VhU-Luftverkehrsforum

Luftverkehrswirtschaft und VhU rufen Hessens Politiker auf: Jetzt Flagge zeigen für hessische Interessen in der Luftverkehrspolitik. Keine Kerosinsteuer!

Frankfurt am Main. Hessens Wirtschaft ruft die heimischen Politiker auf, mit Nachdruck hessische Interessen in der Luftverkehrspolitik zu vertreten. Sie sollten in Berlin und Brüssel für faire Wettbewerbsbedingungen und einen marktwirtschaftlich gestalteten Klimaschutz eintreten. „Jetzt stehen Koalitionsverhandlungen im Bund an. Da müssen die Hessen Flagge zeigen. Wer unseren Luftverkehrsstandort stärkt, hilft direkt und indirekt allen Betrieben in allen Branchen in Hessen. Industrie, Handel, Handwerk und Banken können dank Weltflugflughafen und starker Airlines in Hessen erfolgreicher wirtschaften und besser bezahlte Jobs sichern. Darum beneiden uns andere Regionen“, sagte Klaus Rohletter, Vorsitzender VhU-Verkehrsausschuss und Vorstandsvorsitzender der Bauunternehmung Albert Weil AG, Limburg, beim VhU-Verkehrsforum am Flughafen Frankfurt. Am Forum nahmen die Vorsitzenden von drei Fraktionen im Hessischen Landtag teil – lnes Claus (CDU), Mathias Wagner (Bündnis90/Die Grünen) und René Rock (FDP) – sowie Marius Weiß, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender und Sprecher für den Flughafen Frankfurt.

Dr. Detlef Kayser, Mitglied des Vorstands der Deutsche Lufthansa AG, sagte: „Klimaschutzpolitik im Luftverkehr muss international sein, um wirksam und wettbewerbsneutral zu sein. Nur wenn die europäische Luftfahrt international wettbewerbsfähig bleibt, kann sie die nötigen Zukunftsinvestitionen stemmen. Deswegen muss die EU in ihrem Klimaschutzprogramm fairen Wettbewerb sichern und Carbon Leakage verhindern. Insbesondere eine rein europäische Kerosinsteuer würde die EU-Airlines einseitig belasten und der Konkurrenz außerhalb Europas nutzen, ohne das für das Klima etwas gewonnen wäre.“

Ralf Teckentrup, Vorsitzender der Geschäftsführung der Condor Flugdienst GmbH, sagte: „Der Luftverkehr war sehr früh von Corona betroffen und wird durch zahlreiche Einschränkungen auch noch die kommenden Jahre stark belastet sein. Daher brauchen wir eine entschlossene Politik, die sicherstellt, dass der deutsche Luftverkehr sich wieder erholen und im internationalen Wettbewerb bestehen kann. Dazu gehören die Verlängerung der Kurzarbeiterregelung und ein Belastungsmoratorium, welches die Unter­nehmen in die Lage versetzt, wieder aus eigener Kraft Gewinne für Investitionen und mehr Klimaschutz zu erwirtschaften.“

Dr. Stefan Schulte, Vorsitzender des Vorstands der Fraport AG, sagte: „Es gibt viel zu tun, um den Luftverkehrsstandort Deutschlands zukunfts- und krisensicher zu gestalten. Für einen verlässlichen, nachhaltigen Luftverkehr brauchen wir wettbewerbsneutrale und faire Rahmenbedingungen. Dazu gehören eine abgestimmte und wettbewerbsneutrale CO2-Bepreisung, wettbewerbsfähige, flexible und bedarfsgerechte Betriebszeiten der Flughäfen, Rechts- und Planungssicherheit für bestehende Betriebsgenehmigungen sowie eine dauerhafte Begrenzung des Gebührenrahmens der Luftsicherheit. Auch darf es nicht zu weiteren Kostenbelastungen für die Flughäfen und Airlines, z. B. für die Detektion von Drohnen, kommen.“

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