Frankfurt: Mehr und gute Mobilität für alle

Frankfurt wächst schneller als die benötigten Straßen und Schienen und als die Angebote von Bussen und Bahnen.

03.11.2025 3 Min. Lesezeit

Um was geht es?

Anti-Auto-Politik beenden

Frankfurt wächst. Schneller als die benötigten Straßen und Schienen und als die Angebote von Bussen und Bahnen. Dauerstaus und Zeitverluste sind häufig die Folge.

Gewerbegebiete sowie die Industriezentren Osthafen, Fechenheim, Griesheim und Höchst sind oftmals nur mit großem Zeitverlust erreichbar und teilweise nur schlecht mit Bus oder Bahn angebunden. Innerstädtische Quartiere leiden zudem unter Dauerstau und Parkplatznot.

Die Frankfurter Verkehrspolitik bevorzugt seit Jahren den Ausbau der Radinfrastruktur – zulasten des Autos und der Warentransporte. Die Reduzierung von Verkehrsflächen für Pkw und Lkw kann punktuell angemessen sein, wie etwa bei Fußgängerzonen oder neuen Wohngebieten. Jedoch schadet eine grundsätzliche Anti-Auto-Politik dem Wirtschaftsstandort.

In Frankfurt drohen Pkw-Fahrverbote im Innenstadtbezirk und auf wichtigen Verkehrsachsen. Um dies zu verhindern, wurden modellweise Straßenabschnitte gesperrt und Tempo 40 eingeführt. Das Resultat: stockender Verkehr, mehr Staus und sogar oft Verkehrschaos zwischen Innenstadt und dem Süden der Stadt.

Der Ausbau des ÖPNV ist nur unzureichend vorangekommen, so dass viele Erwerbstätige unnötig Zeit auf dem Weg zur Arbeit verlieren. Auch das erschwert den Unternehmen die Fachkräftesicherung. Statt den ÖPNV stark auszubauen, wurde er auch in Frankfurt für einige Gruppen verbilligt, etwa für Senioren.

Das im Frühjahr 2025 vorgelegte Gesamtverkehrskonzept „Masterplan Mobilität“ verstetigt bedauerlicherweise die zu einseitige Verkehrspolitik und manifestiert die Verdrängung des motorisierten Individualverkehrs.

Was braucht die Wirtschaft?

Beseitigung von Staus, ÖPNV-Defiziten und Nachteilen im Wirtschaftsverkehr

Unternehmen und Beschäftigte brauchen einen verkehrlich gut ausgebauten Wirtschaftsstandort mit weniger Staus und mehr ÖPNV.

Was ist zu tun?

Infrastruktur für alle Verkehrsträger und Verkehrsarten verbessern

  • Auto nicht diskriminieren
    Die Politik muss ein angemessenes Verhältnis zwischen motorisierten und nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmern anstreben, zwischen Individualverkehr und öffentlichen Verkehren sowie zwischen Personenbeförderung und Warentransporten.
  • Hauptverkehrsachsen erhalten
    Sowohl für Pendler und Gütertransporte, als auch für die meisten Einwohner Frankfurts sind die großen vierstreifigen Straßen die wichtigsten Verkehrsträger. Sie dürfen nicht zurückgebaut werden.
  • Gütertransporte besser berücksichtigen
    Das Industriestraßenprogramm sollte schnell umgesetzt werden. Lieferdienste müssen bei der Gestaltung des Verkehrsraums viel mehr berücksichtigt werden.
  • Schienen und ÖPNV massiv ausbauen
    Taktungen und Kapazitäten von Bussen und Bahnen sind zu erhöhen. Neue Schienenwege sind nötig, etwa die Verlängerung der U4 unter dem Campus sowie mittelfristig der Ringschluss zwischen Südbahnhof und Hauptbahnhof und ein neuer Fernbahntunnel unter der Stadt.
  • Regionaltangenten West und Ost bauen
    Ziel ist ein Schnellbahnring um Frankfurt. Die Regionaltangente West muss rasch fertig gebaut und in Betrieb genommen werden.

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