Der ÖPNV muss so attraktiv werden, dass Arbeitnehmer einfach und ohne Zeitverlust vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen.
Staubedingten Zeitverlust verringern: ÖPNV-Angebote steigern und ausbauen
Um was geht es?
Arbeitskräftegewinnung darf nicht an fehlendem ÖPNV scheitern
Viele Arbeitnehmer müssen zu ihrer Arbeitsstätte pendeln und wollen den Arbeitsweg mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zurücklegen. Die Erreichbarkeit der Arbeitsstätte wird daher für Arbeitgeber zu einem immer wichtigeren Faktor bei der Fachkräftesicherung.
Die vorhandenen Bus- und Bahn-Angebote reichen bei weitem nicht aus, die gestiegene Nachfrage aufzunehmen. Mangelnder Komfort und Qualität animieren nicht zum Umstieg vom Auto.
Die Bus- und Bahn-Angebote reichen bei weitem nicht aus, die gestiegene Nachfrage aufzunehmen. Zudem kommt der ÖPNV an Komfort und Qualität einer Autofahrt oft nicht heran.
Als Aufgabenträger sind die Kommunen in Hessen für die Organisation und die Finanzierung des ÖPNV zuständig. Sie bestellen die benötigten Verkehrsdiente. Das Land beteiligt sich über die Verkehrsverbünde, also den kommunalen Zusammenschlüssen, sowie über Förderprogramme an der ÖPNV-Finanzierung. Der Bund stellt dem Land eigene Bundesmittel, sogenannte Regionalisierungsmittel, für den ÖPNV zur Verfügung.
Die Einführung des Deutschlandtickets verursacht in Hessen Ausgaben von 235 Millionen Euro aus dem Bundes- und Landeshaushalt.
Was braucht die Wirtschaft?
Einen quantitativ und qualitativ hochwertigen ÖPNV
Der ÖPNV muss so attraktiv sein, dass Arbeitnehmer einfach, bequem und ohne Zeitverlust ihre Arbeitsstätte erreichen.
Was ist zu tun?
ÖPNV massiv ausbauen, statt Ticket noch mehr zu subventionieren
- ÖPNV: Verdoppeln statt verbilligen
Knappe öffentliche Gelder sollten nicht für noch mehr Ticketsubventionen verwendet werden, sondern für mehr Angebot im ÖPNV.
- Mehr Infrastruktur
Das ÖPNV-Netz muss größer werden, die Taktung dichter. S-, U- und Regionalbahn- sowie Buslinien sollten verlängert werden und häufiger fahren.
- Mehr Qualität
Auf Komfort, Sauberkeit, Belüftung, Sicherheit in Zügen und Bussen und auf die Aufenthaltsqualität in Bahnhöfen und an Bushaltestellen ist besondere Aufmerksamkeit zu richten.
- Mehr Nutzerfinanzierung
Die Kosten für mehr ÖPNV müssen nicht allein aus öffentlichen Kassen finanziert werden, sondern sind zu einem größeren Anteil von den Fahrgästen zu tragen.
- Buslinienkonzessionen ausschreiben
Konzessionen für Buslinien sollten weiter so ausgeschrieben werden, dass private Anbieter faire Chancen haben.
- Mehr ÖPNV im ländlichen Raum
Autos werden im ländlichen Raum das Verkehrsmittel Nr. 1 bleiben. Gleichwohl muss der ÖPNV auch auf dem Land besser werden, z. B. durch eine höhere Taktung oder Anrufsammeltaxen und Rufbusse.
Ansprechpartner
Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik