Frankfurt am Main. Trotz konjunktureller Schwäche in der Wirtschaft und sogar Rezession in der Industrie blicken Hessens Unternehmer insgesamt noch zuversichtlich ins neue Jahr: Die Chancen stehen gut, dass auch das Jahr 2020 Wachstum und mehr Wohlstand in Hessen bringen wird.
Bis zu 1 Prozent Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Hessen sind drin, wenn keine neuen außenwirtschaftlichen Störfeuer kommen. Aber insbesondere die exportorientierte Industrie steht vor einer riesigen Aufgabe, denn sie befindet sich in einem Schraubstock: Sie muss drastische Auftragsrückgänge und einen langjährigen Strukturanpassungsprozess in Folge des technischen Wandels meistern. Diese Ausgangslage der hessischen Wirtschaft und wie die Unternehmen und die Politik damit konstruktiv umgehen war Gegenstand des VhU-Wirtschaftsgesprächs zum Jahresauftakt mit dem Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier.
„Wir Unternehmer werden die Ärmel hochkrempeln, uns in neue Geschäftsfelder vorwagen, Innovationen voranbringen und so gemeinsam mit unseren Beschäftigten erfolgreich sein“, sagte Wolf Matthias Mang, Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU). „Aber 1 Prozent Wachstum ist viel zu wenig, um große Herausforderungen wie Demographie, Digitalisierung und Globalisierung zu meistern. Politik und Wirtschaft müssen für mehr Wachstum sorgen. Dafür sind mehr öffentliche Investitionen und vor allem mehr private Investitionen nötig.“ Mang bat Bouffier, sich in Hessen, im Bund und der EU dafür einzusetzen, dass es attraktiver werde, am Heimatstandort zu investieren: „Bürger und Betriebe können und müssen steuerlich entlastet und sollten nicht zusätzlich belastet werden. Der Soli muss ganz weg. Die Unternehmenssteuern müssen runter. Neue Steuern müssen tabu sein.“