B45 Talbrücke bei Bad König

Memorandum für eine zukunftsfähige Verkehrs- und Mobilitätsinfrastruktur vom 28.07.2025

28.07.2025 2 Min. Lesezeit

Worum geht es?

Viele Verkehrsinfrastrukturen sind marode. Die Problemlage ist bekannt und um in Zukunft kurzfristige Sperrungen zu vermeiden, müssen nun vorausschauende Maßnahmen ergriffen werden. Vor allem immer mehr Brücken erreichen die Grenze ihrer Lebensdauer, müssen plötzlich gesperrt und ersetzt werden. Das hat meist erhebliche Auswirkungen direkt vor Ort, aber auch für weiträumige Verkehre und damit nicht nur für die Bevölkerung an Ort und Stelle. Für den Wirtschaftsraum gravierend sind die Auswirkungen und Kosten, die für Unternehmen entstehen – selbst dann, wenn es Ausweichstrecken mit nur kurzen Umwegen gibt. Die so entstehenden Gesamtkosten übersteigen regelmäßig die Kosten für eine vorausschauende Planung und Erneuerung der Verkehrsinfrastrukturen um ein Vielfaches.

Jüngst ist der hessische Odenwaldkreis von einem Streckenausfall betroffen. Mit der zustandsbedingten Sperrung der Brücke bei Bad König Zell ist die Erreichbarkeit für Teile des Kreises massiv eingeschränkt – die Belastungen für Pendler wie auch für die an den Ausweichstrecken lebenden Menschen ist groß. Ebenso die der regionalen Wirtschaft.

Der Odenwaldkreis ist kein klassischer „ländlicher Raum“, sondern beherbergt zahlreiche Industrieunternehmen mit teils internationaler Strahlkraft. Im Kontrast dazu steht die Erreichbarkeit des Landkreises. Als einziger hessischer Landkreis ohne eigenen Autobahnanschluss und Fernbahnhalt haben die Menschen und Unternehmen per se bereits einen Standortnachteil. Allein schon der genannte Industriebesatz erfordert und rechtfertigt eine bessere Anbindung an überregionale Verkehrsachsen. Es geht aber um mehr: Eine Entzerrung der hochverdichteten Ballungskerne in unserer Region wird nur gelingen, wenn die regionale Verflechtung zunimmt. Der Schlüssel dazu ist eine massive Verbesserung der Mobilität, auch um den Ansprüchen einer immer mobiler werdenden Gesellschaft gerecht zu werden.

Der Odenwaldkreis steht exemplarisch für die ländlicheren Gebiete in den Metropolregionen FrankfurtRheinMain und Rhein-Neckar. Nur die bessere Einbindung in das gesamte Mobilitäts- und Verkehrsinfrastrukturnetz kann zu einer Entlastung der Ballungszentren führen und so die Stärken des Umlandes für die Gesamtregion nutzbar machen. Dazu gehört auch – das zeigt das Beispiel der Zeller Brücke eindringlich – eine vorausschauende Planung von Ersatzneubauten und Instandhaltung von Infrastrukturen, die für die Erreichbarkeit und räumliche Erschließung kritisch sind.

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