VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Juni 2018

Pollert: „Hessische Jobcenter müssen ihr Personal vor allem für Aktivierung Langzeitarbeitsloser einsetzen und sich am Vermittlungserfolg messen.“

Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Juni 2018 um 1.420 auf 151.955 gefallen. In den letzten fünf Jahren sind in Hessen rund 80.000 neue Helferjobs entstanden. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen jedoch nur um 7.000 zurückgegangen.

„Angesichts eines anhaltend hohen Personalbedarfs sind alle Jobcenter in Hessen deshalb gefordert, noch viel mehr Langzeitarbeitslose in Hessen in Beschäftigung zu führen. Unverzichtbarer Erfolgsfaktor ist eine intensive Betreuung. Die Jobcenter sollten deshalb ihr Personal soweit wie irgend möglich für die Aktivierung Langzeitarbeitsloser statt für deren Verwaltung einsetzen. Ob dies bei den 16 rein kommunalen Jobcentern in Hessen der Fall ist, ist leider völlig unklar, weil sie sich nicht messen lassen“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).

„Erfreulich ist jedoch, dass die zehn Jobcenter mit Beteiligung der Arbeitsagenturen das gesetzlich vorgeschriebene Verhältnis von Betreuern zu Leistungsempfängern erfüllen. Auch die kommunalen Jobcenter in Hessen sollten deshalb in einem jährlichen Bericht ihren sogenannten Betreuungsschlüssel offenlegen. Denn nur so lässt sich überprüfen, ob in allen Jobcentern ausreichend Personal vorhanden ist, damit Langzeitarbeitslose die notwendige Betreuung und Unterstützung bei der Jobsuche erhalten“, sagte Pollert.

Pollert unterstrich abschließend, dass die Jobcenter sich insgesamt stärker am Vermittlungserfolg messen lassen müssten. „Um die Leistung der hessischen Jobcenter vergleichbar zu machen, sollte der Jahresbericht auch für alle Bürger verständliche Informationen enthalten, welches Geld die Jobcenter für welche Maßnahmen und mit welchem Erfolg einsetzen. Durch den transparenten Wettbewerb werden die Jobcenter motiviert, ihre Leistungen weiter zu steigern und die Arbeitsvermittlung zu verbessern. Der bisher vierteljährlich im Internet veröffentlichte Leistungsvergleich ist leider nur für Experten verständlich“, erklärte Pollert.

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