„Es stimmt mich hoffnungsfroh, dass nun auch auf politischer Ebene der Ernst der Lage erkannt wurde und die Freien Demokraten im Hessischen Landtag den Entsorgungsnotstand für Bauschutt und Erdaushub thematisieren“, so BDB-Vorstand Reimann. Wer nach bezahlbarem Wohnraum ruft, darf Deponiekapazitäten nicht einschränken, denn der Mangel an Entsorgungsmöglichkeiten treibt den Preis weiter an und diese Kosten haben heute einen erheblichen Anteil an einer Baumaßnahme. Nach Auffassung des Verbandes ist es ja nicht so, dass es keine ausreichenden Alternativen gäbe.
Die stillgelegte Deponie in Flörsheim-Wicker hätte weitere Kapazitäten für 680.000 Kubikmeter. Mit einem zügig umgesetzten Planfeststellungsverfahren wäre es ein erster Schritt in die richtige Richtung, um den hessischen Markt entsprechend zu bedienen und Deponietourismus zu vermeiden. „Ich kann es nicht gut heißen, Flotten von LKW’s durch die Republik zu schicken, um Erdaushub zu entsorgen. Das ist kontraproduktiv und ein Kostentreiber, gerade in Zeiten, die uns eine rege Diskussion zum Klimaschutz führen lassen“, so Reimann weiter. Städte und Gemeinden verlangen bei jeder neuen Baumaßnahme einen Stellplatznachweis, manchmal pro Wohnung gleich mehrere Parkplätze. Auf ohnehin wenig Fläche muss dann sinnhaft geplant und gebaut werden, da geht es oft nicht ohne Tiefgarage.
Und jedes Loch im Boden für Keller und Tiefgarage bedeutet Erdaushub und Entsorgung. So kann der Verband nur an die Vernunft der Verantwortlichen appellieren, Deponiekapazitäten nicht weiter einzuschränken. Bezahlbarer Wohnraum wird nur möglich sein, wenn wir zügig mehr Bauland ausweisen, die Genehmigungsverfahren erheblich verkürzen, das Regelwerk mit einer Fülle von Vorschriften entschlacken und für ausreichende Deponiekapazitäten sorgen.
BDB-BUND DEUTSCHER BAUMEISTER, ARCHITEKTEN UND INGENIEURE
HESSEN FRANKFURT E.V.