Osthafen

Frankfurter Osthafen als Verlade- und Industriestandort über 2050 hinaus langfristig sichern - Gemeinsame Pressemitteilung

10.11.2025 4 Min. Lesezeit

Frankfurt am Main. Die Gemeinschaft Frankfurter Hafenanlieger (GFH) lud am 7. November zum 9. Frankfurter Hafengespräch und sprach sich gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main, dem Speditions- und Logistikverband Hessen/Rheinland-Pfalz (SLV) und der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) für eine kommunalpolitische Bestandsgarantie für den Osthafen auch nach 2050 aus.

„Mit über 100 Unternehmen und mehreren tausend Beschäftigten ist der Frankfurter Osthafen ein bedeutender Wirtschaftsstandort für die Region. Fast ein Drittel der Importmengen und etwa die Hälfte der Exporte der Stadt Frankfurt werden von den Verladern und Spediteuren hier im Hafen durchgeführt“, ordnete Thorsten Hölser, Geschäftsführer des Speditions- und Logistikverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz, die Bedeutung des Osthafens für das transportierte Warenvolumen der Stadt Frankfurt und der Region ein.

„Durch die trimodale Kombination aus Binnenschifffahrt, Schiene und Straßen trägt der Osthafen dazu bei, Emissionen im Güterverkehr zu vermeiden und die Belastung der Straßen zu reduzieren. Die Binnenschiffe, die im Frankfurter Osthafen umgeschlagen werden, können jeweils bis zu 100 LKW-Fahrten ersetzen. Auch die Güterzüge sparen durchschnittlich 50 LKW-Fahrten ein. Diesen wichtigen Beitrag zur Logistik in Frankfurt zu erhalten, wird nur gelingen, wenn die Hafenflächen langfristig auch über das Jahr 2050 hinaus gesichert und weiterentwickelt werden”, konstatierte Christian Eichmeier, der die Contargo GmbH & CO als Vorstandsvorsitzender der GFH vertritt.

„Der Osthafen ist die Lebensader für hunderte Baustellen im Stadtgebiet: Hierher werden Baustoffe mit Schiffen und Zügen bewegt. Insgesamt produzieren im Hafen sechs Beton- und Asphaltmischwerke – und in den benachbarten Recycling-Betrieben entstehen auch für diese Werke zunehmend mehr Ersatzbaustoffe. Außerdem kommen Bauabfälle oft nach nur wenigen Kilometern hier von der Straße auf die Schiene oder die Wasserstraße. Im Ergebnis fahren jährlich zehntausende LKW weniger durch die Stadt. CO2- und Feinstaub-Aufkommen fallen entsprechend geringer aus. Frankfurt hat damit bundesweit Vorbild-Charakter!“, unterstrich Daniel Imhäuser, Geschäftsführer der Blasius Schuster GmbH & Co. KG und Vorstand der GFH.

„Der Frankfurter Osthafen ist nur dann funktionsfähig, wenn er über leistungsfähige und zuverlässig schiffbare Wasserstraßen mit anderen Regionen Europas vernetzt ist. Marode Schleusen, kaputte Wehranlagen, sanierungsbedürftige Brücken und Niedrigwasserereignisse schränken die Binnenschifffahrt zunehmend ein – mit negativen Folgen für die gesamte Wirtschaft. Die marode Wasserstraßeninfrastruktur sollte ertüchtigt, modernisiert und ausgebaut werden. Umso dramatischer ist es, dass in der Haushaltsplanung des Bundes bis 2029 mindestens 2,8 Milliarden Euro für die Wasserstraßen fehlen – trotz gigantischer Sonderschulden. Heimische Politiker aus dem Deutschen Bundestag sollten sich dafür einsetzen, dass die Finanzlücken durch angemessene Haushaltsansätze geschlossen werden”, forderte Christoph Schäfer, Vorsitzender des VhU-Verkehrsausschusses.

„Die Stadtpolitik hat in den vergangenen Jahren den Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur für die Wirtschaft vernachlässigt und den Fokus auf den unmotorisierten Individualverkehr gelegt. Dies zeigt sich an der schleppenden Umsetzung des Industriestraßenprogramms, dem Wegfall von Fahrspuren in der Innenstadt sowie der mangelnden Berücksichtigung von den Bedarfen der Unternehmen bei Verkehrsplanungen. Wir fordern die Stadtpolitik auf, für die Wirtschaft intakte und bedarfsgerecht ausgebaute Straßen und Schienenwege zur Verfügung zu stellen und den Osthafen weiterhin zu sichern. Schließlich finanzieren die Unternehmen über ihre Gewerbesteuerzahlungen einen Großteil des städtischen Haushalts und halten die Stadt damit am Laufen”, stellte Dr. Clemens Christmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Frankfurt am Main, klar.

„Der Osthafen ist kein Standort von gestern, sondern ein Wachstumstreiber von morgen und wichtiger Standort für Industrie und verarbeitendes Gewerbe. Mit dem Programm ‚Osthafen 2050+‘ setzen wir auf wirtschaftliche Dynamik statt Regulierung – im Zusammenspiel von Industrie, Logistik und Innovation. Aufgabe der Politik ist es, gute Rahmenbedingungen zu schaffen: Flächen sichern, Infrastruktur modernisieren und Investitionen ermöglichen, statt sie zu behindern. Die Aufgaben der Politik sind also klar definiert, nun geht es darum in die Umsetzung zu kommen, Industriestraßen zuverlässig zu sanieren und auch das Programm ‚Osthafen 2050+‘ fortzuschreiben“, so Stadträtin Stephanie Wüst, Dezernentin für Wirtschaft, Recht und Stadtmarketing der Stadt Frankfurt am Main.

Die Wirtschaftsvertreter sowie die Wirtschaftsdezernentin sprechen sich gemeinsam für eine langfristige Sicherung des Osthafens als trimodaler Standort für Verlader und Gewerbe auch über das Jahr 2050 hinaus aus. Damit einher gehen entsprechende Investitionen in die Hafeninfrastruktur sowie in die weitere Verkehrsinfrastruktur, die für die Unternehmen am Hafen von zentraler Bedeutung sind.

Ansprech­partner

Patrick Schulze

Kommunikation und Presse

069 95808-150

VhU, Landesgeschäftsstelle, Referent Kommunikation und Presse
David Eisenberger

Kommunikation und Presse

069 95808-154