Publikationen & Informationen
IW-Studie: Berufliche Weiterbildung in Deutschland
Eine an Breite gewinnende Grundsatzposition in der politischen Debatte zur Weiterbildung in Deutschland tritt für einen Systemwandel mit einem Weiterbildungsgesetz, erweiterten Rechts- und Freistellungsansprüchen auf Weiterbildung, einem Bildungsgrundeinkommen, Weiterbilldungsfonds und der Einführung einer Arbeitsversicherung ein. Demgegenüber betont die vorliegende IW-Studie, dass die Ausgaben für berufliche Weiterbildung stark zugenommen haben, die Weiterbildungsförderung in Deutschland breit aufgestellt und durch die neuen Fördergesetze noch deutlich ausgebaut worden ist, systematische Förderlücken nicht zu erkennen sind und die Bedarfsorientierung in der Weiterbildung auch für Beschäftigte gestärkt worden ist.
Zu welchen Empfehlungen die Studie nach einer kritischen Überprüfung der bestehenden und einer Erörterung neuer Instrumente kommt, können Sie hier nachlesen.
IW-Weiterbildungserhebung: Ergebnisse
IW-Weiterbildungserhebung: Ergebnisse
Alle drei Jahre befragt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Unternehmen zu deren Weiterbildungsaktivitäten, Motiven und Hemmnissen sowie zum Volumen der Investitionen in betriebliche Weiterbildung. Die vorliegende zehnte IW-Weiterbildungserhebung erfolgte erneut als Online-Befragung. Zwischen Ende April und Mitte August 2020 beteiligten sich insgesamt 1.340 Unternehmen an der Umfrage.
Zusammenfassung (Auszug aus der 10. IW-Weiterbildungserhebung)
Die Digitalisierung geht mit einem steigenden Qualifizierungsbedarf einher. Stärker digitalisierte Unternehmen sehen einen größeren Weiterbildungsbedarf als weniger digitalisierte Unternehmen. Gleichzeitig investieren sie mehr Zeit und Geld in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Die Digitalisierung stellt dabei nicht nur neue Anforderungen an Weiterbildungsinhalte, sondern sie bietet auch neue Lernmöglichkeiten, die immer mehr Unternehmen nutzen: Über 90 Prozent der weiterbildungsaktiven Unternehmen setzten im Jahr 2019 mindestens ein digitales Lernmedium ein, im Jahr 2016 waren es erst 84 Prozent. Die bereits vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie intensivere Nutzung digitaler Medien dürfte erheblich dazu beigetragen haben, dass die Weiterbildungsaktivitäten in Zeiten des Lockdowns nicht stärker eingebrochen sind. Wichtigster Grund für den Einsatz digitaler Lernangebote im Jahr 2019 ist die gute Integrierbarkeit in den Arbeitsalltag. Digitale Lernmedien scheinen somit geeignet, die knappe Ressource „Zeit“ besser auszuschöpfen und das größte Hemmnis – die mangelnde Zeit für Weiterbildung – zu entschärfen. Aber auch finanzielle Hemmnisse können verringert werden. Denn 50 Prozent der Unternehmen nutzten digitale Angebote, weil sie kostengünstiger sind als herkömmliche Formate. Zudem fallen Auswahl und Einschätzung digitaler Angebote vielen Unternehmen leichter als die klassischer Weiterbildungsangebote. Um das Potenzial für eine didaktisch elaboriertere Nutzung digitaler Medien künftig noch intensiver zu nutzen, ist es wichtig, die Medienkompetenz des Bildungspersonals in den Unternehmen weiter auszubauen.
Lesen Sie >> hier weiter.
MINT-Frühjahrsreport 2022
Der Bericht wird vom Institut der Deutschen Wirtschaft halbjährlich im Auftrag von Gesamtmetall, BDA und der Nationalen Initiative "MINT Zukunft schaffen" erstellt.
Der MINT-Frühjahrsreport 2022 zeigt, dass die Arbeitskräftelücke im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) stark zunimmt. Die MINT-Arbeitskräftelücke erreicht im April 2022 mit insgesamt 320.600 fehlenden MINT-Arbeitskräften einen neuen Rekordhöchstwert für den Vergleichsmonat April.Im vergangenen Jahr war die MINT-Lücke im April 2021 mit 159.800 fehlenden MINT-Arbeitskräften nur halb so hoch gewesen. In den letzten Jahren sind die Beschäftigungszahlen und Engpässe in den Bereichen Energie/Elektro und IT besonders stark gestiegen.
Christina Ramb, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der BDA: „Digitalisierung, Dekarbonisierung und demografische Entwicklung fordern unser Bildungssystem gleichzeitig und aus unterschiedlichen Richtungen. MINT-Bildung ist ein wichtiger Schlüssel zur Bewältigung dieser zentralen Herausforderungen. Der MINT-Arbeitskräftemangel wirkt sich bereits auf unsere Wettbewerbsfähigkeit aus. Weitere Potenziale müssen schnell gewonnen werden. Durch eine klischeefreie Berufs- und Studienorientierung müssen wir insbesondere auch mehr Frauen für MINT-Berufe begeistern, die hier weiter stark unterrepräsentiert sind. MINT-Berufe bieten hervorragende Beschäftigungs- und Aufstiegsperspektiven. Durch Verfahrenserleichterungen sollten zudem die Möglichkeiten der Fachkräftezuwanderung in MINT-Facharbeiterberufen dringend verbessert werden.“
Den aktuellen wie auch die beiden vorherigen MINT-Reporte finden Sie hier: