Politische Wachstumsinitiative für den Luftverkehr statt Zaudern und Zögern

VhU-Verkehrsforum Luftverkehrsstandort
Frankfurt am Main. „Der Luftverkehr in Deutschland steht massiv unter Druck. Das ist besorgniserregend, vor allem für den Wirtschaftsstandort in Hessen. Um den Luftverkehr endlich wieder auf einen starken Wachstumspfad zu bringen, müssen Politiker auf EU-, Bundes- und Landesebene die regulatorischen Belastungen reduzieren. Es braucht jetzt endlich politische Maßnahmen für eine Wachstumsinitiative, statt Zaudern und Zögern“, sagte Christoph Schäfer, Vorsitzender des VhU-Verkehrsausschusses beim Verkehrsforum zum Luftverkehrsstandort Frankfurt im Fraport Besucherzentrum am Frankfurter Flughafen.
„Die zentrale Lage im Rhein-Main-Gebiet, die gute Konnektivität, das breite Angebot an Passagierflügen sowie die hervorragenden Cargo-Dienstleistungen machen das Drehkreuz Frankfurter Flughafen zu einem zentralen Erfolgsfaktor für sehr viele Unternehmen in Hessen. Leider verliert der Luftverkehrsstandort an Stärke. Das zeigen Vergleiche mit Wachstumsraten anderer Drehkreuze wie London, Paris oder Istanbul. Damit droht auch der Wirtschaftsstandort Hessen an Attraktivität zu verlieren. Das gilt es zu verhindern. Wir brauchen einen starken und zukunftsfähigen Luftverkehrsstandort Frankfurt. Nur dann können Industrie, Handel, Handwerk, Banken, Tourismus und weitere Dienstleistungen in Hessen erfolgreich wirtschaften und zum Wohlstand in der gesamten Region beitragen.“
Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, sagte: „Der Frankfurter Flughafen steht gleichermaßen für Innovation, Verantwortung und Zukunftsfähigkeit. All dies kann nur im engen Schulterschluss von Politik und Wirtschaft gelingen. Wir leisten unseren Beitrag – mit Investitionen für eine starke Luftfahrtbranche, für Hessens Tor zur Welt und einen leistungsfähigen Standort Deutschland. Von der Politik erwarten wir verlässliche Entscheidungen und Rahmenbedingungen, damit Frankfurt seine Spitzenstellung als Drehkreuz behaupten kann. Dazu gehört vor allem eine Reduzierung der staatlichen Standortkosten – aber auch einheitliche Umsetzung von EU-Standards, wie für Luftsicherheit und Zollprozesse.“
Peter Gerber, Vorsitzender der Geschäftsführung der Condor Flugdienst GmbH, sagte: „Der deutsche Luftverkehrsstandort erholt sich auch im Jahr 2025 weiterhin nur sehr schleppend von den Folgen der Corona-Pandemie und liegt im europäischen Vergleich weit abgeschlagen zurück. Gleichzeitig steigen die staatlichen Standortkosten – insbesondere bei Flugsicherung, Luftsicherheit und Luftverkehrsteuer – weiter an und bremsen die Erholung erheblich aus. Nur mit einer nachhaltig wettbewerbsfähigen Kostenstruktur an den deutschen Luftverkehrshubs können die heimischen Airlines Wachstum generieren, tausende Arbeitsplätze in der Branche erhalten sowie die Anbindung Deutschlands an die Welt aufrechterhalten und gewinnbringend operieren. Hierfür muss die Politik die Weichen entlang der im Koalitionsvertrag vereinbarten Entlastungen nun dringend kurzfristig auf Kurskorrektur stellen.“
Dr. Michael Niggemann, Vorstandsmitglied der Deutsche Lufthansa AG, sagte: „Mit mehr als 200 in Frankfurt stationierten Flugzeugen fliegt die Lufthansa Group von hier aus über 200 Ziele in der ganzen Welt an. Diese umfassende Konnektivität und die Stärke unserer Heimatdrehkreuze sind aber nicht in Stein gemeißelt. Die bereits enorm gestiegenen Standortkosten werden durch die europäische Regulierung noch weiter steigen. Die EU muss umsteuern und den Klimaschutz wettbewerbsneutral gestalten. EU-Airlines und -Drehkreuze dürfen im internationalen Wettbewerb nicht weiter einseitig benachteiligt werden. Dafür brauchen wir in Brüssel auch die starke Stimme des Luftverkehrsstandortes Hessen.“
Die Vertreter von Fraport, Lufthansa und Condor diskutierten mit Verkehrspolitikern aus Land und Bund: Tobias Eckert, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Stefan Naas, Co-Fraktionsvorsitzender der FDP-Landtagsfraktion, Tarek Al-Wazir von Bündnis 90/Die Grünen, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag und Björn Simon, verkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
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