Masterplan Mobilität Frankfurt

Wirtschaft fordert bessere Beachtung im Masterplan Mobilität. Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter nicht durch einseitige Anti-Auto-Politik vertreiben!

 

06.05.2025 3 Min. Lesezeit

Frankfurt am Main. Als „unzureichend und einseitig“ bezeichnen zehn Spitzenorganisationen der Frankfurter Wirtschaft den vom Magistrat verabschiedeten Entwurf des Masterplans Mobilität, der am kommenden Donnerstag in der Stadtverordnetenversammlung beraten wird.

Der Text berücksichtige noch nicht genügend die zentralen Belange der Unternehmen in Frankfurt. Insbesondere werde der Erreichbarkeit von Geschäften, Büros, Fabriken, Werkstätten, Lagern und Labors für Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

Zehn Kammern und Verbände haben am Freitag, den 2. Mai 2025, die Stadtverordnetenversammlung und den Magistrat in einem offenen Brief darum gebeten, auch die Anliegen der Wirtschaft in den Masterplan aufzunehmen, bevor dieser verabschiedet wird. Konkret fordern sie eine Abkehr von der an zahlreichen Textstellen festgeschriebenen undifferenzierten und pauschalen Bevorzugung von Fußgängern und Radfahrern gegenüber Autofahrern und gegenüber dem Güterverkehr.

Wolf Matthias Mang, Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände, führte aus: „Wir wünschen uns eine deutlich bessere, frühzeitige und intensive Beteiligung der betroffenen Unternehmen, wenn die Stadt überlegt, den Verkehrsraum umzustrukturieren. Die Unternehmen stehen Veränderungen keineswegs grundsätzlich negativ gegenüber, aber sie wollen ihre Belange berücksichtigt wissen.“ Wolf Matthias Mang gab weiter zu bedenken, dass viele Betriebe aufgrund langfristiger Mietverträge zudem längere Zeiträume für Anpassungen des Geschäftsmodells benötigten, und warnte: „Die verkehrspolitischen Entscheider müssen die schleichende Gefahr einer Verödung der bisherigen Einzelhandelsstandorte ernster nehmen – sei es die Gefahr durch Wegzug von Unternehmen an andere Standorte oder sei es durch Geschäftsaufgaben. Beides gilt es zu verhindern.“

IHK-Präsident Ulrich Caspar sagte: „Im Personenverkehr brauchen wir attraktive ÖPNV-Angebote und Park+Ride-Angebote. Da diese immer noch nicht vorhanden sind, sollte der PKW-Verkehr nicht beschränkt werden.“ Caspar betonte, dass dies Fahrspurreduzierungen, Parkplatzvernichtungen und Straßensperrungen beträfe, sowohl im Stadtgebiet als auch bei der Zufahrt ins Stadtgebiet. Die Unternehmen in Frankfurt seien auf die Einpendler angewiesen, ob als Beschäftigte oder als Kunden.

Susanne Haus, Präsidentin der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main erklärte: „Die im Textentwurf vorgesehene vermehrte Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr zu anderen Verkehrsträgern ist kurz- und mittelfristig nicht mit den Belangen des Wirtschaftsstandorts in Einklang zu bringen und darf daher nur schrittweise erfolgen. Anderenfalls droht immer öfter die Gefahr, dass die Unternehmen in Frankfurt für einpendelnde Mitarbeiter und für auswärtige Kunden nicht mehr zu akzeptablen Bedingungen erreichbar sind, weil sie beispielsweise im Stau stünden. Da können viele Handwerksbetriebe ein Lied von singen, wenn sie mit ihren Lieferwagen unterwegs sind zu den Kunden und das Navigationssystem nur rot markierte Straßen zeigt.“ Es gebe bereits Handwerksbetriebe, die aus diesem Grund bereits keine Aufträge mehr in Frankfurt annehmen.

Den offenen Brief finden sie hier.

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