittelbar auch technisch verknüpft. Für Gas und Strom haben sich die Preise vervielfacht! Die irre hohen Preise stellen die Geschäftsgrundlage vieler Unter­nehmen massiv in Frage, gerade in der energieintensiven Industrie. Das Preisniveau schadet dem Industriestandort Deutschland und kostet Marktanteile. Deshalb muss die Politik endlich alle Vorkehrungen treffen, damit das Angebot an Strom möglichst groß bleibt. Dazu gehört, die verfügbaren Kohlekraftwerke einzusetzen und die drei aktiven Kernkraftwerke in Deutschland Ende des Jahres 2022 nicht abzuschalten“, sagte Dr. Birgit Ortlieb, Vorsitzende des VhU-Energieausschusses.

Sie rief die hessischen Bundestagsabgeordneten und die Landesregierung auf, sich im Bund für den Weiterbetrieb der drei verbliebenen Kernkraftwerke mit über 4.000 MWe gesicherter Bruttoleistung über das Jahresende 2022 hinaus einzusetzen, bis die Versorgung wieder gesichert sei. Auch eine Prüfung von Marktverhalten der Akteure auf mögliche Missbräuche scheint angebracht. Falls die drei Kernkraftwerke kurzfristig nicht ausreichten, sollte geprüft werden, ob auch Kernkraftwerke, die im Jahr 2021 vom Netz genommen wurden, wieder in Betrieb genommen werden können.

Ortlieb: „Wir müssen die hohen Preise in den Griff kriegen. Es ist schon heute absehbar, dass der Stromverbrauch gegen Ende des Jahres auch steigen wird. Dafür muss Deutschland gerüstet sein. Der zu erwartende Wegfall von Gaskapazitäten zur gesicherten Stromerzeugung macht es zudem erforderlich, zusätzliche grundlastfähige Erzeugungskapazitäten vorzugehalten. Längere Laufzeiten der Kohle- und Kernkraftwerke sichern also nicht nur die Stromversorgung, sondern können ein Beitrag sein, den Strompreis zu dämpfen.“

Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU)
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