Reimann: Steigende Baugenehmigungen lassen hoffen, der Vergleich mit dem Vorjahresmonat trügt jedoch: der Aufstieg aus der Talsohle hat erst begonnen

Baugenehmigungen in Hessen
Frankfurt am Main. Zur Veröffentlichung des Hessischen Statistischen Landesamtes vom 18.09.2025 zu den Baugenehmigungszahlen in Hessen für Juli 2025 erklärt Thomas Reimann, VhU-Vizepräsident und Vorsitzender des VhU-Bau- und Immobilienausschusses:
„Wir spüren, dass sich die Stimmung im Wohnungsbau langsam verbessert. Das spiegeln auch die jüngsten Zahlen zu den Baugenehmigungen für Hessen wieder, auch wenn diese Zahlen nicht überinterpretiert werden sollten. Denn die Zunahme der Baugenehmigungen in Hessen im Juli 2025 um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat Juli 2024 scheint vor allem einem statistischen Effekt geschuldet als einer plötzlichen Wunderheilung. Denn im Sommer und Herbst 2024 hat es die niedrigsten monatlichen Baugenehmigungszahlen in Hessen gegeben seit 2010. Das heißt, die Basis für den Vergleich mit dem Vorjahresmonat ist besonders niedrig, weswegen der Anstieg besonders groß erscheint. Richtig ist, dass die Baugenehmigungszahlen eine langsame Erholung beim Wohnungsbau andeuten, allerdings von einem sehr niedrigen Niveau kommend.“
Die monatlichen Baugenehmigungen unterliegen einer starken Fluktuation. Im Gesamtjahr 2024 wurden in Hessen Baugenehmigungen für 13.772 Wohnungen verzeichnet, das war der niedrigste Wert seit 2010 (12.192 Wohnungen). Im Juli 2024 wurden in Hessen Baugenehmigungen für nur 881 Wohnungen verzeichnet, das war ebenfalls der niedrigste Monatswert seit 2010. Im Juli 2025 wurden in Hessen Baugenehmigungen für 1.326 Wohnungen verzeichnet, das entspricht in etwa dem monatlichen Durchschnitt von Januar bis Juli 2025 (1.295 Wohnungen im Durchschnitt). Im Gesamtjahr 2024 gab es Baugenehmigungen für durchschnittlich 1.148 Wohnungen pro Monat.
„2025 scheint die große Zurückhaltung beim Wohnungsbau endlich zurückzugehen. Wir hoffen, dass die von Bund und Land angekündigten Schritte zur Senkung der Baukosten schnell beschlossen werden. In Hessen steht das Baupaket I erfreulicherweise kurz vor dem Beschluss durch den Landtag und könnte anfangen, Bauen günstiger, einfacher und schneller zu machen. Im Bund ist zu hoffen, dass Union und SPD schnell den verabredeten Gebäudetyp-E auf den Weg bringen, damit rechtssicher auf nicht benötigte Komfortstandards im Wohnungsbau verzichtet werden kann. Das könnte wieder neuen Schwung in den Wohnungsbau bringen. Hinderlich sind jedoch Meldungen, wonach die grundlegende Strukturreform der Bauförderung des Bundes erst 2027 greift, das sorgt für Unsicherheit und könnte zu strategischem Abwarten führen“ so Reimann abschließend.

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