Rente: Rentenreform ist bitter nötig

Pollert: Diskussion über Rentenreform ist bitter nötig und muss endlich geführt werden

01.08.2025 2 Min. Lesezeit

Frankfurt am Main. „Weil wir erfreulicherweise immer länger leben, müssen wir auch länger arbeiten, wenn die Rente finanzierbar bleiben soll. Der Vorstoß von Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche für eine längere Lebensarbeitszeit ist deshalb völlig richtig. Mir ist unverständlich, warum Bundesfinanzminister Klingbeil versucht, diese längst überfällige Diskussion auf die lange Bank von Reformkommissionen zu schieben. Denn nach seinen eigenen Worten bei der Vorstellung des Rekordschuldenhaushalts müsse jeder in der Regierung sparen. Dies muss dann auch für den allergrößten Einzelposten im Bundeshaushalt von über 127 Milliarden Euro Steuermitteln für die Rentenversicherung gelten. Ohne Reformen müsste der Bund 2029 schon 154 Mrd. Euro berappen, eine Steigerung von fast 60 Prozent gegenüber 2019, als die Rentenversicherung den Bundeshaushalt mit ‚nur‘ 98 Mrd. Euro belastete.

Eine längere Lebensarbeitszeit ermöglicht höhere Renten, niedrigere Beitragssätze und einen geringeren Bundeszuschuss. Wer früher in Rente gehen will, kann dies weiterhin tun, muss dann aber auch seinen längeren Rentenbezug über Abschläge selbst finanzieren. Wer aus gesundheitlichen Gründen einen bestimmten Beruf nicht mehr ausüben kann, kann häufig auch in andere Berufe wechseln oder er erhält eine Erwerbsminderungsrente, wenn alle Rehabilitationsmaßnahmen ausgeschöpft sind.

Der Reformdruck auf die gesetzliche Rentenversicherung ist gewaltig. Eine sachliche und umfassende Diskussion über die Rentenfrage muss endlich beginnen und darf nicht mit dem vereinfachenden Beispiel des älteren Dachdeckers abgewürgt werden. Dies ist nicht zuletzt eine Frage der Generationengerechtigkeit, denn je später die Rentenreform kommt, desto teurer wird es für die junge Generation und alle Beschäftigten, denn ihre Nettolöhne werden erheblich sinken", erklärte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

 

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