Statistisches Landesamt / Baupreise in Hessen 2021 stark gestiegen

Reimann: „Vorsicht vor weiterem Kostenturbo durch Klimaschutzziele. Hausgemachten Kostentreiber bei Erdaushub endlich angehen.“

Frankfurt am Main. Zur heutigen Pressemitteilung des Statistischen Landesamts zum stärksten Preisanstieg im Wohnungsneubau in Hessen seit 1980 erklärt Thomas Reimann, VhU-Vizepräsident und Vorsitzender des VhU-Bau- und Immobilienausschusses:

„Durch Lieferengpässe und Materialmangel hat sich ein starker Preisanstieg im Wohnungsbau über das Jahr bereits abgezeichnet. Die Preiserhöhung um über 8 Prozent innerhalb eines Jahres ist leider sagenhaft. Der bezahlbare Wohnungsbau rückt damit in weite Ferne. Die neue Bundesregierung sollte mit Blick auf die Klimaziele im Gebäudesektor aufpassen, dass sie keinen zusätzlichen Preisturbo einlegt.“

„Globale Materialengpässe wie beim Holz waren im vergangenen Jahr ein großer Preistreiber. Zimmer- und Holzarbeiten haben sich 2021 um 28,5 Prozent verteuert. Einen hausgemachten Preistreiber deckt die Statistik aber auch auf. Von 2015 zu 2021 sind die Kosten für Erdarbeiten um ganze 44 Prozent gestiegen, so stark wie kein anderer Kostenfaktor. Seit Jahren fordert die hessische Bauwirtschaft praxistaugliche und ortsnahe Entsorgungsmöglichkeiten für Erdaushub. Diese Kostenschraube hat man in Hessen selbst in der Hand. Immer weitere Transportwege für Erdaushub, bis hin in andere Bundesländer, verteuern das Bauen und belasten das Klima. Praxisferne Regelungen zur Analyse von Erdaushub verteuern die Entsorgung zusätzlich. Die hausgemachte Entsorgungsproblematik muss endlich angegangen werden“.

„Auch damit der dringend benötigte zusätzliche Wohnraum wieder günstiger entstehen kann, dürfen die Baukosten nicht weiter steigen. Die Klimaziele im Gebäudesektor müssen deshalb mit Augenmaß angegangen werden. Außerdem muss das Regulierungsdickicht im Wohnungsbau beseitigt werden, um wieder kostengünstiger bauen zu können.“

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