Umweltministerkonferenz

Kronenberger: Ministerin Hinz sollte Gefahren differenziert betrachten // Generelles PFAS-Verbot würde unterschiedlichen Eigenschaften der Substanzen nicht gerecht.

Frankfurt am Main. Anlässlich der Umweltministerkonferenz am 12. Mai 2023 und des gestrigen Aufrufs der hessischen Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis 90 / Die Grünen) für ein generelles Verbot von PFAS-Substanzen (poly- und perfluorierte Alkylsubstanzen) auf europäischer Ebene fordert die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) eine differenzierte Betrachtung der Gefahren durch Ministerin Hinz.

„Ein generelles Verbot für 10.000 Stoffe ist sicherheitstechnisch überhaupt nicht erforderlich und muss vermieden werden. Nicht alle PFAS sind gleich, und es gibt keine wissenschaftliche Grundlage, um sie alle gleich zu regulieren“, sagte Thomas Kronenberger, Vorsitzender des VhU-Umweltausschusses.

Zu den PFAS gehören rund 10.000 verschiedene Stoffe, die in Alltagsgegenständen wie Kleidung, Kosmetik oder Pfannenbeschichtungen vorkommen, aber auch in technischen Anwendungen wie Dichtungen, Schläuchen, Pumpen, Ventilen und Membranen. Auch die Herstellung von Mikrochips oder Lithium-Ionen-Batterien ist ohne PFAS nicht möglich.

Kronenberger fordert Ausnahmen und längere Fristen in Herstellprozessen und für Produkte: „Die PFAS-Verbotsliste muss überarbeitet werden, und die Herstellung und Produktion in der EU müssen weiterhin möglich sein. Eine Regulierung von PFAS, von denen ein tatsächliches Risiko ausgeht, wird von der Industrie nicht grundsätzlich abgelehnt. Sie sollte sich aber an den tatsächlichen Expositionsszenarien orientieren. Die umfassende Beschränkung aller PFAS innerhalb eines Verfahrens ist jedoch nicht angemessen, da die Stoffe nicht alle gleich problematisch sind. Ein generelles PFAS-Verbot würde einige Zukunftstechnologien völlig unnötig gefährden.“

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Markus Kaiser

Markus Kaiser
Umweltpolitik