Nachhaltig­keits­bericht­erstattung

Pollert: Wirtschaft braucht grundlegende Kehrtwende bei Nachhaltigkeitsbericht­erstattung, nicht nur einen Umsetzungsstopp

 

04.04.2025 2 Min. Lesezeit

Frankfurt am Main. Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände hat die gestrige Entscheidung des Europäischen Parlaments (EP) zum sogenannten Omnibus-Paket begrüßt. VhU-Hauptgeschäftsführer Dirk Pollert sagte: „Das heutige Paket ist ein Schritt in die richtige Richtung, darf aber nicht der letzte bleiben. Die aktuellen Regelungen der europäischen Nachhaltigkeitsberichtserstattung sind geprägt durch eine überbordende Komplexität. Die hessische Wirtschaft braucht eine grundlegende Kehrtwende bei der Nachhaltigkeits-berichterstattung – deshalb reicht der heutige Umsetzungsstopp noch nicht aus.“

Nach dem Beschluss des Europäischen Parlaments sollen die CSRD-Berichterstattung für alle noch nicht berichtspflichtigen Unternehmen um zwei Jahre und das europäische Lieferkettengesetz (CSDDD) um ein Jahr verschoben werden. Inhaltliche Änderungen der Richtlinien sollen erst in einem zweiten Schritt auf den Weg gebracht werden.

Dirk Pollert verwies darauf, dass Bürokratielasten erhebliche Kapazitäten binden, was insbesondere bei mittelständischen Unternehmen nicht leistbar sei. Dadurch fehlten letztlich Ressourcen für Innovation und Forschung. „Durch das Anfertigen eines Nachhaltigkeitsberichts mit mehr als 1.000 Berichtspunkten ist in einem Betrieb noch keine einzige Innovation zur Steigerung der Nachhaltigkeit umgesetzt worden. Nachhaltigkeit entsteht nicht durch Ausfüllen von Papier – Nachhaltigkeit entsteht durch verantwortungsvolles Handeln. Unsere Kritikpunkte haben wir auch beim „Sounding Board“ in der hessischen Landesvertretung in Brüssel platziert, wo europäische Regulierungsvorschläge auf ihre bürokratischen Folgen und ihre Auswirkungen für die Wirtschaft geprüft werden. Wir begrüßen also ganz ausdrücklich, dass Brüssel zunächst einmal auf die Bremse tritt. Allerdings wäre dem richtigen Ziel des Bürokratieabbaus am besten gedient, würden die Berichtspflichten nicht nur aufgeschoben, sondern ganz aufgehoben“, so der VhU-Hauptgeschäftsführer abschließend

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