Dr. Ortlieb: Voller Fokus auf sichere und bezahlbare Energieversorgung – VhU fordert energiepolitischen Neustart

Monitoringbericht zur Energiewende
Frankfurt am Main. „Der Monitoringbericht zur Energiewende der Bundesregierung zeigt eindeutig, dass die Energiepolitik in Deutschland eine 180-Grad-Wende braucht. Die bisherigen Ansätze gefährden nicht nur die Versorgungssicherheit, wie der kürzlich veröffentlichte Bericht der Bundesnetzagentur gezeigt hat, sondern sind auch zu teuer. Schon heute liegen die Strompreise für die Wirtschaft hierzulande mit knapp 24 Cent pro Kilowattstunde über dem europäischen Durchschnitt von ca. 20 Cent pro Kilowattstunde und sind somit drei- bis viermal so hoch wie in Regionen der USA oder China. Die Politik muss jetzt handeln, um ein Vertrauenssignal an die Wirtschaft zu senden.“, sagte Dr. Birgit Ortlieb, Vorsitzende des Energieausschusses der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), anlässlich der Veröffentlichung des Monitoringberichts am 15. September 2025.
„Die Wirtschaft ist auf eine rund um die Uhr gesicherte und bezahlbare Energieversorgung angewiesen, darauf müssen sich alle Unternehmen verlassen können. Energie muss dann zur Verfügung stehen, wenn sie gebraucht wird – nicht nur dann, wenn Sonne und Wind es zulassen. Mit dem Monitoringbericht hat Energieministerin Reiche den Umbau zum treibhausgasneutralen Energiesystem einem Realitätscheck unterzogen. Im energiepolitischen Zieldreieck von Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit wurde viel zu lange einseitig auf Nachhaltigkeit gesetzt. Jetzt braucht es mehr Pragmatismus: Die Energiepolitik muss wieder deutlich stärker auf Kosteneffizienz und Versorgungssicherheit ausgerichtet werden, damit die Wirtschaft wieder Vertrauen fassen kann“, so Dr. Ortlieb.
Laut VhU wirft der Monitoringbericht die richtigen Fragen auf. Die daraus gezogenen politischen Schlussfolgerungen gingen jedoch nicht weit genug. Die VhU fordert daher einen klareren energiepolitischen Kurswechsel:
- Mehr Zeit für den Umbau hin zur Treibhausgasneutralität: Das Ziel 2045 ist zeitlich überambitioniert und überfordert so weite Teile der Wirtschaft. Für mehr Kosteneffizienz sollte das Ziel zeitlich gestreckt werden.
- EEG vollständig abschaffen und Marktmechanismen stärken: Die Finanzierung des Umbaus des Energiesystems muss wettbewerblich erfolgen. Ökostromanlagen sollen sich an den Netzausbaukosten beteiligen, um Fehlanreize zu vermeiden.
- Wetterunabhängige Erzeugungskapazitäten erhalten und ausbauen: Planung, Genehmigung und Bau neuer Gaskraftwerke müssen massiv beschleunigt werden. Der Kohleausstieg sollte verschoben werden.
„Nur wenn wir wettbewerbsfähige Strompreise, ausreichende wetterunabhängige Erzeugungskapazitäten und eine stabile, kosteneffiziente Netzinfrastruktur sicherstellen, bleibt der Industriestandort Deutschland attraktiv“, sagte Dr. Ortlieb. „Jetzt ist der Zeitpunkt für eine energiepolitische 180-Grad-Wende.“
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