VhU zur kommenden Wahl des US-Präsidenten

Mang: „Nächster US-Präsident muss transatlantische Wirtschaftspartnerschaft neu beleben: Auf Freihandel statt auf Protektionismus setzen!"

Frankfurt/Main. Im Vorfeld der US-Wahlen äußert VhU-Präsident Wolf Matthias Mang seine Hoffnung auf einen Politikwechsel der zukünftigen US-Regierung und des Kongresses hin zu Freihandel und weg vom Protektionismus: „Zölle und Zollandrohungen sind Wachstumsbremsen. Sie müssen weg.

Freihandel führt zu Wohlfahrtsgewinnen und Wachstum auf beiden Seiten des Atlantiks. Der nächste US-Präsident muss die transatlantische Wirtschaftspartnerschaft neu beleben.“ Das sei ein wesentlicher Baustein und für die Wiederbelebung der US-Wirtschaft und zur Überwindung der wirtschaftlichen Schäden durch die Corona-Krise.

Mang: „Protektionismus und Handelskonflikte machen den Wachstumskuchen insgesamt kleiner. Die handelspolitische Bilanz von Präsident Trump ist negativ. Handelskonflikte sind nie gut und nie einfach von einer Seite zu gewinnen, sondern schaden allen. Die Sonderzölle und Handelskonflikte in der Amtszeit Trumps haben nicht nur die Rahmenbedingungen für Unter­nehmen verschlechtert, sondern auch die Kosten an die Verbraucher weitergegeben und das Wachstum der privaten Einkommen gedämpft.“

Die hessische Wirtschaft erwarte, dass die nächste US-Regierung an den Verhandlungstisch der multilateralen Organisationen zurückkehrt. Der US-Präsident müsse die Blockade der Welthandelsorganisation (WTO) rasch beenden, indem er die Nachbesetzung der Berufungsrichter nicht weiter stoppe. Die Vereinigten Staaten sollten auch wieder an den UN-Klimakonferenzen teilnehmen und zum Übereinkommen von Paris zurückkehren. Nur so könne weltweit die Bereitschaft erhöht werden, den Treibhausgasausstoß tatsächlich zu senken. Der angekündigte Austritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Juli 2021 solle ebenfalls revidiert werden.

In keine andere Volkswirtschaft exportieren hessische Unter­nehmen so viel wie in die Vereinigten Staaten: Im Jahr 2018 waren es Waren im Wert von 7,7 Milliarden Euro. Das ist deutlich mehr als in die zweit- und drittplatzierten Länder Niederlande (4,4 Mrd. €) und Großbritannien (4,3 Mrd. €). Im gleichen Jahr wurden Waren im Wert von 10,5 Milliarden Euro aus den USA nach Hessen importiert. Damit ist das Land knapp hinter China (10,9 Mrd. €) und vor Russland (7,4 Mrd. €) zweitwichtigster Lieferant nach Hessen und liegt deutlich vor allen Mitgliedsstaaten der EU.

Für hessische Direktinvestitionen sind die Vereinigten Staaten mit 57 Milliarden Euro das wichtigste Zielland. Bei den ausländischen Direktinvestitionen in Hessen liegen die Vereinigten Staaten mit 22 Milliarden Euro hinter den Niederlanden (38 Mrd. €) und vor Frankreich (19 Mrd. €) auf dem zweiten Platz.

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Clemens Christmann

Dr. Clemens Christmann
Wirtschafts- und Umweltpolitik