Aktionstag „Earth Hour“ und CO2-Ausstoß

Avenarius: VhU kritisiert Aktionstag „Earth Hour“ als unwirksam und unnötig für den Klimaschutz // Kommunen sollten sich auf Klimafolgenanpassung konzentrieren

Frankfurt am Main. Zum sog. Aktionstag „Earth Hour“ am 23. März und zum Aufruf an Unter­nehmen, sich an der Aktion zu beteiligen, hat die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) in einem Brief an die Frankfurter Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, Rosemarie Heilig, Kritik geäußert. „Die symbolische Geste, am 23. März für eine Stunde das Licht auszuschalten, hilft nicht, den CO2-Ausstoß in Europa zu reduzieren. Die Stromerzeugung unterliegt seit Jahren dem erfolgreichen EU-Emissionshandelssystem mit sinkender CO2-Obergrenze, das die Emissionen in den erfassten Sektoren effizient und zielgenau reduziert. Für das CO2, das Bürger, Unter­nehmen und Behörden nur scheinbar einsparen, indem sie während der sogenannten Earth Hour das Licht ausschalten, verbleiben Zertifikate im System und werden an anderer Stelle eingesetzt. Der CO2-Ausstoß in Europa bleibt gleich – egal, ob die Lichter an oder aus sind“, erklärte Friedrich Avenarius, Geschäftsführer der VhU-Geschäftsstelle Rhein-Main-Taunus.

Avenarius sagte: „Nur die jährliche Absenkung der CO2-Obergrenze im Emissionshandel reduziert im Sektor Stromerzeugung den CO2-Ausstoß in Europa. Eine kommunale Klimaschutzpolitik im Sektor Stromerzeugung, welche den CO2-Ausstoß in der EU senkt, ist nicht möglich – und ökologisch dank ETS auch nicht erforderlich. Anstatt sich auf symbolische, aber letzten Endes ineffektive Maßnahmen zu konzentrieren, sollte die Stadt Frankfurt viel eher ihre guten Bemühungen zur Klimafolgenanpassung intensivieren.“

Hintergrund EU-ETS: Seit 2005 mindert die EU in den Sektoren der energieintensiven Industrie und der Energiewirtschaft, zu der auch die Stromerzeugung zählt, erfolgreich die CO2-Emissionen durch ein Zertifikatehandelssystem mit sinkender CO2-Obergrenze. Durch das jährliche Absenken der Obergrenze wird die zulässige Menge an CO2 kleiner und der Ausstoß zielgenau gemindert, wie es die Klimapolitik der EU vorgibt. Sparen nun Bürger, Betriebe und Behörden Strom, um vermeintlich ihren CO2-Ausstoß zu senken, verbleiben mehr CO2-Zertifikate im System und werden an anderer Stelle genutzt. Nur die Entnahme von CO2-Zertifikaten durch das Sinken der Obergrenze ermöglicht, dass in den erfassten Sektoren weniger CO2 emittiert wird.

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Patrick Schulze
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