Arbeitsmarkt im September

Pollert: Komplexe Arbeitsbehördenstruktur neu aufstellen und vereinfachen – für bessere und schnellere Vermittlung in Arbeit

30.09.2025 2 Min. Lesezeit

Frankfurt am Main. Im September 2025 waren rund 206.500 Personen in Hessen arbeitslos, rund 6.400 weniger als vor einem Monat. Höher war die Arbeitslosigkeit in einem September in Hessen zuletzt 2007. Davon betreuen 10 hessische Arbeitsagenturen knapp 72.000 Arbeitslose, 10 gemeinsame Jobcenter der Arbeitsagenturen und Kommunen rund 55.800 Arbeitslose sowie 16 rein kommunale Jobcenter rund 78.900 Arbeitslose.

„Die Arbeitsverwaltung und ihre Mitarbeiter in Hessen haben in den letzten 20 Jahren sicher viel dazu beigetragen, dass die Arbeitslosigkeit vor der aktuellen Krise halbiert werden konnte. Aber auf Dauer ist eine Arbeitsverwaltung mit 36 Behörden und drei unterschiedlichen Behördentypen nicht mehr zukunftsfähig. Das Geflecht aus Arbeitsagenturen, gemeinsamen und kommunalen Jobcentern ist zu komplex, zu intransparent, zu teuer. 20 Jahre nach der letzten großen Strukturreform ist es Zeit für einen Neuaufschlag in der Arbeits- und Sozialverwaltung“, erklärte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Das Bürgergeld zu reformieren und konsequent auf Arbeitsaufnahme auszurichten sei äußerst wichtig. „Für eine effektive Arbeitsförderung und mehr Beschäftigung braucht es aber mehr. Wir brauchen eine klare Aufgabenverteilung bei der Beschäftigungsvermittlung, schlanke digitale Angebote und keine bremsenden Doppel- und Dreifachstrukturen. In 20 Jahren ist es nicht gelungen, einen regelmäßigen digitalen Austausch zwischen Arbeitsagenturen und kommunalen Jobcentern zu organisieren. Eine einheitliche IT-Plattform tut not“, sagte der VhU-Hauptgeschäftsführer.

„Nur gemeinsam können wir die richtigen Weichen für eine grundlegende Reform der Arbeitsverwaltung stellen. Das kann nur gelingen, wenn dafür auf Bundesebene die besten Köpfe aus den Bereichen Arbeit, Soziales, Digitales und Verwaltung an einen Tisch geholt werden. Auch Hessen muss hierfür seinen Beitrag leisten. In keinem anderen Bundesland werden anteilig so viele Arbeitslose von kommunalen Jobcentern betreut. Deshalb tragen Land und Kommunen in Hessen besondere Verantwortung, die Arbeitsverwaltung schlagkräftiger aufzustellen und müssen an einer Reform konstruktiv mitarbeiten“, so Pollert abschließend.

Hintergrundinformationen:

BDA Diskussionspapier „Weniger komplexe Leistungen – moderne Verwaltung für mehr Menschen in Arbeit“, 28.03.2025

 

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