Pollert: Arbeitnehmer und Arbeitslose sollten Weiterbildungschancen ergreifen, wo es möglich und nötig ist

Arbeitsmarkt im Juli 25
Frankfurt am Main. Im Juli 2025 waren rund 209.000 Personen arbeitslos, rund 6.000 mehr als im Juni. Hessenweit gibt es rund 90.000 offene Stellen, davon rund 44.000 bei den Arbeitsagenturen gemeldet.
„Die Arbeitswelt dreht sich immer rascher weiter – deshalb müssen sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitslose lebenslang aktiv an ihrer Qualifikation arbeiten. Hierfür investieren in Hessen die Arbeitgeber jedes Jahr rund 3,7 Mrd. Euro in die Weiterbildung ihrer Arbeitnehmer. Die Arbeitsagenturen förderten Arbeitslose und Beschäftigung mit zuletzt gut 282 Mio. Euro, die Jobcenter mit gut 229 Mio. Euro. Alles entscheidender Erfolgsfaktor ist aber, dass Arbeitnehmer und Arbeitslose diese Möglichkeiten auch wahrnehmen. Die Vorteile, die sie daraus auch für sich ziehen können, sind ungleich größer als die Anstrengungen, die sie auf sich nehmen“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).
„Für viele Unternehmen lohnt es sich zu prüfen, ob die Fördermöglichkeiten der Arbeitsagenturen zur Situation des Unternehmens passen. So gibt es etwa Zuschüsse beim Nachholen von Berufsabschlüssen oder für erforderliche betriebliche Weiterbildungsmaßnahmen“, so der VhU-Hauptgeschäftsführer.
„Arbeitsagenturen und Jobcenter müssen immer wieder sorgfältig abwägen, ob eine Förderung für einen Arbeitslosen nötig und welche die richtige ist. Hierzu gehört auch zwingend, den Erfolg von Maßnahmen nachzuhalten – welche helfen am besten für die Aufnahme von Arbeit? Denn für den Erfolg der Arbeitsverwaltung ist die richtige Forder- und Förderpolitik entscheidend. Dabei fällt auf, dass die Besetzung von beispielsweise Helfer-Stellen immer länger dauert und dementsprechend der Anteil von solchen Stellen an allen offenen Stellen mit 28 Prozent ein Allzeithoch erreicht hat. Wenn aber die Mehrheit der Arbeitslosen keinen Berufsabschluss hat und trotzdem immer mehr Helfer-Stellen unbesetzt bleiben, läuft etwas grundlegend schief. Gefragt ist hier einerseits der Gesetzgeber, der das Bürgergeld grundsanieren und auf Arbeitsaufnahme ausrichten muss. Andererseits müssen aber auch die Jobcenter eine konsequente Aktivierungsstrategie verfolgen“, so Pollert abschließend.
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