Darmstadt raus aus dem Stau!

Darmstadt ist eng vernetzt mit dem Umland sowie dem Odenwald und der Bergstraße – das führt zu einer starken Frequenz an Durchgangsverkehr in der Stadt.

24.05.2024 3 Min. Lesezeit

Um was geht es?

Standortnachteile durch Staus und lange Fahrtwege

Darmstadt ist ein attraktiver und wachsender Wohn-, Innovations- und Wirtschaftsstandort. Auch die Region um Darmstadt wächst und die Pendler- und Güterverkehrszahlen steigen. Die Stadt ist eng vernetzt mit dem Umland sowie dem Odenwald und der Bergstraße – insbesondere mit zahlreichen Logistikstandorten. Das führt zu einer starken Frequenz an Durchgangsverkehr in der Stadt.

Darmstadt hat in den vergangenen Jahren immer mehr Maßnahmen gegen Pkw- und Lkw-Verkehre eingeführt. Als Standortnachteil hat sich das Bürgervotum im Jahr 2009 gegen die dringend nötige Nord-Ost-Umgehung erwiesen. Seit 2015 gilt ein Durchfahrtsverbot für Lkw über 3,5 Tonnen auf zentralen Straßen in Darmstadt. Seit 2019 sind zwei Straßenabschnitte in der Innenstadt für Dieselautos (Euro-Norm 1-5) und für Benziner (Euro-Norm 0-2) gesperrt. Zudem wurde der Verkehrsraum für Pkw auf wichtigen Straßen eingeschränkt.

All das hat insgesamt zu mehr Staus geführt und im Güterverkehr zu einer Verlagerung auf Straßen und Orte rund um Darmstadt.

ÖPNV und ICE-Anschluss unzureichend

Zugleich werden die Bus- und Bahnangebote seit Jahren zurecht erweitert. Allerdings ist das ÖPNV-Niveau – wie in allen hessischen Städten – noch viel zu gering. Es muss in etwa verdoppelt werden, um mehr Beschäftigten und Auszubildenden einen Umstieg vom Pkw zu ermöglichen und den Dauerstau auf vielen Straßen zu beseitigen.

Die Anbindung von Darmstadt an das ICE-Eisenbahnnetz wird seit Jahren durch den Streit zwischen Politik und Bahn verzögert. Eine rasche Realisierung der Neubaustrecke Frankfurt-Darmstadt-Mannheim würde den Wirtschaftsstandort Südhessen weiter voran bringen und Straßen vom Verkehr entlasten.

Was braucht die Wirtschaft?

Gute Nahmobilität für Personenverkehre und Gütertransporte

Die Unternehmen brauchen einen gut erreichbaren Wirtschaftsstandort – in der Innenstadt genauso wie in den Industrie- und Gewerbegebieten und Logistikzentren.

Was ist zu tun?

Verkehrsfluss in Darmstadt verbessern 

  • Ortsumfahrung bauen
    Um die Innenstadt von Staus zu entlasten, sollte die Stadt Darmstadt die Planung einer Ortsumfahrung wieder aufgreifen. Der Bedarf an einer schnellen Umfahrung östlich von Darmstadt ist nach wie vor groß.
  • Keine Pkw-Fahrverbote
    Fahrverbote sind unverhältnismäßig. Die Grenzwerte werden nicht oder nur minimal überschritten. Die Stadt muss darauf hinwirken, die Fahrverbote abzuschaffen.
  • Lkw-Durchfahrt: Ausnahmen ermöglichen
    Das Lkw-Durchfahrverbot ist die falsche Maßnahme zur Reduzierung der Emissionen. Kurzfristig sollte Darmstadt beim hessischen Umweltministerium darauf drängen, dass betroffene Gemeinden wie Roßdorf, Groß-Zimmern und Dieburg vom Verbot ausgenommen werden. Das Verbot sollte zumindest nach Schadstoffausstoß differenzieren und nicht pauschal gelten
  • Neutralität gegenüber Verkehrsträgern
    Die Verkehrspolitik sollte sich an örtlichen Bedarfen und Möglichkeiten orientieren und einzelne Verkehrsträger weder bevorzugen noch diskriminieren.
  • ÖPNV in der Innenstadt massiv ausweiten
    Netzumfang, Taktung und Qualität im ÖPNV müssen bei Bussen und Bahnen massiv ausgeweitet und verbessert werden, damit mehr Menschen vom Pkw auf den ÖPNV umsteigen können.

Ansprech­partner

Dr. Clemens Christmann

Stellvertretender Hauptgeschäftsführer

0173 6915884

VhU, Landesgeschäftsstelle
Tobias Grün

Verkehrs- und Logistikpolitik

0173 7803148