Molekulare Energie bleibt auch langfristig für die Energieversorgung unverzichtbar.

Benzin, Erdgas, Heizöl und Co.: Molekulare Energieträger weiter nutzen
Um was geht es?
Wichtige Energieträger für Industrie, Verkehr und Gebäude
Nicht überall kann Strom direkt genutzt werden, z. B. im Verkehrs- und Gebäudebereich oder bei der Bereitstellung von Prozesswärme für die Industrie. Molekulare Energie bleibt auch langfristig für die Energieversorgung unverzichtbar.
Im Verkehrssektor entfielen im Jahr 2022 gut 98 % des Endenergieverbrauchs auf Kraftstoffe und nicht einmal 2 % auf Strom. Und auch die Prozesswärme für die Industrie stammt ganz überwiegend nicht aus Strom. Der Infrastruktur für molekulare Energieträger (z. B. Gasnetzen) kommt daher eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung zu.
Kerosin, Diesel, Benzin, Gas und Heizöl können synthetisch und somit treibhausgasneutral hergestellt werden. Bei solchen Power-to-Gas (PtG)- und Power-to-Liquid (PtL)-Lösungen stammt die Energie nicht aus fossilen Quellen, sondern aus erneuerbaren Quellen wie Ökostrom (E-Fuels) oder Biomasse (Biokraft-stoffe). Weil sie Strom speicher- und transportierbar machen, tragen sie zur Versorgungssicherheit bei, etwa wenn bei Dunkelflauten nicht genug Ökostrom erzeugt wird. Laut Dena werden 2050 bis zu 900 Terrawattstunden synthetische Kraft- und Brennstoffe benötigt.
Was braucht die Wirtschaft?
Eine sichere und günstige Versorgung mit flüssiger und gasförmiger Energie
Feste, flüssige und gasförmige Energieträger müssen genau wie Strom in ausreichenden Mengen und zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung stehen. Der CO2-Ausstoß muss verringert werden, ohne die Wirtschaftskraft zu schmälern.
Was ist zu tun?
Synthetische Herstellung von Kraft- und Brennstoffen ermöglichen
- Synthetische Kraftstoffe: Chancen wahren
Die Politik muss synthetischen Energieträgern Marktchancen lassen, statt einseitig auf Elektrifizierung zu setzen. Auch künftig bedarf es flüssiger und gasförmiger Energieträger mit ihren Infrastrukturen und bewährten Verfahren, etwa in der Industrie.
- Wasserstoff: Potenziale nutzen
In Deutschland werden die Kapazitäten zur CO2-neutralen Herstellung von Wasserstoff auf absehbare Zeit nicht reichen. Flankierende Maßnahmen, die Aus- und Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur beschleunigen, sollten eingebettet werden in einen Energie-Mix, der allen zukünftigen Energieträgern gleiche Marktchancen lässt. Das deutsche Gasnetz darf daher auch nicht zurückgebaut werden.
- Technologieoffen bleiben
Einzelne Energieträger sollten weder zulasten noch zugunsten anderer Energieträger gefördert oder diskriminiert werden. Auf technologiespezifische Vorgaben und Fördersysteme wie EEG, CO2-Flottengrenzwerte, Quoten und Verbote sollte verzichtet werden. Denn das klimapolitische Ziel, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, wird allein durch einen sinkenden CO2-Deckel im Emissionshandel der EU erreicht.
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Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik
