Technologien wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Elektromobilität oder die klimaneutrale Industrie benötigen erhebliche Mengen an Energie.

Klimaschutz ohne Suffizienz ermöglichen
Um was geht es?
Energieverbrauch als Grundlage für Wohlstand und Innovation
Technologien wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Elektromobilität oder die klimaneutrale Industrie benötigen erhebliche Mengen an Energie. Die Nachfrage insbesondere für Strom wird in den kommenden Jahren voraussichtlich deutlich steigen. So prognostiziert etwa die US-Energiebehörde bis 2050 einen Anstieg des Energieverbrauchs um bis zu 15 %. Auch China investiert vorausschauend in seine Energieinfrastruktur: Allein 2023 befanden sich dort 240 GW an Kohle-, über 30 GW an Kern- und fast 300 GW an erneuerbaren Kraftwerken im Bau.
In Deutschland und Europa scheint man das teilweise anders zu sehen. Obwohl der Energiesektor bereits durch den CO2-Emissionshandel der EU reguliert wird, wird hier häufig für Energiesuffizienz plädiert, um einen vermeintlichen zusätzlichen Nutzen für den Klimaschutz zu erreichen. So ist in Deutschland im Jahr 2023 das Energieeffizienzgesetz (EnEFG) in Kraft getreten, das das Ziel hat, den Energieverbrauch bis zum Jahr 2045 um 45 Prozent zu senken. Damit wird die europäische Energieeffizienzrichtlinie in nationales Recht umgesetzt.
Zwischen 2021 und 2024 ist der Energieverbrauch in Deutschland um mehr als 14 % gesunken. Dies war zu einem signifikanten Teil auch Ausdruck der Wirtschaftskrise und daher kein Grund zur Freude.
Was braucht die Wirtschaft?
Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen, in ausreichender Menge und rund um die Uhr
Damit wirtschaftliches Wachstum in Deutschland dauerhaft möglich ist, muss Energie, sei es in elektrischer oder molekularer Form, rund um die Uhr zur Verfügung stehen – zu Preisen, die dem internationalen Wettbewerb standhalten.
Was ist zu tun?
Energieangebot in Deutschland ausweiten
- Auf CO2-Deckel des europäischen Emissionshandels beim Klimaschutz vertrauen
ETS 1 und 2 garantieren durch ihre CO2-Deckel eine effiziente Senkung des CO2-Ausstoßes in der EU. Vorgaben zum Energieverbrauch laufen klimapolitisch ins Leere.
- Vorgaben zur Energie-Suffizienz streichen
Fossile Energie wird durch den CO2-Preis des EU-Emissionshandels verteuert. Um Kosten zu mindern, haben Bürger und Betriebe auch ohne zusätzliche politische Vorgaben einen Anreiz, Energie effizient einzusetzen. Die Politik sollte nicht vorgeben, wann wie viel Energie verbraucht werden soll. Aufgabe sollte es nur sein, jederzeit eine möglichst günstige Energieversorgung zu gewährleisten. Wirtschaftswachstum muss auch mit einem steigenden Energieverbrauch einhergehen können. Vorgaben zur Suffizienz können hingegen zur Schrumpfung der Wirtschaft führen und nicht hinnehmbare Wohlstandsverluste verursachen.
- Heimisches Energieangebot ausweiten
Deutschland und die EU sollten darauf hinwirken, dass die heimische Energieversorgung so weit wie nötig ausgebaut wird. Dabei sollten nicht nur Ökostrom, sondern auch andere Möglichkeiten der Energieerzeugung berücksichtigt werden, wie z.B. wasserstofffähige Gaskraftwerke.
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Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik
