Land und Kommunen: Auf die Anpassung an den Klimawandel konzentrieren

Obwohl es Europa und den USA zuletzt gelungen ist, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, steigen die CO2-Emissionen weltweit weiter an.

01.08.2025 2 Min. Lesezeit

Um was geht es?

Extremwetterereignisse nehmen zu und bedrohen Bürger und Betriebe

Obwohl es Europa und den USA zuletzt gelungen ist, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, steigen die CO2-Emissionen weltweit weiter an. Die Gesellschaft wird sich daher an die bereits spürbaren Folgen des Klimawandels anpassen müssen. Folgen der Erderwärmung sind unter anderem häufiger auftretende Wetterextreme wie Stürme, Starkniederschläge sowie extreme Kälte- oder Hitzeperioden. Ob ein konkretes Extremwetterereignis durch den Klimawandel verursacht wurde, ist in der Regel schwer zu beantworten.

Beispiele wie die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal 2021 zeigen aber, wie wichtig es ist, sich auf Wetterextreme vorzubereiten. Damals starben 135 Menschen. 62 Straßen und 7 Eisenbahnbrücken wurden zerstört, auch zahlreiche Betriebe wurden zum Teil schwer beschädigt.

Was braucht die Wirtschaft?

Schutz vor Extremwetterereignissen

Bürger und Betriebe müssen bestmöglich vor Extremwetterereignissen geschützt werden.

Was ist zu tun?

Bauliche Schutzmaßnahmen einleiten und Warnsysteme stärken

  • Bauliche Schutzmaßnahmen einleiten und Warnsysteme stärken
    Damit bei Extremwetterereignissen frühzeitig gewarnt und evakuiert werden kann, müssen Messstationen sowie Warn- und Evakuierungssysteme verbessert werden. Ressourcen aus dem Wetterdienst, der Regionalplanung, dem Rundfunk oder dem Technischen Hilfswerk sollten vernetzt und, wo nötig, neu aufgebaut werden.
  • Bauvorgaben und Raumplanung anpassen
    Schutzmaßnahmen zur Anpassung der gesamten Infrastruktur und der Verwaltungsgebäude an die sich ändernden Klimabedingungen müssen so schnell wie möglich eingeleitet werden. Bauvorschriften, Raumplanung, bautechnische Vorschriften und Regelwerke müssen aktualisiert werden.
  • Arbeitsteilung in der Klimapolitik
    Klimaschutz und Klimafolgenanpassung werden oft gegeneinander ausgespielt: „Klimaschutz sei die beste Anpassung“. Das ist falsch, denn lokaler Klimaschutz ist nicht in der Lage, den Klimawandel zu stoppen. Nötig ist eine effiziente Arbeitsteilung in der Klimapolitik: Bund und EU sollen im Rahmen internationaler Abkommen für effektiven Klimaschutz sorgen. Da fast alle CO2-Emissionen in der EU durch die beiden Emissionshandelssysteme ETS 1 und 2 erfasst werden, sind die meisten Klimaschutzmaßnahmen auf Ebene der Länder praktisch wirkungslos. Sie machen den Klimaschutz insgesamt nur teurer. Land und Kommunen sollten sich daher in der Klimapolitik vor allem auf die Klimafolgenanpassung konzentrieren. Hier haben sie ihre Kompetenzen und sollten sich nicht ausschließlich auf den Bund verlassen.

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