VhU zur Testpflicht in Unter­nehmen

Pollert: „Covid19-Tests in Unter­nehmen: Test-Pflicht ist kontraproduktiv.“ // Kabinettsentwurf verschärft Kampfansage an die Wirtschaft.

Frankfurt am Main. Die hessische Wirtschaft lehnt den Entwurf des Bundeskabinetts ab, der die Unter­nehmen verpflichtet, Corona-Tests in den Betrieben anzubieten.

VhU-Hauptgeschäftsführer Dirk Pollert: „Mit der Verpflichtung der Unter­nehmen, ihre Mitarbeiter zu testen, verschärft die Bundesregierung, allen voran Hubertus Heil und Olaf Scholz, ihre Kampfansage an die Wirtschaft. Die hessische Wirtschaft hat umfangreiche Hygienekonzepte verwirklicht, die Arbeitsschutzstandards systematisch pandemiesicher gemacht, Arbeit im Homeoffice wo sinnvoll ermöglicht und unterbreitet in steigendem Maße den eigenen Mitarbeitern Testangebote. Die Arbeitsplätze sind deshalb sichere Orte, weil die Unter­nehmen dies in eigenem Interesse, Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam und freiwillig tun.“

Gemeinsame Zielsetzung von Politik und Wirtschaft müsse es sein, die Pandemie schnellstmöglich zu bekämpfen. Gesetzlicher Druck wäre kontraproduktiv und würde das Tempo des Testens im Tatsächlichen nicht erhöhen. „Warum den Ast absägen, auf dem man selbst sitzt? Unsere Unter­nehmen haben alle Hände voll zu tun, die ökonomischen Folgen der Pandemie wettzumachen und einen Neustart vorzubereiten, der diesem Staat auch seine Einnahmen sichert“, so der VhU-Hauptgeschäftsführer.

Alles spreche dafür, bei den freiwilligen Testangeboten zu bleiben. Wenn der Bund aber eine Pflicht einführe, müsse staatlicherseits wenigstens dafür Sorge getragen werden, dass Testmaterial in ausreichendem Maß den Unter­nehmen für die Dauer der Verpflichtung kostenfrei zur Verfügung gestellt werde. Letzteres sieht der Entwurf nicht vor. Stattdessen sollen die Unter­nehmen in fünf Tagen nach Inkrafttreten die Beschaffung durch Bestellung nachweisen, ohne dass es gesicherte Beschaffungsvolumen gibt. All dies ohne Verpflichtung der Arbeitnehmer, das Testangebot anzunehmen, sodass den Unter­nehmen erhebliche Kosten völlig ineffizient auferlegt werden sollen. „Aus Sicht der hessischen Wirtschaft wäre es besser, die ganze Kraft auf schnelles und in der Breite greifendes Impfen zu setzen“, so Pollert abschließend.

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