VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im Oktober 2018

Pollert: „Jetzt ist die richtige Zeit für eine Jobcenter-Offensive“ // Immer noch 50.000 Langzeitarbeitslose in Hessen // Immer mehr große Familien ohne einen einzigen Erwerbstätigen

Frankfurt am Main. Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im Oktober 2018 um 1.130 auf 147.121 gefallen. Die Zahl der sozialversicherten Jobs mit rund 2,6 Millionen auf einem Rekordhoch. „Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat sich seit 2008 halbiert, trotzdem gibt es in Hessen noch 50.000 Langzeitarbeitslose und auch immer mehr große Familien, in denen niemand arbeitet.

Jetzt ist die richtige Zeit für eine Jobcenter-Offensive, um so viele wie möglich dauerhaft in Arbeit zu bringen. Mit über 11.000 gemeldeten offenen Helferstellen bietet der Arbeitsmarkt aktuell jede Menge Chancen“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).

„Die Jobcenter sollten vor allem die 5-köpfigen und größeren Familien in den Blick nehmen, in denen kein Elternteil arbeitet. Das sind in Hessen rund 6.800 und damit über 40 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Mindestens einen Elternteil sollten sie in Arbeit oder wenn nötig eine Maßnahme vermitteln. Denn der dauerhafte Leistungsbezug ohne Arbeit darf für Kinder kein normales Lebensmodell werden“, sagte Pollert.

Pollert ergänzte, dass viele Langzeitarbeitslose in Hessen gesundheitlich unterstützt werden müssten. „Eine nach wie vor unbekannte, mutmaßlich aber nennenswerte Zahl der Langzeitarbeitslosen kann aus gesundheitlichen Gründen nur drei, vier oder fünf Stunden täglich arbeiten. Für diese Personen ist die Rückkehr in Arbeit besonders schwer. Deshalb sollten die Jobcenter für Arbeitslose mit gesundheitlichen Einschränkungen wenn nötig schnell Rehabilitations-Maßnahmen einleiten - auch in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern. Wenn möglich muss die volle Arbeitsfähigkeit wieder hergestellt werden. Nur für einen sehr kleinen Personenkreis – mindestens sieben Jahre langzeitarbeitslos mit gesundheitlichen Einschränkungen – kommt hingegen ein sog. Sozialer Arbeitsmarkt in Frage“, erklärte Pollert.

Weiterführende Informationen:   15 Punkte für weniger Langzeitarbeitslosigkeit in Hessen

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Ansprechpartner
Stefan Hoehl

Dr. Stefan Hoehl
Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik